Aktualisiert – Dezember 29, 2022
Mitunter wird der Einbau einer Zusatz-Luftfederung als Basis für eine beabsichtigte Auflastung erwogen.
Hier war die Überlegung mehr dem erwarteten zusätzlichen Komfort geschuldet. Wohnmobile sollen viel Platz bieten und wenig wiegen. Ein Widerspruch in sich.
Um es vorweg zu nehmen: ja, es hat sich gelohnt. Der Fahrkomfort ist deutlich besser. Die Vibrationen durch unebene Straßenbeläge gehören in der Hauptsache der Vergangenheit an. Ideal wäre natürlich, auch die Vorderachse so ausgestattet zu haben, doch nicht jede Chassis-Variante unterstützt dies baulich.
Hier wurden zwei Luftfeder-Bälge je Hinterachse verbaut. Ein Kontrollpanel im Führerhaus zeigt über zwei direkt an den Bälgen angeschlossene Manometer den aktuellen Druck an. Mit einschalten der Zündung zeigen zwei rote LEDs ggf. unter dem Sollwert befindliche Drücke an, den man dann über einen Schalter sogleich auf den empfohlenen Mindestdruck korrigieren kann. War’s ein Quentchen zu viel, lässt man den Druck auf der betreffenden Seite durch Drücken des entsprechenden Ventils wieder etwas ab.
Eine wirkliche Niveau-Regulierung lässt sich damit nicht verwirklichen. Man sollte schon halbwegs eben stehen, kann dann ein wenig nachhelfen, aber nur marginal. Der Fahrkomfort ist hier eher das Argument.
Der Hersteller der Luftfederung, Goldschmitt, hat ein Werkstattnetz, über das regionale Werkstätten ausfindig gemacht werden können.
Im Hamburger Raum war die Firma KARABAG in Hamburg-Eimsbüttel genannt, zugleich FIAT Vertragshändler.
Das auf Mail-Anfrage seitens KARABAG zügig erstellte Angebot belief sich inkl. Baurat-Abnahme auf rund 4.000 Euro. Der Einbautermin war gleichfalls zeitnah abgemacht. Der Zeitrahmen für den Einbau wurde auf zwei Tage geplant.
Wie es dann so ist, in der Praxis ergeben sich dann die unliebsamen Unwägbarkeiten. In dem Fall wollte das Radlager sich partout nicht abziehen lassen.
Jetzt erweist es sich, ob eine Werkstatt gut ist oder nicht, sprich, offen mit dem Kunden kommuniziert, nachvollziehbar ein aufgetretenes Problem erläutert und verbindliche Vorschläge zur Behebung unter Berücksichtigung denkbarer Szenarien macht.
KARABAG hat diesbezüglich – und ich bin sehr kritisch – keinen Raum für auch nur den geringsten Verbesserungsvorschlag gelassen.
Man hat zunächst telefonisch die aufgetretene Problematik geschildert, sowie zwei mögliche Varianten, den zu erhoffenden günstigeren Umstand und den worst case, beschrieben, sowie die jeweils entstehenden (Fix-)Kosten benannt. Zudem eine SMS, sowie eMail angekündigt, über die den beiden Varianten – user-freundlich – zugestimmt werden konnte. Weiter wurde ein Video übermittelt, in welchem der Mechaniker das Problem direkt am Objekt veranschaulichte.
Glücklicherweise trat der worst case nicht ein, und es blieb bei dem geringeren Betrag für die zusätzlichen Teile, wie Radlager, etc..
Mit letztlich nur einem Tag Verzögerung wurde der Einbau sodann gewissenhaft fertiggestellt und das Fahrzeug telefonisch als abholbereit angekündigt. Auch wurde erwähnt, dass man seitens KARABAG und FIAT noch eine Umfrage in Bezug auf die Kundenzufriedenheit per Telefon und eMail erhalten werde. Auch dies geschah zeitnah.
Nicht nur die fachliche Kompetenz, auch die Freundlichkeit und Flexibilität – aller – Mitarbeiter, ob Telefonzentrale, Empfang, Kundendienst, Werkstatt ist absolut vorbildlich und lobenswert. Würde jeder Betrieb derart ausgewogen, wie verbindlich, seinen Kunden begegnen und eine solide Arbeit abliefern, wäre es um die Branche deutlich besser bestellt.
In diesem Sinne: ich kann sowohl die grundsätzliche Entscheidung des Einbaus der Goldschmitt-Zusatz-Luftfederung empfehlen, als auch KARABAG als ausführende Werkstatt!