Aktualisiert – April 23, 2023
Eines Sonntags, Predigt. Wir hatten unterschiedliche Pastoren in der evangelischen Kirche in Krefeld, heute war einer dran, dessen Predigten hin und wieder Anlass zum Schmunzeln – und Nachdenken – gaben, also nicht langweilig waren.
Er berichtete von seiner Schulzeit, das muss vor dem ersten Weltkrieg gewesen sein. Da wurden in der Schule noch Streiche á la Feuerzangenbowle ausgeheckt. Und weil ein Schüler einen Streich gespielt hatte, der über das Maß eines solchen hinaus ging, gab es ein entsprechendes Donnerwetter.
Der fragliche Schüler rechtfertigte sich mit „Das war ja nur Spaß …“.
Daraufhin nahm der Lehrer den Deckel von dem, damals noch gebräuchlichen, Tintenfass auf seinem Stehpult, hob den Zeigefinger seiner linken Hand in die Luft und sprach „Diesen Finger tauche ich jetzt nur zum Spaß in das Tintenfass“. Anschließend hob er den Zeigefinger der rechten hoch und meinte „und diesen stecke ich jetzt ganz im Ernst in das selbige.“ Sodann hob er beide Finger hoch in die Luft und fragte die Schüler „Und wo ist da jetzt der Unterschied?!“
Endlich wieder mal eine Predigt, bei der man nicht die Minuten zählt, dachte ich, schmunzelte und war gespannt, was als nächstes käme.
Er erzählte von drei Mädchen. Eine hatte Geburtstag und daher ihre beiden Freundinnen eingeladen. Die Woche über war ein Zirkus zu Gast im Ort und die Drei beschlossen, sich etwas in die bunte Menge zu mischen. Wie zu diesen Zeiten üblich, war auch ein Wagen mit einer Zigeunerin und Wahrsagerin unter den Ständen und Wagen zu finden.
Eine der Drei meinte „Kommt, lasst uns da mal rein gehen!“ Das Geburtstagskind fand die Idee nicht so prickelnd und machte wenig Anstalten, auf den Vorschlag einzugehen. Die andere aber war gleich Feuer und Flamme, nahm sie in den Arm und zog sie in Richtung Wagen der Wahrsagerin „Ist doch nur Spaß. Und außerdem, was die sagt stimmt doch eh nicht!“. Die erste der Drei kam einige Minuten später heraus und kicherte, sprudelte gleich heraus, was ihr gesagt worden war. Die zweite lachte laut und kam gleichfalls breit grinsend wieder heraus. Nun war es an der Dritten. Widerwillig ließ sie sich in die Türe schieben und kam ebenso einige Minuten später wieder heraus – leichenblass. Die beiden Freundinnen schauten sie fragend an und versuchten sie auf dem Heimweg aufzuheitern. Daheim angekommen schluchzte die Dritte im Bunde und meinte, sie habe gesagt bekommen, dass sie an ihrem nächsten Geburtstag sterben werde. Der Pastor hielt einen Moment inne und musterte seine Gemeinde unten und auf der Empore …
Mir lief es heiß und kalt den Rücken runter. Das war ja spannender als jeder Krimi!
… und fuhr fort: Im nächsten Jahr, der Vorjahres-Besuch bei der Wahrsagerin war längst in Vergessenheit geraten, feierten sie wieder, zusammen mit noch einigen anderen Klassenkameradinnen Geburtstag. Es war schon spät, nach 23 Uhr und man verabschiedete sich allmählich. Schließlich wollte auch eine der beiden Freundinnen gehen, als ihr einfiel, was die Wahrsagerin ihrer Freundin über ihren nächsten Geburtstag gesagt hatte und meinte zu ihr flapsig „Weißt Du noch, damals auf dem Zirkus, vor einem Jahr, was Dir die Wahrsagerin gesagt hatte?“ In dem Moment fiel ihre Freundin zu Boden – tot.
Würde ich den Pastor nicht kennen, hätte ich gesagt, tolle Geschichte, hat er sich gut ausgedacht. Dummerweise wusste ich aber, der erzählt keine Märchen. Das, was er berichtet, stimmt!
Astrologie – nur eine andere Spielart?
Viele Jahre später, es gab damals den ersten programmierbaren Taschenrechner von Texas Instruments, saß ich vor dem neu erworbenen Teil und rätselte, was man nun programmieren könne. Der hatte Magnetkarten, da passten auch schon umfangreichere Programme drauf. Also, das musste schon was richtiges, größeres sein.
Bei einer Bekannten kam das Thema auf Astrologie, Horoskope. Eine Freundin von ihr ließe sich fast wöchentlich ein Horoskop erstellen. Klar, dachte ich, man kennt ja die Zeitungs-Horoskope, da ist für jeden was dabei. Fast wie die Wettervorhersage, die mal stimmt und mal auch nicht. Aber halt, klar, das war’s: die Gestirnstände zur Geburtsstunde und -Ort berechnen! Ich hatte die Idee für mein erstes größeres Programm.
Beim nächsten Treffen erwähnt ich, dass ich da ein Programm geschrieben hätte. und sie meinte gleich, da kannst Du ja loslegen, die bezahlt’s Dir auch. Na, einen bezahlten Auftrag, darauf kam’s mir garnicht an, aber neugierig auf das Ergebnis war ich schon, zumal sie ja über reichlich Erfahrung mit Horoskopen verfügte, was meine Aussage-Qualität abzuschätzen erlauben würde.
Ausgerechnet war es schnell, das Programm lief perfekt, super! Eingezeichnet ebenso. Aber woher sollte ich jetzt die Auswertung holen? Ich suchte also nach entsprechender Literatur, damals noch in der Bibliothek und dem Buchhandel, Internet oder gar Google gab es noch nicht.
Es fanden sich etliche Bücher. Da ich nun nicht wusste, welches ich nehmen sollte, beschloss ich, zwei dicke und ein dreibändiges Werk zu kaufen, mit jedem der drei das Horoskop auszuwerten und danach zu schauen, welche Auswertung die treffendste sei.
Interessant war, dass die beiden dicken Bücher z.T. widersprüchlich in ihren Auslegungen waren. Also griff ich zum ersten und zweiten Band des insgesamt dreibändigen Werkes. Hier trafen sich einige Aussagen beider dicker Bücher und ich hatte den Eindruck, dass es sehr viel differenzierter in den Deutungen war. Also gab ich diese Version an die Bekannte zur Weitergabe an ihre Freundin. Es handelte sich um ein sog. Jahres-Horoskop mit Bezug auf die Geschehnisse im Jahreszyklus.
Es vergingen etliche Monate, etwas mehr gar als ein Jahr, ehe wir uns wieder trafen. Beiläufig erwähnte die Bekannte, dass ich doch damals das Horoskop für ihre Freundin gestellt hätte. Es sei so genau gewesen wie kein anderes zuvor. Einige Ereignisse, wie Geburt eines Kindes in der dritten Novemberwoche, aber nicht von dem damaligen Freund, Berufswechsel, Umzug innerhalb der selben Stadt, etc. waren exakt eingetroffen.
Zufall, dachte ich, was sollen bitte die Gestirnstände und -beziehungen zu einander für Einfluss auf unser Schicksal haben?! Blödsinn. Also ein anderer Versuch: Horoskop erstellt für eine andere Person, ohne deren Wissen, wie auch ohne Kenntnis des Ergebnisses. Somit war zumindest auszuschließen, dass die inhaltliche Kenntnis ggf. die sog. selbsterfüllende Prophezeiung verursachen konnte.
Das Horoskop ergab jedoch eine unerwartete Besonderheit: es wurde zu einem bestimmten Tag eine Geburt und ein Todesfall kurze Zeit später angezeigt. Letztere Begebenheit gilt unter Astrologen als Tabu, sie dem Betroffenen mitzuteilen. Nun wollte ich es natürlich genau wissen, damit war ja nicht zu spaßen, auch nicht ohne Mitteilung. Also rechnete ich das Tageshoroskop und erhielt die Stunde der Begebenheiten. Da diese noch Monate im Voraus lagen, verstrich die Zeit und ich dachte auch nicht mehr daran.
Einige Jahre später kam das Gespräch auf diese Ereignisse und ich entsann mich der Berechnungen. Also kramte ich in dem mittlerweile verstaubten, weil nicht mehr genutzten Ordner und suchte das Horoskop heraus. Da ich nun über die genauen Zeiten informiert war, konnte ich nachträglich schauen, wie treffsicher die Berechnung war.
Die Treffgenauigkeit war 100-prozentig. Nun war mir auch klar, weshalb das erste Horoskop so umfassend zutreffend gewesen war. Die „Quelle“ war des Rätsels Lösung, das dreibändige Werk. Ich begriff, dass hier die Finsternis Zuträger jeder Information in diesen Büchern war.
So nahm ich alle Bücher diesbetreff, samt des Aktenordners und verbrannte alles.
Nein, es ist kein Spaß, sich mit solchen Dingen einzulassen!
Der Widersacher weiß genau, wie er den Menschen zu täuschen vermag, wie er ihn ködern und manipulieren kann. Er hat es ja selbst bei Jesus versucht, wenn auch vergeblich, denn Jesus kannte das Wort seines Vaters genau. Satan lässt mitunter nur ein Wort aus, um den Menschen über Gottes Wort zu täuschen, verdreht Sachverhalte und spiegelt falsche Tatsachen vor.
Woher weiß er, was dem Menschen widerfahren wird? Nun, er war letztlich einer der Engel Gottes, hatte somit alle Kenntnisse und Fähigkeiten wie alle anderen Engel auch. Während das Wort Gottes klar sagt, dass es Gott ein Gräuel ist, wer sich mit solchen Dingen abgibt, verspricht der Widersacher die Geheimnisse zu lüften – und er tut es durch Menschen, die sich ihm verschrieben, seine Dienste angenommen haben.
Damit bringt er die Menschen unter seine Macht. Natürlich begeistert es den Menschen Einblick in die zukunft zu erhalten. Wer ist nicht neugierig, wer möchte nicht JETZT wissen, was ihn erwartet, um entsprechend gewappnet zu sein oder Situationen vermeiden zu können!? Letztlich aber werden sie in Angst und Schrecken versetzt, sobald sie ahnen, dass es hier (doc) nicht mit rechten Dingen zugehen kann.
Sie geraten bald in Abhängigkeiten, werden straffällig oder nehmen sich das Leben, nachdem sie sich in weiße, vorgeblich gute, Magie geflüchtet haben, in der Hoffnung, diesem Teufelskreis zu entkommen. Sie ziehen z.B. Lichtkreise um sich herum, um den Mächten (Dämonen) der Finsternis zu entfliehen, bis sie erkennen müssen, dass es kein Entrinnen gibt.
Nur sehr wenige Menschen schaffen den Absprung unter großen und langen Kämpfen, psychischer und physischer Natur, zurück zu Jesus, dem EINZIGEN Retter aus solchen Nöten.
Ich habe solche Menschen kennengelernt und viele Dinge erlebt, die ich niemandem wünsche. Es ist wahrlich kein Spaß – und endet mitunter tödlich.
Deshalb: wenn man in Not ist, hilft einzig und allein Jesu Blut, das vergossen ist zur Vergebung ALLER Sünden, auf dass wir Sünder gerecht sind vor Gottes Augen und mit Ihm in der Ewigkeit sein dürfen. Amen.