In der Netzwerktechnik findet sich in größeren Installationen meist ein sog. Patchfeld. Vorn sind diverse Netzwerkkabel eingesteckt, die zu Routern, Switchen, Firewall und andere Netzwerk-Komponenten führen.
Hinten führen orangefarbene Netzwerk-Verlegekabel hinein, die hinter dem Neztzwerkschrank, in dem solche Patchfelder verbaut sind, aus Boden, Wand oder Decke quellen.
Netzwerk-Verlegekabel kann man beispielsweise mit den starren Mantelleitungen in der Elektrotechnik vergleichen, die, aus den einzelnen Räumen eines Hauses kommend, im Zählerschrank zusammenlaufen. Netzwerk-Verlegekabel ist ebenfalls starr und daher bruchempfindlich. Es hat Biegeradien von 35 .. 70 mm, was die Verlegung in Kabelkanälen mit einer Mindesttiefe von rund 70 mm erfordert. Im industriellen / gewerblichen Umfeld stellt dies kein Problem dar, zumal meist die Verlegung meist in doppelten Böden oder Decken, sowie Brüstungskanälen erfolgt.
Im privaten und kleineren gewerblichen Umfeld, – bis etwa zwei Dutzend anzuschließender Netzwerk-Geräte, wie Computer, Drucker, Scanner, AccessPoints -, etc. kann man problemlos auf den Einsatz eines Patchfeldes verzichten. Zudem möchte man, gerade in Wohnräumen, Kabel ungern sehen, versteckt sie folglich in ebenso unauffälligen dünnen Kabelkanälen, hinter Fußleisten, im Türbereich unter entsprechenden Durchgangsprofilen. Da hier starres Netzwerk-Verlegekabel unpraktikabel ist, nimmt man flexibles Netzwerk-Kabel, sog. Patchkabel, mit angegossenen Steckern. Dieses ist unempfindlicher hinsichtlich einer möglichen Bruchgefahr, sollte zwar nicht geknickt, kann aber in engen Radien verlegt werden, also auch in nur 15 mm tiefen Kabelkanälen.
Übertragungstechnisch gibt es, qualitative Vergleichbarkeit vorausgesetzt, in der Leistung beider Kabelarten keinen Unterschied.
Verlegekabel installieren
Während man bei fertig konfektionierten Netzwerk-Kabeln keinerlei Installation benötigt, Stecker rein und fertig, besitzt Verlegekabel keine angegossenen Stecker. Es kommt auf großen Kabelrollen und wird wie oben erwähnte Mantelleitung verlegt. Im Rohbau sieht man dann die Enden umherbaumeln, darauf wartend, an Anschlussdosen, bzw. am Patchfeld angeschlossen zu werden.
Netzwerk-Verlegekabel wird mittels eines speziellen Auflegewerkzeug in die Schneidkontakte des Auflegeblocks einer Anschlussdose oder im Innern eines Patchfeldes aufgelegt und eingepresst. Überstehende Adern werden in einem Arbeitsgang automatisch bündig abgeschnitten,
Hierbei ist, je nach verwendetem Standard (EIA/TIA 568A / 568B, IEC, REA oder DIN 47.100), auf die korrekte Zuordnung der farblich gekennzeichneten acht Einzeladern des Kabels zu den gleichfalls farbkodierten acht Anschlussterminals zu achten. Dieser Standard ist innerhalb der gesamten Installation, auch bei Nachrüstungen, beizubehalten. In Europa wird vorzugsweise nach EIA/TIA 568A verkabelt.
Welcher Standard letztlich verwendet wird, ist elektrisch unerheblich. Es kommt lediglich darauf an, dass an allen Anschlüssen stets die selbe Adern-Kodierung vorherrscht.
Sind beide Enden auf diese Weise ordnungsgemäß angeschlossen, wird mittels Netzwerk-Tester die Adernzuordnung, Kurzschluss oder Wackelkontakt geprüft. Ein Prüfprotokoll verbleibt letztlich beim Auftraggeber.