Aktualisiert – Dezember 30, 2022
Gutes Licht im Fahrerhaus und über dem Esstisch ist in diversen Situation doch sehr von Nöten.
Da man nun schlecht die Decke aufstemmen, Kabel verlegen und Deckenleuchten nachrüsten kann, bleibt nur, eine Zwischendecke in Form einer 10 mm Multiplexplatte mit ansprechender Verkleidung einzuziehen, um eine positionsgerechte Innenbeleuchtung, insbesondere im Führerhaus zu erreichen.
Um nicht nur im Fahrerhaus, sondern auch über dem Esstisch eine helle Arbeitsbeleuchtung verfügbar zu haben, muss die Multiplexplatte entsprechend sauber ausgeschnittene Aussparungen für die rund gearbeiteten Hängeschrankabschlüsse erhalten.
Hierzu wird eine gut vorgearbeitete Pappschablone verwendet, die spiegelverkehrt auch die gegenüber liegende Schrankseite berücksichtigt. Sie wird auf der Multiplexplatte passend positioniert, die Rundung übertragen und mit einem Sägeblatt für Metall, wegen der feineren Zahnung und damit saubererem Schnitt, mittels Stichsäge langsam und sorgfältig gefertigt.
Die Position der LED-Einbaustrahler wird bedarfsweise bestimmt, gekennzeichnet und die Aussparungen in der Multiplexplatte mit einem 58 mm Lochbohrer vorgenommen. Vorsicht: nach knapp 8 mm Tiefe sehr langsam bohren, um ein Ausreißen der Holzfasern unten zu vermeiden. Besser: von der Unterseite her die restlichen Millimeter bohren.
Die vordere, schmalere Längsseite der Multiplexplatte kann mit einem 45° Schnitt abgeschrägt werden, um einen sanften Übergang zur vorhanden Deckenverkleidung zu erhalten.
Die Multiplexplatte wird schließlich probehalber positioniert und ggf. nachgearbeitet.
Es sollten der Praktikabilität halber wenigstens die Bereiche Fahrerhaus und Esstisch getrennt schaltbar vorgesehen werden. Wer es energiebewusster gestalten möchte, kann auch jeder Lampe ihr separates Kabel spendieren, um sie einzeln schalten zu können.
Als Kabelkanäle dienen 2 mm tiefe und 10 mm breite Nuten, die mittels Oberfräse in gerader, kürzester Verbindung zwischen den Lampenausschnitten gefertigt werden, den mittleren Ausschnitt umgehend. Sobald drei Kabel nebeneinander geführt werden, sind 15 mm, bei vier Kabeln 20 mm breit auszufräsen.
Die Kabel werden mit 20 cm Überhang zugeschnitten und flach in den gefrästen Kanälen nebeneinander geführt, um letztlich an geeigneter Stelle, hier Fahrerseite links über dem Fenster, seitlich herausgeführt zu werden.
Panzerband wird auf die Längen zwischen den Lampenausschnitten zugeschnitten und mit der Klebeseite nach oben auf einer glatten Oberfläche in voller Länge abgelegt.
TESA-Film wird auf die selbe Länge abgerollt und mittig auf die Klebefläche des Panzerbandes aufgebracht.
Schließlich werden die so vorbereiteten Panzerbandlängen mittig über den gefrästen Kabelkanälen positioniert und auf die Multiplexplatte geklebt. So können die Kabel noch in den Kanälen hin- und hergeschoben werden, nachdem die Lampenkabel mit ihnen verlötet und die Lötstellen mittels Schrumpfschlauch isoliert wurden.
Die LED-Einbaustrahler werden jedoch erst nach Bekleben der Holzplatte mit Teppich oder Leder montiert. Der Belag wird mit einem Cuttermesser an den Positionen der Lampenaussparungen vorsichtig durchstochen, der Ausschnitt sorgsam nachgefahren und so ausgeschnitten.
Wenn die Platte mit transparentem Silikon gegen die Decke geklebt werden soll, kann dies mit Unterstützung sog. Dritter Hände erfolgen, die, zwischen Boden und Multiplexplatte verspannt, diese in Position halten bis das Silikon abgebunden hat. Zwischen Stütze und Teppichboden sollte eine etwa 40 x 60 cm messende Holzplatte den Druck flächig verteilen und vor unschönen Abdrücken im Teppich schützen. Nach etwa einer Stunde können die Stützen wieder entfernt werden.
Die asymmetrische Anordnung der LED-Einbaustrahler ergibt sich aus der Position des Tisches. Die linke und rechte Led strahlt am jeweiligen Sitz seitlich außen vorbei, sodass kein Schattenwurf entsteht, die mittlere ebenso, auch, wenn die Schrankklappe geöffnet ist.
Wer die Platte abnehmbar haben möchte, der kann mit geeigneten Schrauben für entsprechenden Halt sorgen. Entweder benutzt man hierzu Schrauben, die im Kopf eine Bohrung für eine Abdeckkappe haben, oder man ordnet die Schrauben in geometrisch günstiger Abfolge an und deckt sie mit einer aufgeklebten Zierleiste ab.
Veredelung
Die Verkleidung der Platte kann, wie hier gezeigt, mit Teppich, ähnlich der vorhandenen Deckenverkleidung oder Leder erfolgen. Teppich bietet der Vorteil der Schallabsorption, was gerade im vorderen Bereich sinnvoll ist, z.B. um auch via Freisprecheinrichtung telefonieren zu können.
Als Teppich-Kleber hat sich Pattex Classic bewährt. Da er nicht transparent ist, sieht man besser, wo das Material noch nicht bestrichen wurde und vermeidet so spätere Beulen. Bei der Wahl der Teppichware ist darauf zu achten, dass der Rücken beständig gegen lösungsmittelhaltige Klebstoffe (wie Pattex) ist. Stark saugende Teppichrücken, wie der hier verwendete Vorwerk-Teppich, benötigen auf diese Fläche etwa 600g Pattex.
Äußerst passgenaues Positionieren, am besten mindestens mit zwei Personen, ist unabdingbar: eine nachträgliche Korrektur ist nicht mehr möglich. Falls doch das Malheur passiert ist, dann beherzt den Teppichbelag ab“reißen“, die Kleberfehlstellen nacharbeiten, abtrocknen lassen und im zweiten Anlauf fehlerfrei positionieren.
Bei Leder hat man im Falle des Falles definitiv sehr schlechte Karten: Beim Abreißen dehnt es sich dauerhaft und man wird kein sauberes Ergebnis mehr erreichen können.
Statt Pattex kann man auch Sprühkleber verwenden. Korrekturmöglichkeiten ergeben sich allerdings auch hierbei nicht (bzw. nur im knappen Minutenbereich). Einzig der einfachere und schnellere Auftrag durch Sprühen ist gegenüber der Pattex-Anwendung von Vorteil. Besonderes Augenmerk ist auf die Kanten zu legen, die rundum lückenlos mit Klebstoff bedeckt sein müssen.
Sprühkleber kann auch vor Montage der Multiplexplatte auf diese aufgebracht werden. Allerdings muss man imprägniertes Papier, wie z.B. Backpapier, beim Handling verwenden, um ein Ankleben an den Fingern, etc. zu vermeiden. Diese Vorgehensweise ist dann sinnvoll, wenn man die Platte mit der Decke verschrauben, die Schrauben später aber nicht mehr sehen möchte und daher den Belag nach Montage der Platte aufbringt.