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Was ist eigentlich der Unterschied zwischen der Landeskirche oder Volkskirche und einer Freikirche?
Nachfolgend werden sowohl die Volkskirchen, als auch Freikirchen näher beschrieben und damit Unterschiede aufgezeigt.
Volkskirche
In Deutschland entschieden zu früheren Zeiten, 1555, anlässlich des Augsburger Religionsfriedens, die Landesherren über den Glauben, den ihre Untertanen anzunehmen hatten. Seit dem 18. Jahrhundert war der römisch-katholische König von Bayern sogar Bischof über andersgläubige, evangelischen Kirche in Bayern.
Die Volkskirche besteht aus der römisch-katholischen und evangelischen Kirche.
Landeskirchen werden durch die evangelische Kirchen der jeweiligen Bundesländer repräsentiert. Es gibt folglich 20 evangelische Landeskirchen.
Die Volkskirchen finanzieren sich primär aus staatlich festgelegter, Kirchensteuer, Kollekten und Spenden. Die Bediensteten werden aus der Kirchensteuer bezahlt, Einnahmen aus Kollekten und Spenden sollen zweckgebunden Verwendung finden.
Somit existieren in Deutschland die römisch-katholische Kirche und 20 evangelische Landeskirchen, unter denen sich die Gläubigen aufteilen.
Gemäß der Statistik aus 2022 gehören 20,9 Mio. Menschen der römisch-katholischen, 19,2 Mio der evangelischen Kirche an.
Im selben Jahr traten 522.821 Menschen aus der römisch-katholischen, 380.000 aus der evangelischen Kirche aus.
Freikirchen
Im Gegensatz zu den staatlichen (Landes-)Kirchen finanzieren sich Freikirchen über ihre Mitglieder und deren Zuwendungen, orientieren sich an dem evangelischen Glauben und legen jeweils unterschiedliche Schwerpunkte zu Grunde, auf denen ihre Glaubensausrichtung und Verkündigung basiert.
Es gibt etwa 40 verschieden ausgerichtete Freikirchen in Deutschland. Statistisch umfassten zum 31.12.2022 im BEFG (Bund Evangelisch-Freikirchlicher-Gemeinden) zusammengefasste Freikirchen in Deutschland 73.878 Mitglieder, davon verließen 1.918 Menschen die Freikirchen.
Der Grund des Entstehens von Freikirchen liegt in dem sog. Bekenntnisnotstand, dem subjektivem Abweichen von Glaubensgrundsätzen. Auch wird seitens Freikirchen die klare Trennung von Kirche und Staat umgesetzt.
Dafür ist offenbar der hauptsächliche Grund, dass sie das Seelenheil nicht in der Zugehörigkeit zu einer der beiden staatlichen Kirchen sehen. Man wird nicht mit der Geburt der jeweiligen Kirche, denen die Eltern angehören, durch Taufe zugehörig, sondern soll eigenständig eine bewusste Entscheidung für diese oder jene Glaubensrichtung treffen.
Die römisch-katholische Kirche betrachtet sogar Ausgetretene weiterhin als ihr Mitglieder, da sie durch die Taufe unwiderruflich ihr angehörig wurden.
Freikirchen agieren nach dem Neuen Testament und der darin beschriebenen Gemeindeform, wonach man lt. Apostelgeschichte 5, 29 Gott mehr gehorchen soll als den Menschen. Damit wird auch der staatlich erhobenen Kirchensteuer widersprochen. Man beruft sich auf den biblischen Zehnten, gemäß 5. Mose 15,22, den man meist als Grundlage des Bemessens der Gaben anführt. Andere wiederum halten sich stattdessen eher an 2. Korinther 9, 7, wonach jeder gebe, wie es sein Herz bestimmt.
Damit ist auf die Frage, wieviel man denn als Zehnten geben solle, vom Netto oder Brutto ausgehend, der gern geäußerten Gegenfrage, wovon man denn den Segen haben wolle, natürlich damit auf Brutto abzielend, der Wind aus den Segeln genommen.
Maßgeblich aus biblischer Sicht ist, den Opfertod Jesu als Erfüllung des ganzen mosaischen Gesetzes, mithin auch der Zehnten-Zahlung, anzuerkennen.
Dass die Gemeinden sich finanzieren müssen versteht sich von selbst, doch auf freiwilliger Basis. Wer viel geben kann und dazu auch bereit ist, unterstützt folglich mit größeren, wer nur wenig finanzielle Mittel erübrigen kann, mit geringeren Gaben.
Ausrichtungen
Nachfolgende Daten sind dem Deutschen Statistikportal entnommen und bilden einen Erfassungszeitraum von 2010 bis 2024 ab. Es wird kein Anspruch auf Vollständigkeit und Aktualität erhoben.
Die hier wiedergegebene Reihenfolge der Freikirchen ergibt sich aus den verfügbaren Mitgliederzahlen und stellt keine Wertung dar.
Neuapostolische Kirche (NAK)
Die Neuapostolen zählen 2022 311.124 Mitglieder.
Die Neuapostolische Kirche ist eine christliche Glaubensgemeinschaft, die sich im 19. Jahrhundert aus der katholisch-apostolischen Bewegung entwickelte. Sie ist bekannt für ihre Betonung auf Apostel als zentrale geistliche Leiter und sieht sich in der Nachfolge der Urkirche.
Glaubensmerkmale:
- Zentraler Glaube: Jesus Christus steht im Mittelpunkt, und die Wiederkunft Christi wird erwartet. Die NAK glaubt an die Vorbereitung der Gläubigen auf dieses Ereignis.
- Sakramente: Die Kirche kennt drei Sakramente: Heilige Wassertaufe, Heiliges Abendmahl und Heilige Versiegelung (Empfang des Heiligen Geistes durch Handauflegung eines Apostels).
- Apostelamt: Die Leitung der Kirche erfolgt durch Apostel, die als Mittler zwischen Gott und den Gläubigen angesehen werden. Sie haben die Aufgabe, die Sakramente zu spenden und die Gläubigen auf die Wiederkunft Christi vorzubereiten.
- Kirchliches Leben: Gottesdienste sind zentral und beinhalten Predigten, Gebete und das Abendmahl. Der Schwerpunkt liegt auf einem aktiven Glaubensleben, Liebe zum Nächsten und persönlicher Seelsorge.
Organisation
Die Neuapostolische Kirche ist hierarchisch organisiert, mit Stammaposteln an der Spitze, die weltweit über die Glaubensgemeinschaft wachen.
Die NAK schätzt Gemeinschaft, Musik und starkes soziales Engagement. Kritiker bemängeln gelegentlich die stark hierarchische Struktur und den exklusiven Anspruch auf Wahrheit, während Mitglieder die persönliche Glaubensbindung und die klare Zielorientierung schätzen.
Zeugen Jehovas
Le Zeugen Jehovas sind 2024 mit 178.000 Mitgliedern aufgeführt.
Le Zeugen Jehovas sind eine christliche Glaubensgemeinschaft, die im 19. Jahrhundert in den USA entstand. Sie wurde von Charles Taze Russell gegründet und ist heute weltweit aktiv. Die Gemeinschaft ist bekannt für ihre missionarische Tätigkeit, Bibelstudien und eine strikte Auslegung der Bibel.
Glaubensmerkmale
- Zentraler Glaube: Der Name „Jehova“ wird als Gottes Eigenname hervorgehoben. Im Mittelpunkt steht die Anbetung Gottes und die Verkündigung seines Königreichs.
- Bibelzentrierung: Die Bibel gilt als höchste Autorität. Die Zeugen Jehovas nutzen die „Neue-Welt-Übersetzung“ der Heiligen Schrift.
- Eschatologie: Sie erwarten das baldige Eingreifen Gottes in Harmagedon, das Ende der Welt, und die Errichtung eines Paradieses auf Erden.
- Ablehnung von Traditionen: Feiertage wie Weihnachten und Ostern sowie politische Aktivitäten, wie das Wählen oder militärischer Dienst, werden abgelehnt, da sie als unbiblisch gelten.
- Auserwählte: Glauben, dass nur 144.000 Menschen in den Himmel kommen.
- Leugnen der Dreifaltigkeit (Trinität).
- Strikte Ablehnung weltlicher Institutionen, wie der Politik oder des Militärs.
- Verweigerung von Bluttransfusionen aus Glaubensgründen.
Organisation
- Versammlungen: Gottesdienste finden in sog. „Königreichssälen“ statt und sind geprägt von Bibelstudium, Predigten und gemeinschaftlichem Gebet.
- Mission: Tür-zu-Tür-Mission und die Verbreitung der Zeitschriften „Der Wachtturm“ und „Erwachet!“ sind zentrale Tätigkeiten.
- Struktur: Die Gemeinschaft ist streng hierarchisch organisiert, mit der leitenden Körperschaft in New York als oberstem Gremium.
Verbreitung und Fokus
Le Zeugen Jehovas zählen weltweit über 8 Millionen Mitglieder. Sie legen großen Wert auf ein sittliches Leben und Gemeinschaft. Kritiker bemängeln das Reglement als isolierend, während Mitglieder Hingabe und den starken Fokus auf Glaubensfragen schätzen.
BEFG – Bund Evangelisch Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten)
Dans le BEFG sind etliche Freikirchen zusammengeschlossen, insgesamt zählen sie 2022 73.878 Mitglieder.
Le Baptisten sind eine evangelische Freikirche, die sich im 17. Jahrhundert aus der Täuferbewegung in England entwickelte. Ihr Name leitet sich vom griechischen Wort für „taufen“ ab und verweist auf die Glaubenstaufe, ein zentrales Merkmal ihrer Lehre.
Glaubensmerkmale
- Taufe: Die Taufe erfolgt ausschließlich an mündigen Menschen, die ihren Glauben bewusst bekennen (Glaubenstaufe), und wird durch vollständiges Untertauchen vollzogen.
- Bibelzentrierung: Die Bibel gilt als alleinige Glaubensgrundlage und höchste Autorität.
- Glaubensfreiheit: Jeder Mensch ist für seinen Glauben selbst verantwortlich, ohne Zwang oder staatlichen Einfluss.
- Priestertum aller Gläubigen: Es gibt keine hierarchische Priesterschaft; alle Mitglieder können aktiv am Gemeindeleben teilnehmen.
Organisation
- Autonomie der Gemeinden: Jede Gemeinde ist eigenständig und entscheidet selbstständig über Glaubens- und Verwaltungsfragen.
- Gottesdienste: Sie beinhalten Predigten, gemeinsames Gebet und Gesang, oft mit moderner Musik.
- Mission: Baptisten engagieren sich in der Verbreitung des Evangeliums, sozialer Arbeit und humanitären Projekten.
Verbreitung und Fokus
Le Baptisten sind weltweit verbreitet, mit etwa 50 Millionen Mitgliedern. Sie legen großen Wert auf ein schlichtes und aktives Glaubensleben, das sich an der Bibel orientiert. Ihr Fokus auf persönliche Verantwortung und Gemeinschaft wird geschätzt, während ihre betont bibeltreue Haltung manchmal auch kritisch hinterfragt wird.
BFP – Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden
Die Pfingstgemeinden haben 2022 64.800 Mitglieder.
Le Pfingstler (auch Pfingstbewegung genannt) sind eine christliche Glaubensgemeinschaft, die Anfang des 20. Jahrhunderts aus Erweckungsbewegungen in den USA entstand. Ihr Name bezieht sich auf das biblische Pfingstereignis, bei dem die Jünger Jesu den Heiligen Geist empfingen.
Glaubensmerkmale
- Heiliger Geist: Im Zentrum steht die Erfahrung des Heiligen Geistes, die oft durch Geistesgaben wie Zungenrede, Prophetie und Heilung ausgedrückt wird.
- Bibel: Die Bibel gilt als unfehlbares Wort Gottes und höchste Autorität.
- Errettung: Der Glaube an Jesus Christus, persönliche Umkehr und das Leben in Heiligung sind entscheidend für das Heil.
- Taufverständnis: Die Wassertaufe (meist durch Untertauchen) wird praktiziert, ergänzt durch die Geistestaufe, die als Zeichen der Erfüllung mit dem Heiligen Geist gilt.
- Zungenrede: Die Zungenrede, das Reden in fremden Sprachen, wird gepflegt und z.T. auch aktiv gefordert, sowie als Qualitätsmerkmal für den Glauben der betreffenden Person gewertet. Das Thema wird ici näher beleuchtet.
Organisation
- Gottesdienste: Sie sind lebendig und emotional, geprägt von freiem Gebet, Lobpreis und oft spontanem Mitwirken der Gemeinde.
- Mission: Evangelisation und Missionsarbeit haben einen hohen Stellenwert, sowohl lokal als auch global.
- Struktur: Pfingstgemeinden sind meist autonom organisiert, wobei größere Zusammenschlüsse wie die „Assemblies of God“ existieren.
Verbreitung und Fokus
Die Pfingstbewegung hat weltweit etwa 600 Millionen Anhänger und zählt zu den am schnellsten wachsenden christlichen Strömungen. Sie wird für ihre Dynamik und Betonung persönlicher Gotteserfahrungen geschätzt, während manche ihre Emotionalität und Lehren kritisch betrachten.
Mormonen – Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (HLT)
2022 sollen 39.748 Mitglieder in Deutschland zugehörig sein.
Le Mormonen, offiziell als Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (HLT) bekannt, sind eine christliche Glaubensgemeinschaft, die 1830 von Joseph Smith in den USA gegründet wurde. Sie sehen sich als Wiederherstellung der ursprünglichen Kirche Jesu Christi.
Glaubensmerkmale
- Zusätzliche Schriften: Neben der Bibel wird das Buch Mormon, das Smith als göttliche Offenbarung übersetzte, als heilige Schrift anerkannt. Weitere Texte wie „Lehre und Bündnisse“ und „Die Köstliche Perle“ ergänzen den Glauben.
- Gottesbild: Gott Vater, Jesus Christus und der Heilige Geist werden als getrennte Wesen mit einem gemeinsamen Ziel verstanden.
- Familienzentrierung: Die Familie spielt eine zentrale Rolle, und viele Rituale, wie die „Siegelung“ für die Ewigkeit, betonen ihre Bedeutung.
- Ewiges Leben: Das Ziel ist die Rückkehr zu Gott und das Leben in seiner Gegenwart. Gute Taten, Glaube und Gehorsam gegenüber den Geboten sind dafür wesentlich.
Organisation
- Mission: Junge Mitglieder werden ermutigt, für 1-2 Jahre missionarisch tätig zu sein.
- Tempel: Neben Gemeindezentren gibt es Tempel, die für besondere Rituale wie die Taufe für Verstorbene genutzt werden.
- Hierarchie: Die Kirche wird von einem Präsidenten (Propheten) und zwölf Aposteln geleitet.
Verbreitung und Fokus
Mit rund 17 Millionen Mitgliedern weltweit sind die Mormonen vor allem in den USA verbreitet. Sie zeichnen sich durch starke Gemeinschaft, soziales Engagement und missionarischen Eifer aus, werden aber aufgrund ihrer zusätzlichen Schriften und spezifischen Lehren teils kritisch betrachtet.
Mennoniten
Le Mennoniten werden 2022 mit 38.739 aufgeführt.
Le Mennoniten sind eine christliche Glaubensgemeinschaft, die im 16. Jahrhundert aus der Täuferbewegung hervorging und nach dem niederländischen Reformator Menno Simons benannt ist. Sie gehören zu den ältesten Freikirchen und betonen eine schlichte Lebensweise, Gewaltfreiheit und die Nachfolge Jesu.
Glaubensmerkmale
- Taufe: Die Taufe erfolgt nur an gläubigen Erwachsenen, die ihren Glauben bewusst bekennen.
- Nachfolge Jesu: Im Mittelpunkt steht die praktische Nachahmung Jesu im Alltag, einschließlich Nächstenliebe, Bescheidenheit und Vergebung.
- Gewaltfreiheit: Mennoniten lehnen Gewalt, Kriegsdienst und oft auch politische Ämter ab und setzen auf Konfliktlösung durch Frieden und Versöhnung.
- Gemeinschaft: Der Glaube wird in enger Gemeinschaft gelebt, mit einer starken Betonung auf gegenseitiger Unterstützung.
Organisation
- Schlichte Gottesdienste: Diese sind geprägt von Bibellesung, Gebet und oft gemeinsamem Gesang.
- Autonomie: Gemeinden sind meist unabhängig organisiert, wobei es je nach Gruppe auch größere Zusammenschlüsse gibt.
- Diakonie: Soziale Arbeit und humanitäre Hilfe, oft international, spielen eine zentrale Rolle.
Verbreitung und Fokus
Le Mennoniten zählen weltweit etwa 2 Millionen Mitglieder und sind besonders in Nord- und Südamerika, Europa sowie Afrika verbreitet. Während traditionelle Gruppen wie die Amischen strenge Lebensregeln befolgen, sind viele moderne Mennoniten offen für gesellschaftliche Entwicklungen. Sie werden für ihre Friedfertigkeit und ihr soziales Engagement geschätzt.
Siebenten-Tags-Adventisten (STA)
Im Jahr 2022 zählen sie 32.411 Mitglieder.
Le Siebenten-Tags-Adventisten sind eine christliche Glaubensgemeinschaft, die Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA entstand. Sie rechneten mit der datierten Wiederkunft Jesu Christ, mussten nach ergebnislosem Verstreichen die Datierung aufgeben und beschränken sich nun auf die strikte Einhaltung des Sabbats (Samstag) als Ruhetag allein.
Ellen G. White (1827–1915) war Mitbegründerin der Siebenten-Tags-Adventisten und Autorin. Ihre Literatur ist neben der Bibel die wichtigste und häufig zitierte Säule der STA
Glaubensmerkmale
- Mission: Am Sabbat sollen die Mitglieder nachmittags von Tür zu Tür missionieren. Hauptberufliche Buchevangelisten ziehen gleichfalls von Haus zu Haus und verkaufen die Literatur von Ellen G. White, sowie andere in eigenen Verlagen herausgegebene Schriften.
- Taufe: Die Taufe erfolgt nur an gläubigen Erwachsenen, die ihren Glauben bewusst bekennen.
- Sabbat: Der siebte Tag der Woche (Samstag) wird als heiliger Ruhetag gefeiert, wie in den Zehn Geboten geboten. Ihr Wochenbeginn ist damit der Sonntag. Jegliche Arbeit, beruflich wie privat sind strengstens verboten.
- Wiederkunft Christi: Die baldige Rückkehr Jesu ist ein zentrales Glaubensbekenntnis und prägt das Leben der Gläubigen, wenn auch jetzt ohne definiertes Datum, nach wie vor.
- Bibelzentrierung: Die Bibel gilt als alleinige Glaubensgrundlage und inspiriertes Wort Gottes.
- Zehnte: Es wird von den Mitgliedern erwartet, dass der Zehnte vom Bruttogehalt gespendet wird.
- Ganzheitlicher Lebensstil: Gesundheit, vegetarische Ernährung, Verzicht auf Tabak, Alkohol und andere Genussmittel werden betont. Auch hier wird auf Ellen G. White und ihre Literatur verwiesen.
Organisation
- Gottesdienste: Diese finden am Sabbat (Samstag) statt und beinhalten Bibelstudium, Predigt und gemeinsames Gebet, sowie periodisch Fußwaschung.
- Mission: Evangelisation und Bildungsarbeit, etwa durch Schulen, Krankenhäuser und humanitäre Projekte, sind zentrale Aspekte.
- Struktur: Die Kirche ist international organisiert und hat eine demokratische Verwaltungsstruktur.
Verbreitung und Fokus
Mit über 21 Millionen Mitgliedern weltweit sind die Siebenten-Tags-Adventisten international aktiv. Sie sind bekannt für ihr Engagement in Gesundheitsförderung, Bildung und humanitärer Hilfe, was sie gesellschaftlich positiv hervorhebt. Kritiker hinterfragen ihre apokalyptische Auslegung und strengen Lebensregeln.
SELK – Selbständige Evangelisch-Lutherische-Kirche
Le SELK hat 2022 die Mitglieder auf 31.584 beziffert.
Le Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche (SELK) ist eine konservative lutherische Freikirche, die 1972 in Deutschland gegründet wurde, um sich von der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) und der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) abzugrenzen. Sie verfolgt die Erhaltung der traditionellen lutherischen Lehre und Praxis und betont die Unveränderlichkeit der biblischen Wahrheiten.
Glaubensmerkmale
- Grundüberzeugungen: Le SELK bekennt sich zu den lutherischen Grundüberzeugungen, die durch die Lehren Martin Luthers geprägt sind, insbesondere durch die Rechtfertigung allein durch Gnade und den Glauben. Die Heilige Schrift ist die einzige Quelle der christlichen Lehre und Praxis.
- Sakramente: und die Sakramente – Taufe und Abendmahl – spielen eine zentrale Rolle im Glaubensleben.
- Gottesbild: Das Gottesbild der SELK ist das klassische christliche Verständnis von Gott als Dreieinigkeit: Gott als der Vater, der Sohn (Jesus Christus) und der Heilige Geist. Gott ist der Schöpfer des Universums und der Erlöser der Menschheit durch das Leben, den Tod und die Auferstehung Jesu Christi.
- Taufe: Die Taufe wird in der SELK als Sakrament verstanden, das den Gläubigen mit Christus vereint und ihn in die Gemeinschaft der Kirche aufnimmt. Die SELK praktiziert sowohl die Säuglingstaufe als auch die Erwachsenentaufe, wobei sie den Glauben der Eltern und der Täuflinge als entscheidend für die Bedeutung des Sakraments ansieht.
Organisation
- Gottesdienste: Die Gottesdienste in der SELK sind liturgisch und traditionell geprägt. Sie folgen einer festen Struktur, die die Verkündigung des Wortes Gottes, Gebet und die Feier des Heiligen Abendmahls umfasst. Gesang und Liturgien spielen eine zentrale Rolle, und die Gottesdienste sind oft von einer feierlichen Atmosphäre geprägt. Die Predigt, die auf der Bibel basiert, ist ein wesentlicher Bestandteil jedes Gottesdienstes, ebenso wie das gemeinsame Gebet und das Singen von Kirchenliedern.
- Mission: Die Mission spielt eine zentrale Rolle in der SELK. Die Kirche sieht es als ihre Aufgabe, das Evangelium zu verkünden und Gläubige zu einem Leben im Glauben und in der Heiligung zu führen. Die SELK engagiert sich sowohl in der lokalen als auch in der internationalen Mission und setzt sich für die Verbreitung des christlichen Glaubens in verschiedenen sozialen Kontexten ein.
- Struktur: Le SELK ist hierarchisch strukturiert, mit einem Bischof, der an der Spitze der Kirche steht, sowie einer synodalen Struktur, die aus verschiedenen Regionen und Gemeinden besteht.
Verbreitung und Fokus
Verbreitung:
Le SELK ist vor allem in Deutschland aktiv, hat aber auch Gemeinden in anderen Ländern, vor allem in Nordamerika und einigen europäischen Staaten. Die Kirche wächst kontinuierlich und setzt sich für die Bewahrung der lutherischen Traditionen und für die Förderung eines lebendigen Glaubenslebens ein.
EmK – Evangelisch-methodistische Kirche
Die mit 2024 recht aktuellen Daten geben 30.069 Mitglieder an.
Die Methodisten sind eine christliche Denomination, die im 18. Jahrhundert von John Wesley und seinem Bruder Charles Wesley in England gegründet wurde. Die Bewegung betont persönliche Heiligung, den Glauben an Jesus Christus und soziale Verantwortung. Ein zentrales Glaubensmerkmal der Methodisten ist die Vorstellung, dass alle Menschen die Freiheit haben, sich für Gott zu entscheiden. Heil wird durch Glauben und gute Werke erlangt, und die Gläubigen streben nach einem Leben der Heiligung.
Glaubensmerkmale
- Erlösung durch Gnade: Die Methodisten lehren die Erlösung durch Gnade allein und betonen die Bedeutung des persönlichen Glaubens sowie die Notwendigkeit, ein heiliges Leben zu führen. Sie glauben an die Dreieinigkeit (Gott als Vater, Sohn und Heiliger Geist) und das Wirken des Heiligen Geistes in den Gläubigen. Auch die Bedeutung der Bibel als Grundlage des Glaubens wird stark betont.
- Gottesbild: Methodisten glauben an einen persönlichen Gott, der sowohl gerecht als auch liebevoll ist. Sie betonen die Bedeutung einer persönlichen Beziehung zu Gott und die Möglichkeit, durch den Heiligen Geist in der Nachfolge Christi zu wachsen.
- Taufe: Die Methodisten praktizieren sowohl die Säuglingstaufe als auch die Erwachsenentaufe. Die Taufe gilt als Zeichen der Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft und als symbolische Handlung der Reinigung von Sünden.
Organisation und Struktur
- Gottesdienste und Glaubensleben: Methodistische Gottesdienste sind geprägt durch das Singen von Kirchenliedern, Gebet, Predigt und die Feier des Abendmahls. Die Gläubigen legen großen Wert auf persönliche Frömmigkeit und ein aktives Glaubensleben, das durch regelmäßige Bibelstudien, Gebet und Nächstenliebe gefördert wird.
- Mission: Die Mission spielt eine zentrale Rolle in der Methodistischen Kirche, und die Mitglieder sind in verschiedenen sozialen und gemeinnützigen Projekten aktiv, insbesondere in den Bereichen Bildung, Gesundheitsversorgung und Armutsbekämpfung. Der Einsatz für soziale Gerechtigkeit und die Verbesserung der Lebensbedingungen von Benachteiligten ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit.
- Struktur: Die Methodistische Kirche ist hierarchisch strukturiert und umfasst Bischöfe, Pastoren und laiengeführte Gemeinden. Die Kirche ist in verschiedene Konferenzen unterteilt, die eine wichtige Rolle in der Leitung und Entscheidungsfindung spielen. Die weltweite Organisation wird durch die „Weltmethodistische Gemeinschaft“ koordiniert, die zahlreiche nationale Kirchen umfasst.
Verbreitung und Fokus
Die Methodistische Bewegung ist weltweit verbreitet, mit einer besonders starken Präsenz in den USA, Afrika, Asien und Europa. Sie hat sich von ihrer Ursprungsregion in Großbritannien aus globalisiert und ist heute eine der größten protestantischen Kirchen.
Brüdergemeinde
Hinsichtlich Mitgliederzahlen sind von Brüdergemeinden, in beiden unten aufgeführten Ausrichtungen, keine offiziellen Daten bekannt. Für welche Jahre die nachfolgenden Zahlen jeweils gelten, ist ebenso nicht bekannt.
Geschlossene Brüdergemeinde
Allgemein zugängliche Quellen berichten von etwa 16.000 Mitgliedern.
Le Geschlossene Brüdergemeinde entstand im frühen 19. Jahrhundert als radikale Abspaltung innerhalb der pietistischen Bewegung in Deutschland. Ihre Entstehung wird vor allem mit Johann Gottfried van der Leyen in Verbindung gebracht, der die Idee einer streng abgeschlossenen Gemeinschaft von Gläubigen entwickelte, die sich von der Welt abgrenzen wollten, um ein heiliges Leben zu führen. Diese Bewegung strebte nach einer reinen Form des Glaubens, die sich von äußeren Einflüssen und Institutionen der Kirche distanzierte. Die Mitglieder versammelten sich in kleinen, abgeschirmten Gemeinschaften und praktizierten ein einfaches, diszipliniertes Leben. Die Geschlossene Brüdergemeinde verbreitete sich in Deutschland und später auch in anderen Ländern, blieb jedoch eine kleine, streng orientierte Glaubensgemeinschaft.
Le Geschlossene Brüdergemeinde ist eine evangelische Freikirche, die im 19. Jahrhundert in Deutschland entstand. Ihre Mitglieder leben nach den Prinzipien des Pietismus und einer strikten Trennung von der Welt, um ein Leben in Heiligkeit zu führen.
Zugang zu anderen als der lokalen Gemeinde haben Mitglieder nur mit Empfehlungsschreiben der eigenen Gemeinde.
Glaubensmerkmale
- Gottesbild: In der Geschlossenen Brüdergemeinde wird Gott als heiliger, gerechter und barmherziger Vater verehrt. Jesus Christus wird als der einzige Erlöser und der Weg zur Erlösung anerkannt, während der Heilige Geist als Helfer und Führer im Leben der Gläubigen eine zentrale Rolle spielt. Die Gemeinschaft lebt in der Überzeugung, dass das Leben auf der Erde vor allem der Vorbereitung auf das ewige Leben im Himmel dient.
- Taufe: Die Geschlossene Brüdergemeinde praktiziert die Gläubigentaufe, was bedeutet, dass nur Personen, die sich bewusst für den Glauben entschieden haben, getauft werden. Die Taufe erfolgt durch Untertauchen und wird als symbolische Handlung der Reinigung von Sünden und der Aufnahme in die Glaubensgemeinschaft verstanden.
- Mission: Die Mission hat einen hohen Stellenwert in der Offenen Brüdergemeinde. Die Gläubigen sind bestrebt, den Glauben zu verbreiten, sowohl in ihrer Umgebung als auch durch internationale missionarische Arbeit. Neben der Evangelisation spielt die Arbeit in sozialen und humanitären Projekten eine Rolle, um den christlichen Glauben praktisch zu leben.
Organisation und Struktur
- Gottesdienste: Die Gottesdienste sind schlicht und fokussieren sich auf das Wort Gottes, Gebet und die Gemeinschaft der Gläubigen. Häufig finden sie in den privaten Häusern der Gemeindemitglieder statt, da die Brüdergemeinde keine großen Kirchengebäude nutzt. Der Gottesdienst ist eine zentrale Gelegenheit, den Glauben zu vertiefen und die Gemeinschaft zu pflegen. Gesang, Bibelvorträge und Gebet sind wesentliche Bestandteile des Gottesdienstes.Die Brüdergemeinde hat eine dezentrale Struktur, wobei jede Gemeinde autonom arbeitet. Es gibt keine zentrale kirchliche Hierarchie oder ein übergeordnetes Organ. Vielmehr wird die Gemeinschaft durch die Leitung von Ältesten und Brüdern organisiert, die für die geistliche Führung und das tägliche Leben der Gemeinde verantwortlich sind.
- Glaubensleben: Der Glaube der Geschlossenen Brüdergemeinde basiert auf der Bibel, wobei ein starkes Augenmerk auf die persönliche Errettung, Heiligung und das christliche Leben im Einklang mit Gottes Geboten gelegt wird. Mitglieder verfolgen ein Leben ohne weltliche Ablenkungen wie Feiertage, Alkohol oder Freizeitvergnügungen und streben nach einem ethischen Leben, das durch Gebet, Bibelstudium und persönliche Frömmigkeit geprägt ist. Die Gemeinschaft betont eine enge und persönliche Beziehung zu Gott und das Streben nach Heiligung.
- Mission: Die Geschlossene Brüdergemeinde ist bestrebt, ihre Glaubensüberzeugungen zu verbreiten und andere Menschen zur Umkehr und Heiligung zu führen. Missionarische Aktivitäten, wie die Evangelisation und soziale Dienste, sind ein wichtiger Bestandteil ihrer Praxis, obwohl sie sich dabei auf enge Gemeinschaften und persönliche Beziehungen konzentrieren. Die Mitglieder leben als Beispiel für den christlichen Glauben und versuchen, in ihrer Umgebung ein Zeugnis für ihre Überzeugungen abzulegen.
Verbreitung und Fokus
Le Geschlossene Brüdergemeinde hat ihre Ursprünge in Deutschland, verbreitete sich jedoch auch in andere Länder, vor allem in Europa und Nordamerika. Ihre Mitgliederzahl bleibt relativ klein, jedoch sind die Gemeinden aufgrund ihres strengen Lebensstils und ihrer intensiven Gemeinschaft sehr engagiert und geschlossen. Sie sind in mehreren Ländern vertreten und bilden eine kleine, aber aktive Glaubensgemeinschaft.
Offene Brüdergemeinde
Die Mitglieder der Offenen Brüdergemeinden werden auf etwa 4.000 beziffert.
Le Offene Brüdergemeinde ist eine evangelische Freikirche, die sich im 19. Jahrhundert aus der Brüderbewegung entwickelte, die ursprünglich durch die „Geschlossene Brüdergemeinde“ geprägt war. Der Hauptunterschied zwischen den beiden Gruppen liegt in der Offenheit und der größeren Integration der Offenen Brüdergemeinde in die Gesellschaft. Während die Geschlossene Brüdergemeinde eine strikte Abgrenzung von der Welt praktizierte, ist die Offene Brüdergemeinde eher auf eine aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ausgerichtet. Die Gläubigen legen Wert auf die Einheit der Kirche und betonen die Bedeutung der Bibel als Grundlage des Glaubens.
Glaubensmerkmale
- Gottesbild: Le Offene Brüdergemeinde pflegt das klassische christliche Verständnis von Gott als der Dreieinigkeit (Gott Vater, Sohn und Heiliger Geist). Die Gläubigen sehen Gott als den Schöpfer und Erlöser, dessen Wille und Gebote das Leben der Menschen bestimmen sollen.
- Taufe: Die Offene Brüdergemeinde praktiziert die Gläubigentaufe, was bedeutet, dass nur Erwachsene oder Personen, die ihren Glauben bewusst bekennen, getauft werden. Die Taufe ist ein äußeres Zeichen der Zugehörigkeit zur christlichen Gemeinschaft und ein symbolischer Akt der Reinigung von Sünden.
Organisation
- Gottesdienste: Die Gottesdienste in der Offenen Brüdergemeinde sind einfach und unliturgisch, ohne feste religiöse Zeremonien oder Hierarchien. Sie konzentrieren sich auf das Bibelstudium, das gemeinsame Gebet und die Predigt. In der Regel gibt es keine festen Prediger, und die Verantwortung für die Gestaltung des Gottesdienstes liegt oft bei den Laien. Der Schwerpunkt liegt auf der freien Verkündigung des Wortes Gottes. Rolle spielen.
- Glaubensleben: ist stark von der persönlichen Beziehung zu Gott und der Gemeinschaft geprägt. Die Mitglieder streben nach einem Leben, das im Einklang mit den biblischen Prinzipien steht. Ein zentrales Element des Glaubenslebens ist die persönliche Bibellese und das regelmäßige Gebet, wobei das Bibelstudium sowohl im privaten Bereich als auch in der Gemeinschaft stattfindet. Das Leben der Gläubigen ist darauf ausgerichtet, den christlichen Glauben durch Taten zu bezeugen, was Nächstenliebe, soziale Verantwortung und ethisches Handeln in allen Lebensbereichen umfasst.
Ein weiteres Merkmal des Glaubenslebens ist die Praxis der Heiligung – der fortlaufenden geistlichen und moralischen Entwicklung des Einzelnen, um mehr wie Christus zu werden. Mitglieder engagieren sich in der Förderung von Gemeinschaft und gegenseitiger Unterstützung innerhalb der Gemeinde, da diese als eine geistliche Familie verstanden wird.
Zusätzlich wird ein bewusstes Leben der Nächstenliebe gepflegt, was durch verschiedene soziale und missionarische Aktivitäten zum Ausdruck kommt. Die Mitglieder engagieren sich oft in der Hilfe für Bedürftige und sind bemüht, den Glauben praktisch zu leben. - Mission: Die Mission hat einen hohen Stellenwert in der Offenen Brüdergemeinde. Die Gläubigen sind bestrebt, den Glauben zu verbreiten, sowohl in ihrer Umgebung als auch durch internationale missionarische Arbeit. Neben der Evangelisation spielt die Arbeit in sozialen und humanitären Projekten eine Rolle, um den christlichen Glauben praktisch zu leben.
- Struktur: Die Offene Brüdergemeinde zeichnet sich durch eine dezentrale Struktur aus. Es gibt keine formale Kirchenleitung oder Hierarchie; die Gemeinden sind autonom und unabhängig, wobei die Verantwortung für die geistliche Leitung oft bei älteren Brüdern oder den Versammlungen der Gemeinde liegt. Die Gemeinden sind lose miteinander verbunden und tauschen sich regelmäßig aus, aber es gibt keine zentrale Verwaltung oder übergeordnete Organisation.
Verbreitung und Fokus
Die Offene Brüdergemeinde hat sich weltweit verbreitet, insbesondere in Europa, Nordamerika und Australien. Sie ist eine der bedeutenden Freikirchen und ist bekannt für ihre unabhängige Struktur und ihre Betonung auf die persönliche Verantwortung jedes Einzelnen im Glauben.