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Aktualisiert – Juni 1, 2025
Das Online-Tool Canva startete 2012 in Sydney, Australien, mit der Mission „Empowering the world to design“, Grafifdesign für Jedermann zu ermöglichen.
Melanie Perkins, Cliff Obrecht und Cameron Adams verfolgen primär das Ziel, „Positives für die Welt bewirken, indem wir möglichst viel Gutes tun.“
Weiter engagieren sie sich in „Stufe zwei„, die vier Säulen repräsentiert, nämlich „Nonprofit-Organisationen stärken“, „Menschliche Grundbedürfnisse sichern“, „Hochwertige Bildung“ zu ermöglichen und „Gemeinden vor Ort“ zu unterstützen.
Preisgestaltung
Das Tool ist in seinen Grundfunktionen kostenlos. Allerdings sind diese, wer wirklich Grafikdesign nicht nur rudimentär betreiben möchte, in ihem Leistungsumfang sehr begrenzt.
Eine kostenpflichtige Pro-Version bietet erst den vollen – und durchaus sehr umfangreichen – Fundus. Die Teams-Variante ermöglicht mindestens drei Nutzern die Lizenz zu nutzen. Dies zu einem Jahres-Abo von 100 USD je Teilnehmer. Für rund 8 Euro monatlich ein durchaus faires Angebot, ganz im Einklang mit der Firmen-Philosophie.
Leistungsumfang – Zielgruppe
Der Leistungsumfang ist mehr als beachtlich. Es gibt nahezu kaum etwas, das nicht realisiert werden kann. Schriftarten, -typen, -größen, -farben, Grafikelemente, Fotos, Videos, KI, Hintergrunddesigns, selbst das Entfernen von Fotohintergründen ist mit einem Klick sauber gelöst, meistens jedenfalls, natürlich abhängig von der Komplexität desselben.
Eine Auflistung aller Möglichkeiten würde wohl mehrere Seiten füllen. Hier ist definitiv Ausprobieren angesagt, – kostenlos natürlich.
Wer Grafiker ist, der wird sich an seine professionellen Programme halten, bieten sie nicht nur den selben, sondern einen sehr viel individuelleren Leistungsumfang. Allerdings, hier ist Erfahrung im Umgang nmit solchen Programmen unabdingbar, die Lernkurve, so man nicht Grafikdesign studiert und somit Praxiserfahrung sammeln konnte, entsprechend.
Zielgruppe sind also überwiegend Laien, die mit den angebotenen Werkzeugen in die Lage versetzt werden sollen, Grafiken ansprechen zu gestalten, die für den gelegentlichen, wie privaten Gebrauch ausreichend sind. Doch auch kleinere Betriebe, die sich keinen Grafiker leisten und die Tätigkeit auch nicht nach extern vergeben wollen, sind Adressaten.
Anwendung
Die Anwendung der gebotenen Werkzeuge möchte ich einmal vergleichen mit einem großen Werkzeugkoffer eines Elektrikers oder Automechanikers.
Der Laie hat also alle Werkzeuge, um die spezifischen Arbeiten erledigen zu können. Doch, was stellen wir nun mit all den Schraubendrehern, Zangen, Abisolierern, Messgeräten, Nuss-Sätzen, Knarren, Maul- und Ringschlüsseln, etc. an?
Bekommen wir mit dem Werkzeug allein, ohne jede Fachkenntnis, wirklich ein – etwas komplexeres – technisches Problem gelöst?
Canva bietet zu diesem Zweck Video-Tutorials an, die verschiedene Themenbereiche abdecken. Diese eignen sich, um einen ersten Eindruck über die Handhabung der Werkzeuge zu erhalten und ein eigenes Design zu erstellen.
Grundlagen
Grundlagen in Sachen Raumnutzung, Balance der Elemente, Strukturierung, Textur, Formen, Linien, Fraben, Typographie, Textur und Branding werden leider der freien Phantasie des Anwenders überlassen.
Genau diese Aspekte aber sind entscheidend für ein ansprechendes, ausgewogenes und aussagekräftiges Design, das seine Wirkung zielgerichtet und effektiv zu vermitteln vermag.
Diese Lücke soll der vorliegende Beitrag füllen.
Aller Anfang …
… ist schwer. Motivation, Notwendigkeit und Engagement entscheiden über Erfolg oder Misserfolg. Die alte Weisheit ‚Ohne Fleiß kein Preis‘ gilt auch hier. Also, wer will der darf!
Gehen wir also Schritt für Schritt vor und untersuchen jeden der vorgenannten Themen, lernen die Hintergründe, um mit dem angestrebten Design den erwünschten Erfolg zu realisieren!
Schritt für Schritt
Raumnutzung
Stellen wir uns vor, wir haben einen schönen, großen, hellen Raum, den wir mit vorhandenen Gegenständen möblieren und gestalten dürfen. Die vorhandenen Gegenstände können bei Canva mit den vordefinierten Design-Elementen vergleichen.
So wenig wir alle Möbel, Teppiche, Bilder, etc. in einer Ecke des Raumes stapeln werden, wird man auch Grafikelemente nicht über einander türmen.
Folglich wird man den Raum in Bereiche einteilen, solche, die einladend wirken, jene, die zum Verweilen anregen, oder jene, die rein informativen Charakter haben.
Man könnte sich auch ein Raster vorstellen, das den Raum überzieht und das Arrangement der verschiedenen Gegenstände zu strukturieren ermöglicht. Es hilft Ordnung herzustellen, den Betrachter an die Hand zu nehmen und durch den Inhalt zu führen. Zuerst das Wichtige wahrzunehmen, dann die Erläuterung dazu zu lesen und die Quintessenz zu erfassen, sei es ein Veranstaltungsdatum, -ort und -uhrzeit, ein Zoom-Meeting oder was auch immer.
Die bereits flüchtige Betrachtung des Designs soll dem Betrachter – quasi im Vorbeigehen – die drei wesentlichen Inhalte im Gedächtnis haften lassen: worum geht es (Schlagwort und Kurzbeschreibung), wo und wann findet es statt.
Balance
Wir stellen den Couchtisch in die Raummitte, direkt davor das Sofa und die beiden Sessel, die Stehlampe mittig vor den Tisch. Wer sich nun gern auf das Sofa setzen möchte, muss erst einmal das Sofa vom Tisch zurück ziehen, um sich den nötigen Raum zu verschaffen. Ebenso ergeht es allen anderen, die es sich bequem machen möchten. Und die Stehlampe blendet gleich die gegenüber Sitzenden, weshalb man sie weiter weg vom Tisch platziert.
Ähnlich ergeht es einem beim Design: man wird stets bedacht darauf sein, die einzelnen Text- und Grafik-Elemente so anzuordnen, dass sie sich nicht gegenseitig die Luft zum Atmen zu nehmen, sondern in ausgewogenem Abstand zu einander ein ansprechendes und gut lesbares Aussehen ergeben.
Dies kann ganz ohne Grafikelemente, wie z.B. Linien erreicht werden, denn auch Textabschnitte, die allesamt die selbe Einrückung aufweisen, richten sich an dieser imaginären Linie aus. Sie teilt sozusagen das Design in zwei Hälften. Die jeweils andere, leere Hälfte kann mit einem Grafikelement oder auch einem größer bemessenen Text versehen sein und die visuelle Führung des Blickes des Betrachters übernehmen.
Entscheidet man sich für ein Grafikelement als Separator zwischen den beiden Textinhalten, so sorgt ein identischer Abstand beider Textabschnitte links und recht von diesem Element für genügend Raum zum Atmen, die nötige Balance.
Im Zweifel dient die Drittel-Regel der Ausgewogenheit eines jeden Designs: ein Tannenbaum vor einer Bergkette exakt in Bildmitte positioniert, dürfte dem Betrachter ein „irgendwie“ ungutes Betrachtungserlebnis vermitteln. Ist der Tannenbaum in den unteren beiden rechten Dritteln platziert, der Horizont an der Grenze zum letzten horizontalen Drittel verlaufend, die Bergkette im unteren Drittel, während der Himmel die oberen Drittel ausfüllt, wird das Auge des Betrachters die Weite des Bildes (Bergkette und Himmel) wahrnehmen und als Kontrapunkt den Tannenbaum rechts im Vordergrund.
Bei sich bewegenden Objekten, wie z.B. ein Segelschiff, lässt die Positionierung die Fahrtrichtung erahnen: Ein von links nach recht fahrendes Schiff wird man folglich nicht mittig abbilden, sondern, wenn man die Ankunft betonen möchte, sich von links ins Bild hinein, oder wegfahrend, rechts aus dem Bild hinaus bewegend.
Im Logo-Design hilft der Umstand, dass eine ungerade Anzahl von Elementen eine ausgewogene Empfindung beim Betrachten hervorruft. Meist sind dies drei, seltener fünf. Ein Logo, das einem runden Siegel ähnelt, führt mittig das Logo an sich, oder auch einen oder zwei, ggf. in sich verschlungene, Buchstaben, während ober- und unterhalb kreisförmig ein Text angeordnet ist.
Ebenso kann rechts und links vom Logo ein ausgewogener Schriftzug positioniert sein, um wiederum die optische Balance zu erzeugen.
Auch sog. Negativraum (weißer Leer-Raum) dient der Strukturierung, der Beseitigung von „Unordnung“, also Ballast, der eine geführte Betrachtung eines Designs unmöglich macht. Weniger ist oft mehr!
Weißraum ist das einzige Element, das man nicht explizit hinzufügt. Es ist einfach da, tut nichts. Oder doch? Er trennt Elemente von einander, weist darauf hin, dass sie getrennt von einander wahrzunehmen sind.

Im interaktiven Design, z.B. Gestaltung von Formularen, soll die Nähe der Feldnamen (z.B. Name, Telefon) zum jeweiligen Feld sofort erfasst werden. Würde man die Feldnamen im selben Abstand zu dem folgenden Feld setzen, wie der Abstand vom unteren Feldrand zum nächsten Feldnamen beträgt, wäre die Betrachtungszeit ungleich länger, als wenn dem Feldnamen unmittelbar das Feld folgt und der nächste Feldname (mit zugehörigem Feld) in deutlichem Abstand gesetzt wird.
Bei umfangreicheren Formularen ist die Untergliederung in Gruppierungen hilfreich, Wer ein ellenlanges Formular ausfüllen soll, bricht i.d.R. bereits ab, ehe er die Hälfte „geschafft“ hat.
Die Gruppierung suggeriert ein schnelleres Vorankommen und resultiert folglich auch in einem erfolgreichen Ausfüllen und Absenden des Formulars.
Der Vereinfachung dienen auch Drop-Down-Menüs, die bereits logisch vorgegebene Inhalte zur schnellen Auswahl anbieten.
Strukturierung
Aufmerksamkeit zu erregen ist mittels guter Strukturierung gegeben. Ein gutes Beispiel ist die Einstiegsseite von Google. Was will ein Benutzer, der Google aufruft? Suchen. was braucht er dafür? Ein Suchfeld. Was findet er? Sein Suchfeld, unter dem Schriftzug von Google, der stetig designmäßig in neuem Gewandt einher kommt, um die Attraktivität zu steigern.
Ein Gegenbeispiel stellt z.B. die Einstiegsseite von Yahoo, die zwar, immerhin, das Suchfeld an erster Platzierung auf der Seite darstellt, allerdings den Betrachter mit den weiteren Inhalten auf den verbleibenden etwa 95% erschlägt, zumindest aber von seinem eigentlichen Besuchszweck ablenkt.
Das Gedächtnis des Menschen blendet unwichtige Dinge aus, um eine Überlastung zu vermeiden und sich auf das Wichtige fokussieren zu können. Dennoch, auch dieses Ausblenden ist eine Gehirnleistung und mindert somit die verbleibende Konzentrationsfähigkeit auf das Wesentliche.
Das Kurzzeitgedächtnis vermag gemittelt bis zu sieben Elemente zu speichern. Will man also, dass z.B. Präsentations-Inhalte im Kurzzeitgedächtnis im Verlauf des Weiteren abrufbar bleiben, dürfen nicht mehr als diese sieben Inhalte auf einer Seite präsentiert werden.
Auch diese können, so es passend erscheint, gegliedert werden, z.B. 3 + 4, 2 + 5 oder vice versa, um zusammen gehörige Punkte zu verdeutlichen.
Um eine Struktur zu erlangen, hilft es, zunächst gedanklich eine Skizze zumachen, die folgende Punkte berücksichtigt:
- Was ist die wichtigste Information (größtes Element oder mittig angeordnet, Fettschrift – selektiv, denn wenn alles fett gedruckt ist, verliert das hervorhebende fett-Setzen seinen Sinn)
- Symmetrische oder asymmetrische Anordnung (jedes Element hat ein Gewicht)
- Farbwahl (90% aller Entscheidungen, ob ein Produkt positiv oder negativ bewertet wird, werden binnen weniger als 90 Sekunden allein auf Grund der Farbe getroffen; Farbe steigert den Wiedererkennungswert, z.B. einer Marke um bis zu 80%)
- Kontrast (erzeugt Raum, Tiefe)
- Weißraum (Trennung der Elemente)
- Proportion (Verhältnis der visuellen Größe und des Gewichtes der Elemente zueinander)
- Bewegung (optisches, konsequentes Führen durch den Inhalt; bleibt man beim Betrachten stolpernd irgendwo im Ablauf hängen, muss das Design korrigiert werden)
In der Praxis wird man als nächsten Schritt die Text-Inhalte zu Papier bringen. Es folgen Produktbilder. Jetzt kann die Platzierung der Elemente erfolgen.
Farblehre
Warum sollte man sich mit Farblehre befassen müssen? Nun, Farben nehmen einerseits eine Schlüsselrolle in der Bewertung des Designinhaltes vor, andererseits können sie sich hervorragend verstellen. Verstellen in dem Sinne, als dass sie im Druck u.U. gänzlich anders als auf dem Monitor, auf Sozialen Medien zeigen.
Dies liegt daran, dass im Druck das CMYK-Farbsystem (subtraktiv; man nimmt vom Papier „Licht“ weg, indem man mehr Fabre hinzufügt), in der Welt der digitalen Wiedergabe aber das RGB-System (additiv; alle Farben zusammen ergeben Weiß) vorherrscht.
Das im Druck ehemals satte CMYK-Rot erscheint in Sozialen Medien nur als blasses Rot. Wird es in RGB konvertiert und dann in sozialen Medien geteilt, ist wieder das beabsichtigte Rot zu sehen,
Grundsätzlich gibt es 12 Farben, so, wie wir sie früher von den Buntstiften kannten, die wir im Kunstunterricht ehrfürchtig bewunderten und damit die besten Kunstwerke schufen.
Sir Isaac Newton gestaltete 1704 den ersten Farbenkreis, bestehend aus den drei primären Farben (Rot, Gelb, Blau), drei sekundären (den aus den primären entstehenden Mischfarben), sowie sechs tertiäre Farben (die aus Mischung der primären mit sekundären Farben resultieren).

Die warm empfundenen Farben bilden die linke, die als kalt bezeichneten die rechte Hälfte des Farbkreises. Die „Temperatur“-Empfindung spiegel sich auch in der physikalischen Farbtemperatur (K = Kelvin) wider.
Schattierungen fügen dem Farbton Schwarz in unterschiedlicher Intensität hinzu, während Tönungen Weiß addieren. Ein Ton hingegen ergänzt Schwarz und Weiß, also Grau.
Als Komplementärfarben bezeichnet man im Fabkreis sich gegenüber liegende Farben.
Analoge Farben liegen im Farbkreis nebeneinander (Rot, Orange, Gelb). Eine Farbe übernimmt die Dominanz (Führung), eine andere unterstützt diese und die dritte setzt Akzente.
Farbassoziationen
- Blau
– Positiv: Beständigkeit, Kompetenz, Kraft, Qualität, Produktivität, Ruhe, Sicherheit, Vertrauen, Weisheit, Zuverlässigkeit
– Negativ: zügelt Appetit (nicht für Nahrungsmittel geeignet) - Braun
– Positiv: Männlichkeit, Natürlichkeit, Widerstandsfähigkeit, Zuverlässigkeit
– Negativ: nicht für Handlungsaufrufe geeignet - Gelb
– Positiv: Freude, Freundlichkeit, Glück, Jugend, Kompetenz
– Negativ: Betrug, Feigheit, schlechte Qualität - Grau
– Positiv: Charakterstärke, Formalität, Praktikabilität, Professionalität, Zeitlosigkeit
– Negativ: Distanz, Kälte, Langeweile - Grün
– Positiv: Erfrischung, Erholung, Gesundheit, Hoffnung, Natur, Wachstum, Wohlstand
– Negativ: Neid - Orange
– Positiv: Energie, Glück, Optimismus
– Negativ: mahnt zur Vorsicht - Rosa
– Positiv: Freundlichkeit, Sanftheit, Weiblichkeit
– Negativ: – - Rot
– Positiv: Leidenschaft, Liebe, Kraft
– Negativ: Feuer, Gefahr, Gewalt, Krieg, Wut - Schwarz –
– Positiv: Autorität, das Böse, Eleganz, Extravaganz, Macht
– Negativ: Bedrohung, Mysterium, Rebellion, Tod, Trauer - Violett –
– Positiv: Autorität, Kraft, Kreativität, Rafinesse, Respekt, Spiritualität, Weisheit, Wohlstand
– Negativ: Trauer, Unnahbarkeit (dunkle Töne) - Weiß –
– Positiv: Frieden, Reinheit, Unschuld
– Negativ:
Entsprechend kann nun die Farbgestaltung beginnen. Soll Text auf einem farbigen Hintergund verwendet werden, muss der Kontrast zischen Hintergrund und Text ausreichend sein, um ein flüssiges, müheloses Lesen zu gewährleisten.
Eine schlechte Wahl ist schwarzer Text auf dunkelblauem Grund, oder gelber Text auf orangefarbenem Hintergrund.
Bei Texten, die über Fotos gesetzt werden, muss man ggf. weißen Text auf den dunklen, schwarzen Text über den helleren Bildteil legen.
Typographie
Da wähnt man sich kurz vor dem Ziel eines gelungenen Designs, da stolpert man schon über die nächste Hürde. as ist Typographie?
Typographie betrifft alles, von der Auswahl bis zum Layout der Schrift. Schrift dient nicht nur dem Vermitteln der Kernbotschaft, sondern auch Deines Selbstverständnisses und Anliegens. Damit dies gelingt, ist es wichtuig Typographie verstanden zu haben, um sie richtig anwenden zu können.
Wie beim Erlernen einer Fremdsprache das Vokabular von grundlegender Bedeutung ist, so gebraucht auch Typographie Vokabeln:
- Schriftfamilie
Eine Schriftfamilie beherbergt zusammengehörige Schriften unterschiedlicher Schriftbreiten, -stärken und -lagen mit gemeinsamen Formmerkmalen. - Schriftart
Als Schriftart wird ein Satz von Glyphen (Buchstaben, Ziffern, Satzzeichen und Symbole), die in einer für die jeweilige Schriftart typische Art gestaltet sind, z.B. Helvetica, Times New Roman.
In der digitalen Welt wird eine Schriftart als Font bezeichnet. - Schriftstärke
Die Schriftstärke beschreibt die Dicke der Striche, aus denen die Zeichen bestehen und wird als leicht, normal, fett oder extrafett bezeichnet. - Schriftgröße
Das Maß der Schriftgröße ist Punkt (Pt., entsprechend 1/72 Zoll; eine Schriftgröße von 6 Pt ist 2,1 mm hoch, das typische „Kleingedruckte“). - Schriftstil
Schriftstile geben Auskunft über das Erscheinungsbild, wie Sans Serif (z.B. Helvetica), Serif (Times New Roman) oder Script (z.B. Lucida Handwriting), bzw. Dekorschriften (z.B. Amsterdam).
Auf Grund der Vielfalt „schöner“ Schriften wird man schnell versucht sein, sie auch auf seinem Design unterzubringen, Doch – Halt!
Auch für Schriftarten gibt es Vorlieben beim Betrachter. Manche sind unpopulär oder überbeansprucht, wieder andere unleserlich. Die Auswahl der Schrift sollte sorgsam erfolgen. Eine für die Überschrift, eine andere für den Textkörper. Maximal noch eine Dritte im Bunde, vielleicht als Untertitel, – mehr nicht!
Eine klare Hierarchie führt den Leser den gewünschten Leseweg und wird ihm alle beabsichtigten Informationen vermitteln, leicht, einprägsam.
Ist ein begrenzter Raum gegeben, wählt man schlicht eine kleinere Schriftart, bis hin zum „Kleingedruckten“, um den gesamten Inhalt unterzubringen. Falsch! Zumindest, wenn der Leser den Inhalt vollständig wahrnehmen und verstehen soll. Niemand wird mit der Lupe dem Text zu Leibe rücken.
Folglich heißt es: Den Text kürzen, auf das Wesentliche beschränken, ggf. auch die Schriftart zu ändern, um einerseits die Message vollständig rüber zu bringen, andererseits die Lust am Lesen zu erhalten.
Textausrichtung
Es gibt vier Möglichkeiten Textkörper anzuordnen: Mittig, links- oder rechtsbündig im Flattersatz oder im Blocksatz.
Diese Texte hier sind im linksbündigen Flattersatz geschrieben.
Blocksatz ist das erzwungene ausrichten der Worte einer jeden Zeile links- und rechtsbündig. Dabei werden u.U. unnatürliche Wortabstände generiert, die das Lesen erschweren. Das Auge ist gewohnt, regelmäßige Wortabstände zu erwarten sind und fühlt sich irritiert, wenn dies nicht erwartungsgemäß gegeben ist.
Faux pas – Hurenkinder und Schusterjungen
Was ist das nun wieder?! Nein, dies sind lediglich typographische Ausdrücke, die Satzfehler bezeichnen.
Als Schusterjunge wird wird eine alleinstehende Zeile eines Absatzes am Ende der Seite, als Hurenkind die ebenso separierte Fortsetzung des Satzes eines Absatzes am folgenden Seitenanfang.
Solche Konstellationen gelten als den Lesefluss störend, unästhetisch und sind daher zu vermeiden.
Hintergrund-Design
Der Hintergrund trägt alle Elemente des Designs, Bilder, Überschrift, Textinhalte. Er ist daher dezent zu halten, um weder Texte schwer lesbar zu machen, noch sich störend in den Vordergrund zu drängen.
Bei entsprechender Anordnung z.B. wiederkehrender, wenn auch unterschiedlicher Überschriften, kann der Hintergrund auch organisatorische Aufgaben übernehmen.
Angenommen, es werden je Seite gleichförmige, aber farblich unterschiedlich gekennzeichnete Produkte beschrieben. So kann die jeweilige Produktfarbe als Hintergrund für die Überschrift dienen. Damit ist allein durch die Farbe schon der Bezug zum beschriebenen Produkt gegeben.
Hintergrund ist also nicht irgendetwas, das man zum Verdrängen der weißen Leere missbraucht, sondern ein Element, das Hierarchie, Ordnung und Information bieten kann.