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Aktualisiert – Juni 2, 2024
Unter einem Balkon-Kraftwerk versteht man eine Photovoltaik-Anlage mit einer (Einspeise-)Leistung von aktuell maximal 600 W. Es steht zu erwarten, dass die gesetzlich – willkürlich – festgelegte Leistungsgrenze im Laufe des Jahres 2023 noch auf 800 W angehoben wird.
Hintergrund ist, dass Wechselrichter, die in Einheit mit einem „Balkonkraftwerk“ verkauft werden, auf 600 W Einspeise-Leistung begrenzt sind und ggf. per Software auf 800 W umgestellt werden können.
Der Run auf derlei Angebote ist nach wie vor ungebrochen. Allerdings gilt zu beachten, dass viele Komplett-Angebote nicht immer die besten Komponenten beinhalten.
Insoweit ergibt sich, so man wirtschaftlich die hinsichtlich Preis-Leistung tatsächlich günstigste Variante erwerben möchte, die Notwendigkeit, sich mit technischen Daten, insbesondere Wirkungsgraden von PV-Modulen und Wechselrichtern auseinander zu setzen.
Zudem steckt der Teufel bei manchen vermeintlich günstigen Angeboten im Detail: Versandkosten können durchaus bis in den dreistelligen Euro-Bereich tendieren.
Ein weiterer Punkt stellt die Beachtung der Preisgestaltung hinsichtlich der Mehrwertsteuer dar. PV-Anlagen und deren zugehörige Komponenten sind aktuell von der Mehrwertsteuer befreit, sofern die Anlagen zur Installation und Versorgung in direktem Zusammenhang mit Immobilien vorgesehen sind.
Schließlich bleibt noch die Lieferbarkeit. Lieferzeiten von bis zu mehreren Monaten sind durchaus möglich. Auch haben manche Händler Mindest-Abnahmemengen.
Installations-Beispiel
Beispielhaft sei hier eine individuelle Anlage beschrieben, die hinsichtlich der technischen Daten und Verfügbarkeit zum Zeitpunkt der Herausgabe dieses Beitrags nahe an das mögliche Optimum reicht:
Für rund 600 Euro erhält man einen ordentlichen Wechselrichter mit 98 % Effizienz und zwei PV-Module (1762 x 1134 x 30 mm), die im Rahmen der sofort, bzw. kurzfristig lieferbaren Module, den besten Wirkungsgrad, nämlich 21,77 % aufweisen.
Zusätzlich erforderlich sind lediglich noch die Verbindungskabel von den PV-Modulen zum Wechselrichter, sowie Befestigungsmatieral. Die PV-Kabel sollten 6 mm2 nicht unterschreiten, obwohl in Sets meist 4 mm2 angeboten werden: je dicker das Kabel, desto geringer die Leitungsverluste!
Montage der PV-Module
Die Montage der PV-Module kann wahlweise horizontal oder vertikal und stets spannungs- / verwindungsfrei erfolgen.
Der Neigungswinkel sollte relativ steil gewählt werden, um gerade im Winter, wenn die Sonne tiefer steht, höhere Erträge zu erzielen. Im Sommer ist vergleichsweise auch bei steilerem Winkel noch genügend Ertrag gegeben. Außerdem lagert sich bei steilerer Montage weniger Staub und Schnee ab, was beides den Ertrag erhöht.
Auf ausreichende Hinterlüftung ist zu achten, um eine Leistungsminderung und / oder Defekt durch Hitzestau zu vermeiden.
Weiterführende Beiträge
Details zur Anlagenplanung und technischen Auslegung sind u.a in diesem Artikel zu finden.
Hinweis
Alle Elektro-Installationsarbeiten sind von qualifiziertem Personal unter Beachtung geltender Vorschriften durchzuführen. Bei Arbeiten an Elektro-Installationen sind diese stets gesichert stromlos zu halten!
Zur Information unbeteiligter Dritter sind während der Dauer der Arbeiten entsprechende Hinweisschilder an den Abschaltvorrichtungen anzubringen.
p.s. Wer persönliche Unterstützung in der Umsetzung gegen Entgelt benötigt, kann gern eine Buchung vornehmen!