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Was tun bei Stromausfall?

Lesedauer 3 Minuten

Aktualisiert – November 1, 2023

Bei Stromausfall nutzen PV-Anlagen, Brennstoffzellen und Mikro-BHKWs nichts, denn ihnen allen gemeinsam ist, dass sie zum Betrieb eine Netz-Synchronisation benötigen, die bei Stromausfall nicht gegeben ist.

Einzige Alternative ist der Einsatz eines Stromgenerators, um größere Lasten zu versorgen oder eine Insel-PV-Anlage mit Hybrid-Wechselrichter.

Notstrom-Generator

Stromgeneratoren sind hinsichtlich Betriebsstoff in verschiedenen Ausführungen erhältlich, so Benzin / Gas oder Diesel. Diesel-Generatoren sind meist für größere Lasten (größer 10 kW), während Benzin oder Hybrid-Generatoren (Benzin- oder Gas-Betrieb) Bereiche bis 10 kW abdecken.

Die Dimensionierung ergibt sich aus der doppelten standardmäßig benötigten Last. Angenommen, Öl-Heizung, Kühl-/Gefriergeräte, medizinisch erforderliche Gerätschaften, Ladegeräte, Leuchtmittel, etc. benötigen in Summe maximal 1.200 W, dann ist ein Generator mit 2.500 W (2,5 kW) die richtige Wahl.

Zu beachten ist, dass alle Generatoren im Lieferzustand nicht mit Öl befüllt sind (meist 10W30 / 10W40). Mithin ist auf jeden Fall ein Liter 4-Takt-Öl zu bevorraten. Dies gilt natürlich ebenso für die entsprechenden Betriebsstoffe, wie Benzin, Gas oder Diesel.

Je nach Dauer des Stromausfalls sollten gemäß der Verbrauchsangaben ausreichend Betriebsstoffe vorgehalten werden. Als Beispiel: ein 2 – 3 kW Generator benötigt ca. 1 Liter Benzin / Stunde bei 50% Last. Am Tag sind damit schnell mehr als 24 Liter verbraucht!

Der Aufstellort eines laufenden Generators sollte so gewählt werden, dass Abgase frei ausgeblasen werden können, also im Freien, ggf. wettergeschützt. Abgasführung in Windrichtung weg vom Wohnhaus.

Das Abschalten des Generators ist erst NACH Trennen der Verbraucher-Verbindungen vorzunehmen, um Schäden am Generator zu vermeiden.

PV-Anlage mit Hybrid-Wechselrichter

Hybrid-Wechselrichter unterscheiden sich von herkömmlichen Wechselrichtern in der Fähigkeit, überschüssigen Strom nicht in das Versorgungs-Netz, sondern in z.B. Batterien zu speichern. Man spricht hier von sog. Insel-Anlagen.

Verschiedene Hersteller bieten solche Anlagen an, auf den ersten Blick preisgünstige, wie vermeintlich teure.

Ist der Zweck einer solchen Anlage die notfallmäßige Stromversorgung, dann sollte die Anlage – nicht nur im Notfall – jederzeit zuverlässig einsatzfähig, mithin im Dauerbetrieb funktionieren.

Aus eigener jahrzehntelanger Erfahrung kann ich Kostal Wechselrichter durchweg positiv erwähnen. Sowohl Aufbau, Installation, Betrieb, Administration, Service, Garantiezeiten bis 5 Jahre sprechen dafür.

Die Serie Kostal Piko MP plus ist für kleinere PV-Anlagen mit Leistungen bis 7,5 kWp geeignet. Sie beinhalten mit entsprechendem Zubehör bereits MPPT-Regler und entsprechendes Verschattungs- und Batteriemanagement.

Der zunächst höher erscheinende Anschaffungspreis relativiert sich schnell, betrachtet man die Daten der verschiedenen Geräte diverser Hersteller.

Häufig angebotene „Sets“, die PV-Module, Halterungen, Wechselrichter und Batterien beinhalten, vergleiche ich gern mit den früher beliebten HiFi-Kompaktanlagen: Jeder HiFi-Hersteller hatte seinen Schwerpunkt. DUAL war stark in Plattenspielern. Tuner, Kassettendecks, Verstärker, da war u.U. manch anderer Hersteller zu favorisieren. Wer sich also auf allen Ebenen gut ausgerüstet wissen wollte, kaufte Einzelkomponenten. So auch hier. Ohne (Vergleichs-)Fleiß kein realistischer Preis!

Der Aufständerung der PV-Module sollte ebenso sorgsames Augenmerk geschenkt werden. Sie soll sturm- und sogsicher aufgestellt werden. In Regionen mit zunehmender Entfernung vom Äquator ist es sinnvoll, sie mehr in passender Winterneigung der Sonne auszurichten. Optimal ist eine Vorrichtung, die zwei Neigungswinkel, für Sommer und Winter arrettierbar, erlaubt. Gerade bei bedecktem Himmel und / oder niedrigem Sonnenstand ist jedes Grad Neigungsänderung relevant.

Eine ausführliche Beschreibung von Wechselrichtern, deren Unterschiede und technischen Details findet sich hier.

Eine konkrete Planungshilfe mittels einer beispielhaften Installation ist hier beschrieben.

Verbraucher anschließen

Zum Anschluss von Verbrauchern sind ausreichend Kabellängen vorzuhalten.

Kabeltrommeln mit 3x 2,5 mm2 dienen der Verteilung des erzeugten Stromes im Gebäude. Kleinere Kabelquerschnitte sollten vermieden werden, um Überlastung / Erwärmung des Kabels vorzubeugen und Kabelverluste zu minimieren.

Hier können Kabelquerschnitte und Leitungsverluste vür AC-Anwendungen berechnet werden. Die gelb hinterlegten Felder sind editierbar. Bitte auf korrekte Schreibweise achten: 2.5 statt 2,5 eingeben!



Der Kabelvorrat einer Kabeltrommel ist unter Last stets vollständig auszurollen. Eine unter Last betriebene, aufgewickelte Kabeltrommel wird zur Heizung und kann u.U. eine Brandgefahr darstellen!

Das Kaskadieren von Mehrfachsteckdosen sollte vermieden werden. Stattdessen sind mehrere Kabeltrommeln über die Steckdosen des Generators ( i.d.R. zwei) anzuschließen. Verbraucher werden über die eingebauten Steckdosen der Kabeltrommeln versorgt.

Bei allen angeschlossenen Verbrauchern darf die Nennleistung des Generators, sowie der Verkabelung nicht überschritten werden.

Ansprechende Sicherungen dürfen nicht überbrückt oder gegen stärkere als zugelassen getauscht werden. Sie dienen dem Schutz vor Überlast und möglicher Brandentwicklung.
Ein Auslösen deutet stets auf einen Fehler / Überlastung hin. Hier ist durch Ausstecken eines Verbrauchers nach dem anderen der Verursacher zu ermitteln.
Der defekte Verbraucher darf erst nach Fehlerbehebung wieder angeschlossen werden.

Wer ein Wohnmobil hat, sollte auch dieses mit in die Stromversorgung einbeziehen, um im Notfall auf diese Ressource zurückgreifen zu können. Dass auch hier Betriebsmittel maximal aufgefüllt sein sollten, versteht sich von selbst.

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