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Моите начини?

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Aktualisiert – януари 21, 2025

„Gib Mir, Mein Sohn, dein Herz, und lass dir Meine Wege wohlgefallen“ – so lautet mein Konfirmationsspruch …

Ganz blöd, dachte ich damals! Schließlich wäre ich froh, endlich mal das tun zu können wonach mir war und nicht immer nur tun zu müssen, was ich soll. „Du sollst es einmal besser haben als wir …“, diesen Ausspruch hört wohl nahezu jedes Kind in seiner Jugend, wenn es darum geht, dass Kind doch bitteschön lernen soll, damit es später mal zu mehr kommt, als den Eltern vergönnt war.

Über Sinn oder Unsinn dieses, an sich durchaus nachvollziehbaren, Ansinnens, lässt sich trefflich streiten. Unsinnig ist es vermutlich, wenn Eltern versuchen aus ihren Kindern das zu machen, was sie gern in Ihrem Leben hätten erreichen wollen. Sinnvoll hingegen ist es sicherlich, Kindern bestmögliche Voraussetzungen für ihr künftiges Leben zu ermöglichen. Das Ermöglichen dürfte wohl einer der Ausschlag gebenden Punkte sein. Dem Kind die Wahl zu lassen, wie es sich für sich selbst entscheidet, ist eine Herausforderung für Eltern, die es, zweifelsohne, zumeist gut meinen. Doch, gut gemeint ist – leider – nicht immer auch gut gemacht.

Ja, und dann bekommt man so einen Konfirmationsspruch! Klar, der Pastor hat garantiert mit den Eltern vorher darüber gesprochen. Klar auch, dass er einem damit bloß eins auswischen wollte, eben konform zum elterlichen Streben. Was sonst?! Also, in die gedanklich hinterste Ecke verschoben – und gut. Sicher? Wir werden sehen.

Meine – eigenen – Wege

Irgendwann, beim einen früher, beim anderen später, kommt der Moment, wo man eigenständig wird. Freiheit! Wurde auch Zeit. Schließlich ist man ja alt genug, weiß natürlich im Leben auch Bescheid, man ist ja schließlich erwachsen. Jetzt wird man’s Denen mal zeigen, – oder sie einem ….

So erlebt man Tiefen, wie z.B., dass man nicht weiß, wovon man sich morgen seine Brötchen kaufen soll, aber auch Höhen, wie, wenn der Kontosachbearbeiter auf der Bank einen im Juli, bei bestem Sonnenschein, mit der Frage „Wussten Sie schon, dass sie eine Million Haben-Umsatz gemacht haben?“ begrüßt.

Im Falle der Tiefen würde man sagen, die braucht man nicht wirklich, während man bei den Höhen durchaus der Überzeugung sein könnte, „Alles richtig gemacht“. In beiden Fällen ist man seinen – eigenen – Weg gegangen. Und zwischendrin gab es etliche Täler und Hügel, die man im Nachhinein mehr oder weniger positiv bewertet, manche Entscheidung anders treffen und wieder andere gern rückgängig machen würde.

Seine Wege

„Gottes Wege sind so wunderbar“ ist ein bekanntes Kirchenlied, dessen Aussage überaus positiv anmutet und dennoch manchem den Seufzer entlocken dürfte „Schön wär’s“. Andere wiederum stimmen voll und ganz ein, berichten gar von Wundern, zumindest aber reichlich von anderen erbaulichen Erlebnissen, sprühen geradezu vor Begeisterungen, wie toll doch das Leben mit Jesus ist.

Nun bin ich eher der sachliche, kritische und hinterfragende Typus Mensch, der gern überzeugt werden möchte. Landläufig könnte man vielleicht auf rheinisch „Sturkopp“ titeln. Also, mit mir haben Mensch und Gott, Jesus samt Heiliger Geist, es nicht gerade leicht – und ich mit mir manchmal auch nicht!

So gab es Zeiten, in denen ich mir z.B. Freizeit vom Lernen erkaufte, indem ich im Kindergottesdienst Dienst tat. Mit knapp zehn Kindern von etwa 7 .. 10 Jahren begann ich, mit rund 60 Kindern und der zwischenzeitlichen Ermahnung der deutlich älteren Tätigen, ich solle ihnen doch die Kinder nicht abspenstig machen, beendete ich nach einem Jahr diese Tätigkeit. Mir war es damals im Kindergottesdienst immer „langweilig“ gewesen. Spruch lernen, Geschichte hören, das war’s. Na denn. Das wollte ich bei der Gelegenheit nun anders machen. Der obligatorisch zu lernende Spruch blieb zwar, aber dem folgte dann eine, auf den Alltag der Kinder übertragene, und damit für sie praktische, umsetzbare „Geschichte“ gemäß der an dem Tag zu besprechenden Bibelstelle. Plötzlich gab es kein Zöpfeziehen der Jungs bei den Mädels, kein Schienbeintreten, etc. mehr. Selbst ein Junge, den ich wegen seines permanenten Störens einmal vor die Tür setzte, kam nach einigen Wochen wieder und verhielt sich fortan mustergültig.

Dann folgten auch Zeiten, in denen ich Kontakt zu diversen Glaubensrichtungen hatte. Allen gemeinsam die mehr oder weniger offen als Voraussetzung der Zugehörigkeit deklarierte Gesetzlichkeit. Ob Geschlossene oder Offene Brüder, Siebenten-Tags-Adventisten, Zeugen Jehovas oder andere Freikirchen, jede Ausprägung hat ihre eigenen, selbst definierten Gesetze, von deren Einhaltung das Seelenheil und Zugehörigkeit abhängig gemacht werden. Dass Jesus das Gesetz erfüllt hat, dass wir durch Seinen Tod die Vergebung unserer – aller – Sünden, vergangener, aktueller und künftiger, erlangt haben, durch seine Gnade gerecht sind(!), davon ist nicht die Rede.

Sein Weg ist also leichter als gedacht. Wenn DAS stimmt, dass ALLE Sünden vergeben SIND?! Dann könnte ich die Lebenseinstellungen derer nachvollziehen, die sagen, ein Leben mit Jesus sei toll.

Was soll man also tun, um diese Gewissheit zu bekommen? Nun, die häufigste Antwort seitens Christen wird sein „Lies in der Bibel.“. Hm, das erinnert mich an den früheren Kindergottesdienst: Lern einen Spruch, hör‘ eine Geschichte und glaub‘ halt einfach. Klasse. Hab‘ ich eine Frage, steht die Antwort da ja auch nicht drin, oder?!

Andere empfehlen, man könne ja Theologie studieren. Eine Möglichkeit, ja. Aber wie viele von den Studenten kommen hernach zu der Erkenntnis, dass sie nach dem Studium weniger Glaube haben als zu Beginn? Entweder das Studium noch vor dem Abschluss schmeißen oder, eben irgendwann danach, vielleicht auch aus der Kirche austreten oder gar Atheist werden. Klingt für mich also auch nicht nach dem Ei des Kolumbus.

Nach 35 Jahren bekam ich eine Mail von einer ehemaligen Arbeitskollegin, die mein Blog hier via Google gefunden hatte. Wir hatten damals etwa ein Jahr in der selben Firma gearbeitet. Meine Mutter meinte zu der Zeit, dass ich mal wieder „eingenordet“ werden müsse und buchte einen einwöchigen Aufenthalt im Wannsee-Heim, bei unserem damaligen Pastor, der mir o.g. Konfirmationsspruch „verpasst“ hatte und dort die Leitung inne hatte. Allein hatte ich da keine Lust hinzufahren, weshalb ich die Arbeitskollegin fragte, ob sie für eine Woche mit nach Berlin kommen wolle. So kam sie zum Glauben an Jesus. Ich hingegen war in dem Punkt nicht sonderlich ambitioniert.

Durch sie bekamen meine Frau und ich Kontakt zu den Predigten von Joseph Prince и Erich Engler, die genau das glaubhaft verkündeten, was die o.g. Freikirchen, wie auch die Kirchen missen lassen. Man könnte sagen, so kamen wir – neu – zum Glauben an Jesus, den Dreieinigen – gnädigen und vergebenden – Gott.

Dennoch ist es keineswegs so, dass plötzlich alles in Butter, Friede, Freude, Eierkuchen ist. Was aber definitiv leichter ist, ist die Gewissheit, nicht allein zu sein, in ALLEN Dingen jemanden wirklich „Kompetenten“ an der Seite zu haben, dessen Rat man erbitten kann. Und vor allem zu wissen, dass Sein Rat immer zum Besten dient und niemals fehlt. Und fast „nebenbei“, menschlich gesehen, ist noch um die unabänderliche Tatsache bereichert, das Ewige Leben zu HABEN. Dies zu ermessen liegt vermutlich außerhalb unseres Vorstellungsvermögens.

Was all dies auch positiv bewirkt ist, dass man sich, für seine Mitmenschen angenehm, verändert, nachsichtiger, verständiger und liebevoller wird. Wir erinnern das Sprichwort „Wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus.“

So wurde ich einmal von einer Ehefrau eines Kunden, bei dem es dank Windows mal wieder länger dauerte, beim gemeinsamen Abendessen gefragt „Sagen Sie mal, sind Sie eigentlich Christ?“. „Inwiefern?“ entgegnete ich. „Nun, irgendwie sind sie anders …“ lautete die Antwort. „Hm, … wie denn anders?“ fragte ich nach. „Na ja, eben anders als die Anderen. – Angenehm anders.“ Nun musste ich schmunzeln und meinte „Wenn angenehm anders gleichbedeutend mit Christsein ist, dann bin ich gerne Christ.“

Nur glauben – und das reicht?

Konfirmandenunterricht – damals für mich eher gleichbedeutend mit Freizeit statt Lernen(müssen), eine willkommene Auszeit sozusagen.

Da gab es eines Tages die Schilderung aus dem Alten Testament (4. Mose 21) als Mose das Volk der Israeliten durch die Wüste führte, sie verdrossen wurden, weil sie nicht genug zu essen und zu trinken hatten, Gott Schlangen sandte, die sie bissen, was ihnen noch weniger gefiel und sie daher Mose baten, dass er Gott bitten möge, die Schlangen von ihnen zu nehmen. Mose erhielt daraufhin von Gott den Auftrag, eine „eherne“ (aus Kupfererz gefertigte) Schlange an einem langen Stab aufzurichten und die Verheißung, dass, wer dies Schlange ansehe, trotz Biss nicht sterben werde.

Spannende Geschichte, dachte ich. Später erinnerte ich mich öfters an dieses Bildnis und dachte: Eigentlich genial, „einfach nur“ glauben und gut ist?!

Verschiedene Glaubens-Richtungen

Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte begegneten mir viele Glaubensrichtungen. Die mit den ewigen Wiedergeburten gefielen mir definitiv am schlechtesten: Wer möchte schon gern als Fliege wiedergeboren und letztlich durch eine Fliegenklatsche erschlagen oder am elektrischen Draht gebraten werden?!

Dann gab es noch solche, die erklärten, dass man nur zur Gemeinde gehöre und Christ sein könne, WENN man dies und das befolge, tue, .. was auch immer. Zwang war eh nicht meins, das hatte ich in meiner Jugend täglich.

Auch jene, die eine Glaubensbegründerin und das Halten des Sabbats (Samstag) als elementar erklärten, samstags von Haus zu Haus zogen, um die Leute zu bekehren. Da kam mir die Frage auf, was, wenn das nun gerade z.B. ein Anästhesist oder ein Elektriker ist, der im Krankenhaus angestellt ist und samstags nicht arbeiten darf. „Na,“ hieß es darauf, „wir müssen ja nicht Jeden überzeugen …“ Hm, dachte ich bei mir, wie jetzt? Nur „Ausgewählte“, sicherheitshalber, damit man nicht im OP liegt und keiner ist da, der die Anästhesie einleitet oder z.B. der Strom ausfällt und keiner sich darum zu kümmert, weil sie gerade samstags nicht arbeiten „dürfen“? Das schien mir unplausibel und zudem auch ethisch bedenklich, weil unfair. Denn, wenn Glaube nur möglich ist, wenn andere dafür nicht glauben dürfen, weil sonst, überspitzt gesagt, die Welt zusammenbricht, dann konnte das aus meiner Sicht nicht richtig sein.

Ein anderes, ebenfalls zumindest merkwürdiges Erlebnis hatte ich auf einer Nordsee-Insel. Im Aushang wurde zum Gottesdienst eingeladen. Draußen war es heiß, eine kühlere Umgebung also willkommen. Dort angekommen, ein paar Minuten zu spät, denn man hörte nach dem Eintreten in den Vorraum hinter der geschlossenen Türe leise Stimmen. Kurze Zeit später trat noch ein weiterer, offensichtlich ebenso Urlauber, ein und fragte leise flüsternd, ob er zu spät sei, was ich mit Nicken bejahte. Wir stellten uns gegenseitig vor und unterhielten uns in leisem Ton, als sich plötzlich die Türe zum Versammlungsraum öffnete und eine Männerstimme raunte „pssssssst!“. Wir schauten uns an, verwundert, ungläubig, dass man uns innen vernehmen konnte.
Einiges später öffnete sich die Türe erneut und die Gemeindemitglieder kamen heraus, freundlich fragend, woher wir kämen. Offenbar handelte es sich um eine Pause, denn nach einer Viertelstunde gingen alle wieder hinein, wir hinterher.
Der Raum gliederte sich in drei Bereiche: ein optisch abgetrennter hinterer Bereich, davor zwei weitere, einer links, der andere rechts, sowie gegenüber ein vorderer, in dem rechts und links des Rednerpultes einige Stühle, den anderen zugewandt, aufgestellt und wohl von den Gemeindeältesten besetzt wurden.
Wir suchten uns folglich in den vorderen Bereichen die einzig freien Plätze. Es gab zwar seitens der Ältesten etwas unwirsche Blicke, die wir aber nicht deuten konnten.
Der die Predigt ein- und ausleitende mehrstimmige Gemeindegesang war genial und hätte einem professionellen Chor alle Ehre gemacht! Die Predigt hob sich auf angenehm positive Weise vom herkömmlich gewohnten Kirchenpredigt-Allerlei ab, hatte soliden Gehalt und damit soliden, gleichermaßen gesunden Sättigungswert.

Beim Verabschieden lüftete sich auch das Geheimnis des erwähnten unwirschen Blickes: wir hatten uns auf die für Frauen vorbehaltene Seite gesetzt, was uns aber auf der Suche nach lediglich zwei freien Sitzplätzen überhaupt nicht aufgefallen war …
Erst später stellte sich heraus, dass es sich um eine Gemeinde der „Geschlossenen Brüder“ handelte, in die man normalerweise nur mit Empfehlungsschreiben der Heimatgemeinde eingelassen wird. Hier hatten wir anscheinend einen Urlauber-Bonus. Die neben dieser parallel existente Gruppierung nennt sich „Offene Brüder“, in die quasi jeder als Besucher willkommen ist, letztlich aber auch die Mitgliedschaft mit entsprechend finanziellen Pflichten Voraussetzung ist, da die Prediger ausschließlich als freie Missionare arbeiten und von Spenden der Gemeindemitglieder leben müssen.

So sammelte ich Erfahrungen und kam rückblickend wieder auf den Ursprungsgedanken, „einfach nur“ glauben und gut ist, zurück. Dies um so mehr, als der Gedanke, dass wir Menschen uns das Ewige Leben ohnehin nicht verdienen können, sondern allein aus Gottes Gnade „einfach so“ geschenkt bekommen.

Und wo ist der Haken?

Der „Haken“ ist: unser – schlichter – Glaube an das, vor Gottes Augen vollkommene, Opfer seines Sohnes Jesu, der die Sünde ALLER Menschen vorbehaltlos auf sich genommen hat und am Kreuz gestorben ist, um den Preis der Sünde endgültig zu bezahlen, damit wir Menschen vor Gott wieder gerecht sein können.

Das bedeutet: WIR Menschen können nichts zu unserer Errettung beitragen, außer dankbar für Jesu Sühnetod zu sein und, auf Grund dieser, uns – ohne eigenes Zutun – zuteil gewordenen, GLAUBEN, dass wir das Ewige Leben HABEN, das ist alles!

Ja, tatsächlich – einfach so! Ohne Wenn und Aber, ohne jegliche Leistung, ohne wiederholte Rezitationen irgendwelcher religiöser Verse, ohne Selbstkasteiung, ohne Vollbringen guter Taten als Lösegeld für unsere Schuld. Jesu Tod hat für JEDEN und ALLE Sünden bezahlt. Wer an IHN glaubt soll leben, ob er gleich stürbe, so steht es in Johannes 11,25 (Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, ob er gleich stürbe; …).

Es IST so EINFACH, … aber wir Menschen möchten eher glauben, dass wir selbst etwas vollbringen müssen, um gut da zu stehen, etwas zu repräsentieren. Erst dann, so meinen wir, wäre uns ein Lohn sicher. Das mag in der Welt vor Menschen so sein, nicht so aber vor Gott.
Im Glauben ist es glücklicherweise anders: Hier dürfen wir durch – einfachen, schlichten – Glauben an Jesu Werk das Ewige Leben, in Gemeinschaft Gottes und seinem Sohn, haben!
Getreu dem Wort „… Wenn ihr nicht umkehrt und werdet  wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen“ (Matthäus 18,3), das genau diese menschlichen Leistungsgedanken Lügen straft und wiederum die Einfachheit und Vorbehaltlosigkeit als einzige Bedingung für den Glauben bestätigt.

Also: trau‘ Dich!

Und jetzt – Autopilot rein und alles läuft wie geschmiert?

Das wär’s, ja …, aber, wären wir dann nicht nur eine fremdgesteuerte Marionette? Wir haben doch ganz bewusst unseren Verstand bekommen. Und den sollen wir auch nutzen, um Entscheidungen zu treffen, – und die Konsequenzen zu tragen.

Das habe ich doch bis jetzt auch immer getan, manches hat ja auch geklappt, manches nicht, wieder mancherlei hat ordentlichen Ärger oder gar Verlust eingebracht. Sollte das jetzt, wenn man nun an Jesus glaubt, nicht besser werden?! Wie ist das denn jetzt mit Gottes Führung?

Gute Fragen, die ich mir nicht minder gestellt habe! Den Zettel mit dem aktuellen Fahrplan, beim Frühstücksteller liegend, habe ich auch immer vermisst. Ganz im Ernst, ja, das war mit eines der größten Probleme: woher soll ich wissen was Gott will, das ich tue?

Klar, nicht lügen, stehlen, keinen umbringen, keine Frage. Aber Flunkern ist erlaubt? Natürlich nicht! Aber so ganz konkret, wie bekomme ich denn nun Antworten auf meine Fragen? Natürlich kann ich beten, um Antwort bitten, aber in der Bibel steht auch nicht, fahr‘ da oder dort hin, bewirb Dich bei dieser oder jener Firma, kauf‘ dies oder das. Antworten, wie „lies halt in der Bibel“ waren mir daher zu wenig, weil – für mich – nicht konkret in der jeweiligen Situation.

Ein Erfahrung eines ausländischen Mitbürgers, der gerade, wie man sagt „zum Glauben gekommen“ war, überzeugte jedoch:
Er war bei der Deutschen Post angestellt, um die öffentlichen Briefkästen zu leeren. Da er des Deutschen und der Lateinischen Schrift noch nicht wirklich mächtig war, Straßenkarten für ihn noch schwer zu dechiffrieren waren, wollte es ihm partout nicht gelingen, zwei Briefkästen zu finden. An machen anderen war er schon vorbei gekommen. Aber er musste sich an die Leerungszeiten halten, konnte also nicht einfach die auf dem Weg liegenden leeren. Verzweifelt hielt er an, um erneut die Karte zu studieren. Dennoch, die beiden Straßen wollten sich nicht finden lassen.
Da entsann er sich, dass er Gott bitten könnte, es hieß ja in Psalm 50,15Rufe mich an in der Not…„. Aber würde er sich um solche Kleinigkeiten kümmern, da gab es doch sicher viel wichtigere Anliegen, „Not“ wäre ja etwas übertrieben?!
Nun, verlieren konnte er nichts und so bete er. Dann blickte er wieder auf, schaute die Karte an, die immer noch nicht die gesuchte Straße aufleuchten ließ. Also gut, Motor starten und erst geradeaus bis zur nächsten Abbiegemöglichkeit gefahren. Links, rechts, geradeaus – LINKS, sagte ihm eine innere Stimme, GERADEAUS und schließlich RECHTS. Da war er, der gesuchte Briefkasten! Er staunte nicht schlecht und dachte, kann ja auch Zufall sein, auf zum nächsten. LINKS, er bog ab, die Straße wurde enger, am Ende eine Kirche. Er beschloss so weit zu fahren, wie es möglich war. An der Kirche vorbei, kein Schild von wegen Sackgasse oder gesperrt, aber es durfte jetzt niemand entgegen kommen. Schließlich mündete die schmale Straße in eine Hauptstraße. Nichts mit LINKS oder RECHTS. Er blickte gewohnheitsgemäß zuerst nach Links und – was sah er? Der zweite Briefkasten! Auf kürzestem Wege zum Ziel. DAS ist Gottes Führung – WENN wir zu hören bereit sind und aktiv werden.

Was ist also unser Part? Lassen wir Gott Raum zu wirken und leisten unseren Beitrag, indem wir ihn bitten, in uns gehen, lauschen, uns auf den Weg machen und vertrauen, dass ER uns den Weg weist. Das kann tatsächlich ein Weg im kartografischen Sinne sein, es können auch die rechten Worte in einem Gespräch, das Verhalten in der Begegnung mit einem Menschen sein, den wir lieber von hinten sehen würden, etc..
Wenn nicht unser Denken und Wollen im Vordergrund stehen, sondern Sein Plan für uns gelten soll, dann kann er unsere Schritte, Gedanken und Worte in die rechten Bahnen lenken, dass sie uns und unseren Mitmenschen zum Guten werden. Das geschieht selten spektakulär, meist unmerklich. Erst im Nachhinein erkennt man meist so manchen Wink mit dem berühmten Zaunpfahl Gottes.

Wie kann Gott das zulassen …?!

… so hört man immer wieder empört so manchen Zeitgenossen sich beschweren. Wenn er doch so allmächtig ist, dann könnte er doch …!

Ja, könnte er, macht er aber nicht! Warum? Weil er uns einen eigenständigen Willen gegeben hat. Er will keine Marionetten, sondern eigenverantwortliche, selbständige Menschen.
Wenn wir etwas entscheiden zu tun, dann lässt er uns gewähren. Wir können uns in den Abgrund stürzen, andere gefährden, umbringen, diffamieren, täuschen, betrügen, missbrauchen, Kriege führen oder Gutes tun, alles ist und bleibt unsere ureigene Entscheidung.

Der freie Wille kann Fluch und Segen gleichermaßen sein: Wir können mit einem Küchenmesser einen Apfel schälen oder jemanden umbringen. Nicht das Messer ist der Verursacher, sondern derjenige, des es ge- oder missbraucht.

Wir sind und bleiben jederzeit ganz allein verantwortlich für jeden Gedanken, jedes gesprochene Wort und jede Handlung, die wir ausführen. Gott kommt erst dann zum Zuge, wenn er gebeten wird und wir ihn gewähren lassen. Und auch dann bleibt es immer noch unsere Entscheidung, ob wir seinem Rat folgen oder doch unseren eigenen Weg weiter gehen.

Sicherheitsanweisungen

Wer kennt sie nicht, die ewig gleiche Routine eines jeden Flugbegleiters vor dem Start eines Flugzeugs?! Man meint sie in- und auswendig zu kennen, selten verfolgt man sie aufmerksam, noch weniger bis zum Schluss.

Klassenausflug. Jetzt steht der Rückflug an. Flachserei und Lachen übertönen alles. Nur einer aus der Klasse verfolgt die Anweisungen der Stewardess aufmerksam. Das Flugzeug startet, hebt ab und verschwindet in den Wolken. Ausgelassenheit beherrscht die Atmosphäre. Das zunehmende Auf und Ab des Flugzeugs, das sich durch eine Gewitterfront kämpft, steigert noch die Unbekümmertheit. Allerdings nur bis zu dem Moment, als der Pilot das Anschnallzeichen aufleuchten lässt und die Passagiere darauf aufmerksam macht, dass er eine Notlandung einleiten muss. Schlagartig verstummen Alle und brechen sogleich in panikartiges Schreien aus.
Dieser Eine, der den Sicherheitsanweisungen aufmerksam folgte, war der einzig Überlebende, denn es gelang ihm rechtzeitig aus dem bereits brennenden Flugzeug zu entkommen, – weil er den Sicherheitsanweisungen Folge leistete.

Gott gibt uns mit Seinem Wort, der Bibel, ebenso Sicherheitsanweisungen, die man wohl hin und wieder mal, mancher gar tatsächlich schon mehrmals vollständig gelesen, aber, weil, es ist ja immer das Selbe, kaum mit der nötigen Aufmerksamkeit und Ernsthaftigkeit aufgenommen hat.

Wie jetzt, Sicherheitsanweisungen in der Bibel?! Ja, sogar im Alten Testament gibt es z.B. eine Bau-, genauer, nach heutiger Deklaration, Verkehrssicherungs-Verordnung, nämlich in 5. Mose 22,8: „Wenn du ein neues Haus baust, so mache eine Lehne darum auf deinem Dache, auf daß du nicht Blut auf dein Haus ladest, wenn jemand herabfiele.
Aber die wichtigste Sicherheitsanweisung, nämlich, die über Leben oder Tod entscheidende, ist jene, in der Gott die Menschen mahnt, zu bedenken, dass sie – unweigerlich – sterben müssen (Psalm 90).
Ob dieser Tod im Ewigen Leben oder der Ewigen Verdammnis mündet, liegt allein in der Entscheidung eines Jeden: glaube ich an die Erlösung durch Jesu Tod und Auferstehung oder halte ich das für Unfug und gehe damit lieber dem Widersacher auf den Leim, dem Meister im Säen von Zweifel, Verdrehen von Wahrheit?

Achte ich aufmerksam auf diese Sicherheitsanweisungen, werde ich die Fallstricke, die der Widersacher auslegt rechtzeitig erkennen und mit Gottes Hilfe unbeschadet über sie hinweggehen, bzw. getragen werden, wie es in dem Gedicht „Spuren im Sand“ von Margaret Fishback Powers eindrucksvoll beschrieben wird:

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
„Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?“

Da antwortete er:
„Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen.“

Ich wähle das Ewige Leben – und Du?

Buße – Verurteilung oder Chance?

Buße – gerade in kirchlichen Institutionen gern als Drohgebärde und auch finanzielle Goldgrube missbräuchlich in Szene gesetzt: drei Ave Maria, vier Rosenkränze, fünf Vater Unser (und noch ein paar Kerzen dazu …), getreu dem Motto „Wenn das Geld im Kasten klingt, die Seele aus dem Fegefeuer springt.“

Nein, Buße im biblischen Sinne ist gänzlich anders zu verstehen, nämlich als Chance zur Umkehr: Weg von den Dingen, die einen belasten, hin zur Freiheit, die Jesus dem Sünder, also – allen Menschen – ohne Unterschied, durch seine Gnade schenkt.

Buße bedarf keiner Beichte, sondern lediglich des Erkennens, dass dies oder jenes nicht mit dem eigenen Gewissen (und wir wissen sehr gut was richtig und falsch ist) und Gottes Wort in Einklang steht, dem Willen es künftig zu lassen, besser zu machen und der Bitte um Vergebung Gott (und ggf. dem betreffenden Menschen) gegenüber.

Das klingt ja recht plausibel, wer will nicht „besser“ werden?! Aber – ist das wirklich alles? Muss man da nicht noch etwas zusätzlich tun. damit die ungute Handlung, das verletzende Wort auch tatsächlich vergeben ist?
Wir Menschen meinen immer „noch etwas tun“ zu müssen. Dabei können wir nichts zur Vergebung unserer Fehltritte beitragen. Das konnte allein Jesus durch seinen Tod am Kreuz für uns vollbringen. Und nur durch Ihn wurden wir als Sünder in Gottes Augen gerecht, trotz all unserer Unzulänglichkeiten und unseres Unvermögens!

Der Widersacher aber ist ein Meister des Säens von Zweifel. Nicht umsonst heißt es gleich zu Beginn in 1. Mose 3,1 seitens der Schlange zu Eva „Sollte Gott gesagt haben …“.
Ich kann mir Eva gut vorstellen, und Adam nicht minder. Die Beiden haben sich vermutlich fragend angeschaut, fanden den verlockend rot glänzenden Apfel gar nicht so schlecht und kalkulierten, durch das im Munde zusammenlaufende Wasser in der von der Schlange aufgebrachten Idee bestärkt, die geschürten Zweifel in ihre Wahrscheinlichkeitsberechnung lediglich zu einem verschwindet geringen Bruchteil ein und kamen folglich zu dem klaren Schluss: Gott wird es schon nicht so eng sehen und mal ein Auge zudrücken. Und schwups, ein herzhafter Biss in den gepflückten Apfel – der erste Sündenfall war passiert … – einfach so!

Ähnlich geht es uns in vielen Alltagssituationen. Ganz banales Beispiel: „Na, wie geht’s?“ – „Danke, gut.“ weil man gerade keine Lust oder auch Zeit hat, das gerade aktuelle Problem mit dem Gegenüber zu besprechen. Oder: „Wir könnten uns mal wieder auf einen Kaffee treffen!“ – „Gute Idee, bin nur terminlich gerade echt knapp.“ obwohl kein Termin anliegt und man schlicht die angebotene Gesellschaft nicht möchte. Die vielen, kleinen und zunächst unscheinbaren Notlügen, Flunkereien, sie alle wären Angelegenheiten für die früher ggf. wöchentlich angesagte Beichte.
Oder auch z.B. der häufig genutzte und als so befreiend empfundene Kraftausdruck „Schei..“, wenn etwas nicht klappt. Eine Pastoren-Gattin, die mich bei diesem Wort hinterrücks erwischte (ich hatte nicht bemerkt, dass sie in Zimmer gekommen war, als ich gerade zum x-ten Male versuchte, einen Antriebsriemen in einem Tonbandgerät wieder auf die Rollen aufzuspannen), meinte mit einem Zwinkern „Sag doch einfach ‚Scheibenkleister'“ …“.

Es gibt immer Alternativen zu Reaktionen in Angelegenheiten, die nicht den Wünschen Gottes, wie unseren Mitmenschen gleichermaßen entsprechen. Und meist sagt uns unser Bauchgefühl schon, was gut und richtig ist. Aber unser Verstand prescht oft schneller vor – und schon haben wir das Malheur.

Das sog. Bauchgefühl könnte man auch als Wirken des Heiligen Geistes betrachten. Die leise Stimme, die uns den besseren Weg wissen lässt. Doch, gerade Männer tun sich in dem Punkt eher schwer, auf dieses Bauchgefühl zu hören. Der Verstand ist einfach zu real gegenwärtig, als das so ein undefiniertes und zudem noch oft als völlig unlogisch empfundenes Bauchgefühl, Chance erhielte, sich durchsetzen zu können.

Deshalb: geben wir Gott mit dem Wirken seines Heiligen Geistes eine Chance – der Gewinn ist gewiss!

Himmel und Hölle

„Wir kommen alle in den Himmel …“ heißt es in einem Karnevalslied von Jupp Schmitz. Yves Robert schrieb 1977 eine gleichnamige Filmkomödie, die als Kino-Hit in Frankreich gefeiert wurde.

J.B.O komponierte den Song „Wir kommen alle in die Hölle“.

Umfragen in Deutschland ergaben in der letzten Zeit, dass – mit zunehmender Tendenz – von um die 14 %, ansteigend auf 23 % der Befragten an die Existenz des Teufels, um 16 % an die Existenz der Hölle glauben.
Mit abnehmender Tendenz hingegen, nämlich von etwa 50 auf rund 36 % fallend, wird derzeit ein Glaube an Gott, mit etwa 40 % die Existenz des Himmels als Ort des Ewigen Lebens, bescheinigt, während der Weltdurchschnitt für einen Glauben an Gott bei immerhin 72% liegt.

Engel hingegen stehen höher im Kurs: mit zunehmender Tendenz, nämlich von 33 auf 52 % wird der Glaube, dass es Engel gibt, bestätigt.

Meine Lieblingsfrage ist in fast allen Bereichen nach dem WARUM. Warum neigt der Mensch eher dazu an Engel zu glauben? Insbesondere esoterische Verlage weisen mit Engelskarten, etc. diese Richtung. Sie verquicken Wahrsagerei mit der Engelswelt. Fälschlich wird angenommen, dass diese Hilfestellung seitens der Engel Gottes bewerkstelligt wird. Man vergisst zu leicht, dass auch der Teufel über seine Engel (Dämonen) verfügt. Wahrsagerei war zuvor eher eine Domäne des Teufels, wie Horoskope, etc. und wird nun auch auf die Dämonen ausgeweitet.
Beide machen sich die Neugier des Menschen zunutze, das Wissenwollen was auf einen zukommt, erst recht in Zeiten der vielfältigen Unsicherheiten, wie sie in den letzen Jahren zunehmend zu verzeichnen sind. Nachvollziehbar, – aber der richtige Weg?

Je mehr dem Menschen Denken abgenommen und das Leben bequem gemacht wird, desto weniger braucht es einen Gott. Engel sind da sympathischer, denn sie beinhalten keinen vermeintlich bedrohlichen Aspekt der Sündhaftigkeit des Menschen, die uns von Gott vor Augen geführt und zu Bedenken gegeben wird, um uns ein Ewiges Leben zu ermöglichen. Weil Gott uns und unsere Ambitionen kennt, will er nicht (5. Mose 18,9-13), dass wir die Zukunft erfahren, was der Menschen Neugierbedürfnis gleichfalls zuwiderläuft.

Bleibt die Frage, kommen nun alle in den Himmel oder in die Hölle? Der Mensch neigt, weil er doch eine schöne Vorstellung der weniger opportunen vorzieht, dazu, den Himmel zu präferieren, – wenn er denn schon die Wahl hat. Die Hölle, gern mit dem Fegefeuer illustriert, liegt da doch eher auf Platz zwei. Wer will schon gern ewige Qualen erleiden müssen?!

Und die abschließende, alles entscheidende Frage: wie komme ich nun in den Himmel? (Falls Du doch die Hölle vorziehen solltest, Du hast die Wahl …)
Die Antwort ist so einfach, dass sie dem leistungsorientiert bewertendem Menschen als nahezu unglaublich erscheint, weil er nichts(!) tun muss, außer – jetzt kommt der „Haken“, ich wusste es … -, einfach nur Jesu Tod als die Vergebung aller Schuld und Sünde im Glauben anzunehmen und ihm das Ruder für das eigene Leben anzuvertrauen, auf dass ER voranschreite und Du seinem Weg folgst, geborgen in Ihm.

Wie oft hören wir von Kollegen oder Freunden den Spruch „… ich steh‘ da voll hinter Dir!“. Na, das ist doch was, oder?! Ich steh‘ vorn, bekomm‘ alles ab und man steht „hinter“ mir. Super! Das wünscht man sich, stimmt’s?
Glücklicherweise ist das bei Gott anders, Er geht uns voran, Er steht für uns ein, Er umgibt uns mit seiner Engelschar, Er schenkt uns die rechten Gedanken und Worte durch Seinen Heiligen Geist, Er trägt uns, wo wir nicht zu gehen vermögen. Sozusagen das Rundum-Sorglos-Paket, was willst Du mehr?

Vertrau‘ Dich Jesus an, lass ihn ans Steuer Deines Lebens!

Wunder gibt es immer wieder …

so lautet ein Songtext von Katja Ebstein aus 1970:

Viele Menschen fragen, was ist Schuld daran, warum kommt das Glück nicht zu mir,
fangen mit dem Leben viel zu wenig an, dabei steht das Glück schon vor der Tür.
Wunder gibt es immer wieder heute oder morgen können sie gescheh’n!
Wunder gibt es immer wieder wenn sie dir begegnen, musst du sie auch seh’n!
Viele Menschen suchen jeden Tag auf’s Neu jemand, der sein Herz ihnen gibt.
Und wenn die schon glauben, er kommt nie vorbei, finden sie den einen, der sie liebt!
Wunder gibt es immer wieder heute oder morgen können sie gescheh’n!
Wunder gibt es immer wieder wenn sie dir begegnen, musst du sie auch seh’n!

Ein Wunder, DAS könnte man doch gebrauchen. Gerne auch täglich, wäre nichts gegen einzuwenden, oder?!

Aber, sind Wunder nicht nur etwas für alte Leute? Als aufgeklärter Mensch kann man doch nicht an Wunder glauben (was sollen bloß die Nachbarn denken?)! Ist das so?

Ich hab‘ da mal was vorbereitet …

Werfen wir mal einen Blick – ja, ja, ich weiß, kommt auch noch anders – in die Bibel: da gibt es massig Wunder, sei es, dass der Lahme wieder gehen konnte, der Aussätzige seinen Aussatz los wurde oder die Frau, die zwölf Jahre lang vergeblich von Arzt zu Arzt rannte, um die Ursache für ihre nicht zu stillende Blutung zu finden, sich diese aber nur verschlimmerten, ehe sie schließlich durch schlichtes Berühren von Jesu Kleidung geheilt wurde.

Ok, ab in die Neuzeit, Zweiter Weltkrieg, Deutschland. Infanterie-Regiment im Schützengraben. Schusswechsel der Artillerie. Nahendes Bombergeschwader. Ein Sanitäter meint jemanden in einem benachbarten Grabe winken zu sehen, bedeutend, dass sie dorthin kommen sollten. Er ruft den Kameraden zu, dass sie in den anderen Schützengraben folgen sollen. Hastig eilen sie dorthin und lassen sich in den schützenden Graben fallen, als die ersten Detonationen der einschlagenden Bomben zu vernehmen sind. Der Sanitäter schreit „Herr hilf!“, als er sieht, dass die Bomben den eben verlassenen Schützengraben mit Bombenkratern überziehen. Auf Grund der Nähe der Einschläge und des somit hohen Schalldrucks der Explosionen verlieren viele seiner Kameraden ihr Gehör, ihr Leben aber ist gerettet. Er selbst bleibt schadlos. Warum? Durch seinen Schrei konnte der Druckausgleich bei ihm ungehindert stattfinden und sein Gehör blieb intakt.

Hier haben wir zwei „Wunder“, einmal die winkende Gestalt (in dem Graben wurde jedoch niemand angetroffen) und der Umstand, dass das Gehör des Sanitäters unbeschädigt geblieben ist.

Und jetzt noch eins aus der Gegenwart: vor einigen Monaten, im Herbst auf der Landstraße. Wildwechsel. Das Schild kennt man. Kurz vor Mitternacht, Regen, nordisches Schmuddelwetter eben. Ein Ehepaar auf dem Heimweg. Plötzlich ein Reh direkt frontal vor dem Auto, wie aus dem Nichts. Vollbremsung. Die Frau ruft „Herr, Schutz!“. Eine dicke, weiße Nebelschwade zieht vor dem Auto entlang. Noch bevor das Auto zum Stehen kommt ist das Reh samt Nebel verschwunden. Kein Aufprall, nichts. Daheim angekommen, untersuchen beide die Front des Autos. Irgendwo müssen sie definitiv das Reh zumindest gestreift haben! Aber es ist nichts zu finden, kein Haar, geschweige denn Blut.

Wunder gibt es immer wieder, ja, man kann sie sehen, wenn man den in solchen Fällen oft zitierten Mr. Zufall gleichsetzt mit Gott. „Rufe mich an in der Not, so will ich Dich erretten!“ (Psalm 50,15) gilt auch heute noch unvermindert.

Nun ist es ja schön, wenn einem so eine Rettung in einer Gefahren- oder Notsituation widerfährt. Wenn uns jemand hilft, dann sind wir i.d.R. dankbar und bedanken uns entsprechend bei unserem Helfer. Und so mündet o.g. Bibelzitat auch in der fortsetzenden Aufforderung „.. und du sollst mich preisen„. Eigentlich ist es nicht mehr als fair, Danke zu sagen, wenn einem Hilfe gewährt wurde, oder?

Was ist allen dieser Schilderungen gemeinsam? Es gab eine akute Gefahrensituation, es brauchte nur zwei Worte und den eigenen, persönlichen Einsatz.

Es gab keine langwierigen Verhandlungen, kein langes Bitten oder Betteln, kein besondere Befähigung, keinen Rang, keine sonstigen Voraussetzungen.

Es reichten zwei Worte, um Gefahr abzuwenden und schadlos aus der Situation „gerettet“ zu werden. Diese zwei simplen Worte lassen auf einen schlichten Glauben schließen, nämlich, dass Hilfe zuteil wird, unabhängig von jedem Wenn und Aber, wenn wir Gott bitten, nicht in langen und ausgefeilten Gebeten, es reichen zwei aufrichtig gemeinte Worte.

Aber, sorry, ist das wirklich so einfach? Das kann doch gar nicht sein, wäre ja wie im Märchen! Warum nicht? Nur, weil der Mensch mit seinem Verstand ein begrenztes Sichtfeld hat? Nur, weil es dem Menschen schwer fällt, Dinge mal nicht zu verkomplizieren, sondern einfach so zu nehmen und für wahr zu erachten wie sie sind? Nur, weil der Mensch dazu neigt, sich alles mit Leistung erkaufen zu müssen? Nur, weil wir Menschen uns schämen, etwa nicht selbst im Griff zu haben? Nur, weil es gerade vielleicht nicht ‚woke‘ ist, Gott beim Wort zu nehmen? Das wäre mehr als nur dumm!

Deshalb: nimm Gott für bare Münze! Diese Währung besteht seit über 5.000 Jahren unverändert fort, hat ewige Gültigkeit, anders als das so angepriesene „bedingungslose Grundeinkommen“, das jederzeit beliebig eingeschränkt und gar für null und nichtig erklärt werden kann, gibt man sich nicht konform wie verlangt.

Da halte ich es doch lieber mit der jederzeit erfahrbaren und wahrhaftig bedingungslosen Liebe und Hilfe Gottes! Amen!

Der Lotterie-Hauptgewinn …

Telefonklingeln. Am anderen Ende eine freundliche Stimme. „Was würden Sie sagen, wenn Sie den Hauptgewinn in unserer Lotterie gewonnen hätten?“ Hätten…, also habe ich nicht. „Hab‘ ich aber nicht, sonst hätten Sie mich bereits beglückwünscht. Außerdem spiele ich keine Lotterie, also kann ich auch nicht gewinnen.“ „Deshalb möchte ich Sie ja von den Gewinn-Chancen bei unserer Lotterie überzeugen. Wenn Sie z.B. ,,,“.

Solche Telefonate hat wohl mancher schon einmal geführt, mehr oder weniger freundlich, aber im Endeffekt mit stets sehr unwahrscheinlicher realer Gewinn-Chance. Und – natürlich – entsprechender Investition, nämlich Zahlung der Gebühren, um überhaupt an der Verlosung teilnehmen zu können. Also das berühmte WENN … Und selbst dann ist der Gewinn lediglich möglich, aber noch lange nicht sicher.

Wenn das Wörtchen WENN nicht wäre …, wär‘ ich Millionär, oder, oder, oder. Deshalb mag ich weder das in solchen Zusammenhängen gebrauchte WENN, noch den Konjunktiv, HÄTTE und WÄRE, der die Unwahrscheinlichkeit des Eintretens des Gewünschten nur unterstreicht.

Ehrlich gesagt, da bin ich heilfroh, dass DER Hauptgewinn im Leben schon jetzt hundertprozentig sicher ist. Sicher? Wieso? Und überhaupt, welcher Hauptgewinn und dann noch hundertprozentig?!

Tja, der aufmerksame Leser ahnt es sicher schon, der Hauptgewinn in Form des Ewigen Lebens! Und wieso soll der sicher sein?
Ganz einfach, Gott hat uns die Zusage(!) gegeben, dass Jeder, der an Seinen Sohn Jesus glaubt, das Ewige Leben HAT (Johannes 3, 36). Kein hätte, wenn und wäre, nein, ein schlichtes, bestimmtes HAT. So einfach!

Würden wir jedem ebenso verbindlich begegnen, wäre das Miteinander weitaus fruchtbarer. Kaum sind wir wieder im menschlichen Denken, hat uns der schon Konjunktiv wieder fest im Griff. Dennoch bleibt es jedem Einzelnen selbst überlassen den Konjunktiv in den Präsenz zu verwandeln.
Statt „Falls Du meine Hilfe brauchst, würde ich Dir gern helfen.“ „Ruf mich an und ich komme, um Dir zu helfen.“ Welche der beiden Sätze hörst Du lieber? Bei welchem hast Du das Gefühl, dass Dir tatsächlich Hilfe zuteil wird und welcher vermittelt eher nur vage die Aussicht auf eine mögliche Hilfe?

Also – Wende Dich in allen Dingen an IHN, denn Gottes Hilfe ist Dir sicher!

Liebe

Der Satz „Ich liebe Dich.“ In der ersten Verliebtheit-Phase oft spontan geäußert, je höher die emotionale Komponente, die Hormone, desto inniger und häufiger. Mit der Zeit ebbt all dies ab und die Liebesbekundungen nehmen ab, Fragt man, weshalb jene Person geliebt ist, werden, besonders bei Männern, schnell Äußerlichkeiten betont, während Frauen dies auch, aber primär die inneren Werte als liebenswert benennen.

Was aber, wenn diese Liebenswürdigkeiten mit der Zeit schwinden oder ein Autounfall das einst so hübsche Erscheinungsbild entstellt, u.U. gar ein Leben nur noch im Rollstuhl möglich ist? Dann stehen Menschen schnell alleine und auf sich gestellt da.

Ist die Liebe nicht vielleicht besser definiert, wenn sie als bedingungslos gültig ist? Unabhängig von Eigenschaften, Fähigkeiten, Einstellungen, Äußerlichkeiten, wenn sie sich nämlich nur auf das Herz eines Menschen bezieht? Dann könnte geschehen was wolle, denn die Liebe duldet alles. Wie es bereits in der Bibel (1. Korinther 13) ausformuliert ist:

Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht,
so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle.
Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und
alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte,
und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts.
Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe,
mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen,
sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre,
sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu,
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit;
sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.

Nun, „sie glaubt alles, duldet alles …“. Ist das nicht dumm, alles zu glauben und zu (er)dulden? Die Frage ist, ob diese Aussage so verstanden sein will oder ob eher eine andere Sicht darauf gerichtet werden soll.

Liebe ist nicht ein romantisches Gefühl, das heute so und morgen wieder anders ist, Liebe ist, mit Blick auf sein Gegenüber, in Liebe zu entscheiden, zu handeln, zu reden, das eigene Ich in den Hintergrund zu stellen, nicht den eigenen Vorteil zu suchen, sondern den des Anderen.

Interessanterweise ist erwiesen, dass, ändert man sein eigenes Verhalten, ändert sich auch das des Gegenüber. Getreu dem Spruch „So wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es heraus.“ Wenn auch jedem logisch durchaus nachvollziehbar, so doch oft in der Situation schwer umsetzbar.

Sehe ich aber mein Gegenüber nicht als Kontrahenten, sondern als Freund, dem ich wohlwollend begegnen möchte, fällt es schon wesentlich leichter, sich dieser uneigennützigen und damit bedingungslosen Liebe Jesus zu erinnern, zu bedienen und entsprechend zu agieren.

Wie die rote Ampel deshalb uns am Überqueren der Kreuzung hindert, weil unser Leben und unsere Unversehrtheit sichergestellt bleiben soll, so gibt auch die Bibel konkrete Hinweise, was gut und schlecht ist, setzt uns Grenzen, die uns Halt und Orientierung geben sollen.

Es bleibt dennoch jederzeit uns überlassen, ob wir uns darüber risikobereit hinwegsetzen, oder sicherheitsbewusst danach richten wollen.
Zumindest in der Bibel sind solche Achtung-Zeichen stets aus Liebe zu uns Menschen aufgestellt. In der Welt mögen Gesetze nicht immer das Wohl derer im Sinn haben, über die sie gesetzt sind, in der Bibel hingegen spricht aus jedem Wort stets die allzeit bedingungslose Liebe Jesu, Gottes und des Heiligen Geistes zu uns.

Lebendiges Wasser

Das versprechen diverse Hersteller von Wasserfiltern, dass in ihren Filteranlagen das Wasser revitalisiert und damit so frisch wie Quellwasser werde.

Manche verwirbeln das Wasser in Edelstahl-Spiralschläuchen, manche leiten es durch Mineralgestein, von dem es dann Biophotonen aufnehmen und dadurch belebt werden soll, während wiederum andere dies als Firmengeheimnis gewahrt wissen wollen.

Eines haben alle gemeinsam: sie versprechen lebendiges Wasser. Aber, können sie ihr Versprechen auch halten?

Dass Quellwasser noch rein war, man aus Brunnen sauberes Trinkwasser entnehmen konnte, das ist schon lange vorbei. Zu Zeiten der Cholera war das Wasser verseucht, weil man sowohl die Abwässer in Flüsse leitete, als auch aus diesen das Trinkwasser entnahm, jedoch ohne entsprechende Behandlung, um Krankheitserreger auszufiltern oder abzutöten. Heute ist das Wasser durch Medikamenten-, Hormon-, Pestizid-Rückstände belastet und ohne Aufbereitung ebensowenig unbedenklich trinkbar. Lebendiges Wasser, das ein langes, gesundes Leben schenkt, sucht man vergebens.

Da der Mensch eher verdurstet als verhungert, scheint Wasser tatsächlich das Lebenselixier zu sein. Wo also bekommt man nun dieses lebendige Wasser her?

Schon vor rund 5.000 Jahren war die Rede vom lebendigen Wasser. Damals musste man oft kilometerweit zum nächsten Brunnen wandern, dort Wasser schöpfen und sich wieder auf den selben, meist beschwerlichen Rückweg machen. In Wüstengegenden war dies eine große Anstrengung, weshalb Wasser als kostbares Gut galt, das man sparsam und bewusst nutzte. Nix mit 10 Liter Toilettenspülung, schwups und weg!

Der Brunnen war daher auch ein Treffpunkt für die Bewohner aller umgebenden Ortschaften. Man tauschte sich aus, begegnete Reisenden, erfuhr von fernen Orten und Geschehnissen rundum.

Eines Tages stieß ein Jude auf eine Samariterin und bat sie, ihm Wasser zu geben. An sich keine ungewöhnliche Frage. Allerdings waren Juden und Samaritaner nicht gut auf einander zu sprechen, ja, geradezu verfeindet.
So war die verständnislose Antwort der Frau erklärlich, wie er als Jude dazu komme, ausgerechnet sie um Wasser zu bitten.

Selbiger antworte ihr, dass, würde sie erkennen wer sie um Wasser bittet, würde sie ihn um lebendiges Wasser bitten. Die Frau schaute ihn an und schüttelte den Kopf, hatte er doch nicht einmal einen Schöpfer dabei, mit dem er ihr Wasser aus dem Brunnen hätte geben können. Wer bist denn Du, fragte sie ihn, bist Du etwa größer als Jakob, der den Brunnen hatte anlegen lassen, daraus getrunken hat, wie auch sein Vieh?!

Der Jude antwortet, dass, wer von diesem Wasser trinkt, immer wieder zum Brunnen zurückkehren und erneut trinken muss, weil das getrunkene Wasser nicht vorhalte. Das Wasser aber, das er ihr geben würde, das lebendige Wasser. Wer davon trinke, der würde nie wieder durstig sein, weil es in ihm zu einer Quelle lebendigen Wassers werde.

Die Frau denkt, nun, das wäre praktisch, würde ich so eine Menge Zeit und Mühe sparen. Dann gib mir doch von diesem lebendigen Wasser! Aber der Jude sagt zu ihr, sie solle auch ihren Mann holen. Sie hingegen antwortet, dass sie keinen Mann habe. Der Jude nicht und spricht, sie habe recht geantwortet, denn der, mit dem sie zusammenlebe, sei nicht ihr Mann und sie habe zuvor fünf andere Männer gehabt. Ob sie da wohl dunkelrot angelaufen war? Woher wusste der Fremdling davon?

Der Frau fiel es wie Schuppen von den Augen! Das musste der Messias sein, von dessen Kommen immer geredet wurde. Sie drehte sich um, ließ sogar den Wasserkrug stehen und eilte zurück in die Stadt, aus der sie gekommen war, um allen dort zu berichten, dass Jesus am Brunnen sei, er ihr alles gesagt habe, was sie getan hatte.

Nun, erzählt wurde viel, besser man überzeugt sich selbst vor Ort. So ließen etliche alles stehen und liegen und zogen mit ihr, um selbst diesen Jesus in Augenschein zu nehmen.

Und jetzt? Wo bleibt es, das lebendige Wasser? Her damit! Wasserhahn auf, ach …, noch Filter dazwischen, – kann ja wohl nicht sein, oder? Stimmt, das kann so nicht sein.
Aber Bibel auf! Das lebendige Wasser des ewigen Lebens ist das Wort Gottes. Es stillt den Durst, das Bedürfnis, den Sinn des Lebens zu erfassen, endlich Ruhe und Frieden zu finden, nicht immer nach neuen Rettern suchen, auf Wiedergeburten und ein besseres Dasein hoffen zu müssen.

In Gottes Wort ist alles enthalten ist, was wir zum – ewigen und hiesigen – Leben benötigen!

Alles im Überfluss

Also müssen wir doch weiterhin zum Brunnen laufen und Wasser holen, hab’s ja gleich gewusst. Lieber Leser, für den leiblichen Durst, da müssen wir weiterhin schauen, dass wir gutes Wasser beschaffen, ja, das stimmt. Wenn wir aber Gott voran gehen lassen, wird er sich darum kümmern, uns gutes Wasser erlangen zu lassen. ebenso, wie er sich darum sorgt, dass wir – alles – im Überfluss haben werden.

Wird ja immer schöner: Alles im Überfluss! Bekommt man ja gleich die Dollar-Zeichen in den Augen: mein Haus, meine Yacht, mein Jet?!

Komm‘ wieder runter. Doch nicht so! – Und wie dann?

Mir war diese Bibelstelle auch immer eher suspekt. Ist ja schön, wenn man alles im Überfluss hätte, aber hätte, eben Konjunktiv, hatten wir schonmal. Wie soll das gehen? Wenn ich brav in der Bibel lese und bete, ok, noch in die Arbeit gehe, aber, dann hab‘ ich am Ende des Monats doch auch nicht mehr auf dem Konto?!

Ja, genau so habe ich gedacht und es auch so erlebt. Und jetzt? Gott ist kein Wunsch-Erfüller. Was wir uns i.d.R. wünschen ist – natürlich – menschlich ausgerichtet. Aber auch das muss passen. Völlig korrekt! Und ich habe – zu – lange gebraucht, um zu begreifen wie das „funktioniert“. Und nun, was ist des Rätsels Lösung?

Meine persönliche Quintessenz hierzu ist: solange man selbst mit Vehemenz ein Problem verstandesmäßig zu lösen versucht, alles Mögliche durchdenkt, bleibt man immer bei der n-ten Möglichkeit hängen, die n+x-te wär’s – vielleicht – gewesen.
Will heißen: man kann nicht alle(!) Variablen berücksichtigen, es sind einfach zu viele. Das ist oft für einige Menschen der Moment, wo sie sich Hilfe bei Wahrsagern, Horoskopen, Engelskarte, etc. zu holen. Das ist greifbar, da hat man was, – fragt sich eben nur was, die Wahrheit? Leider landet man genau da letztlich auf dem Holzweg. Merkt man meist erst sehr spät, weil man eben einfach nur noch irgendwas bekommen will, Hauptsache, man kommt weiter, so oder so.

Wirklich weiter kommt man, wenn man aufrichtig, ohne voranschreitendes Ego, im Gebet vor Gott tritt, als einen Vater, dem nichts mehr gefällig ist, als dass man ihn um etwas bittet. „Bittet, so wird euch gegeben“, so heißt es in Matthäus 7,7-11. Warum Ihn also nicht beim Wort nehmen?! Nicht fordernd, aber bittend, durchaus auch beharrlich bittend.
Ah, um die sechs Richtigen, ehm …, wenn schon, dann bitte noch mit Zusatzzahl. Und … bitte, – hopp! Nein, so wird das nichts.

Also gut, nochmal. Wie wär’s, wenn wir mal ganz unten anfangen mit dem Bitten? Also z.B., dass wir Gott bitten, uns nach seinem Willen(!) zu führen, uns zur rechten (seiner) Zeit die richtigen Gedanken und Worte zu schenken, damit unser Handeln die gewünschten Früchte hervorbringen kann. Idee?

Naaaja …, hm … – ist nicht so ganz nach Jedermanns Geschmack? Stimmt. Ging mir nicht anders. Aber: ich kann bestätigen, WENN man sich auf dieses – vermeintliche – Wagnis einlässt, erlebt man tatsächlich, dass sich viele Probleme von allein lösen. Man muss trotzdem zur Arbeit gehen, aber man hat eine Menge Zeit gespart, die man ansonsten mit Grübeln, Wälzen von Problemen und vergeblichen Versuchsballons verbracht hätte.

Plötzlich wird das Leben an sich leichter, weniger sorgenvoll, weil man genau diese Sorgen allesamt Ihm vor die Füße werfen darf und kann (1. Petrus 5,7). Und die Fortsetzung dieses Zitats lautet „denn Er sorgt für Euch.“ Hier ist die Zusage gleich mitgeliefert! Wir dürfen und sollen also nicht nur alle unsere Anliegen ihm anvertrauen, sondern wir haben auch die Gewissheit, DAS Er sich ihrer annimmt. So also wird ein Schuh draus!

Jetzt liegt es an uns …

Er hat Seinen Engeln befohlen Dich zu behüten

Sonntagmorgen. Schneetreiben. Samstags hat es noch geregnet. Unter der leichten Schneedecke eine spiegelglatte Eisschicht. Zehn Uhr Gottesdienst. Die Kinder waren schon draußen Schlittern, obwohl sie sich doch für den Gottesdienst fertig machen sollten. Die Großmutter ermahnt sie, aus dem Fenster rufend, rein zu kommen und sich fertig zu machen.

Die Kinder gehorchen ihr, aber die Älteren unter ihnen erinnern die Großmutter an die gefährliche Glätte und geben zu bedenken, dass sie ausrutschen und sich ein Bein brechen könnte. Die Großmutter aber erwidert, dass in der Bibel steht, dass Gott den Engeln befohlen habe sie zu beschützen, ihr werde schon nichts passieren.

Es kam wie es kommen musste. Die gute Frau rutschte bereits wenige Meter nach Verlassen des Hauses aus, Oberschenkelhalsbruch. Es folgten Operation und etliche Wochen Bettruhe, die keineswegs zur Freude aller Beteiligten beitrugen.

Wie ist das nun? Hat Gott hier mit seinem Wort aus Psalm 91,11 – 12 gelogen? Hatten die Engel gerade woanders ihren Einsatz und keine Zeit, sich um diese Frau zu kümmern? Sollte es womöglich eine Strafe Gottes sein?

Gott hat den Menschen als eigenständiges, eigenverantwortlich denkendes und handelndes Wesen geschaffen, nach seinem Bilde. Damit beweist er, dass der Mensch nicht als Marionette ein vorbestimmtes Leben erleben, sondern sein Leben ganz und gar selbst gestalten soll – und darf.

Er befiehlt seinen Engeln nicht, um den Menschen hier auf Erden eine Art Vollkaskoversicherung gegen alles und jedes Missgeschick zu verschaffen, sondern, – und jetzt kommt’s -, um uns Menschen zu verdeutlichen, dass wir in keiner Notlage auf uns allein gestellt sind, sondern im Glauben an Jesus Christus uns Seines und der Engel Schutz in allen Notlagen gewiss sein dürfen.

Aber wenn wir also dieses Schutzes gewiss sein dürfen, dann hätte er doch die Großmutter nicht stürzen lasen, oder?! Immerhin hat sie doch in voller Überzeugung seinem Wort geglaubt, nämlich DASS die Engel sie behüten werden!

Keine Vollkaskoversicherung! Und selbst diese würde nicht einen Schaden regulieren, wenn wir bei Rot über die Ampel fahren und einen Unfall verursachen. Die Zusage soll uns Menschen also nicht zur Leichtsinnigkeit verleiten.

Gut, drehen wir den Spieß mal rum: ein anderer Verkehrsteilnehmer fährt bei Rot über die Kreuzung und in unser Fahrzeug rein. Wir kommen mit ein paar blauen Flecken davon, während der andere Fahrer ein Schleudertrauma und Rippenbrüche erleidet.
Hier kann man davon ausgehen, dass die Engel Gottes zur Stelle waren und uns vor größerem Schaden bewahrt haben.

Nun würde niemand auf die Idee kommen und in einem Gespräch mit Menschen, die noch nicht zu Gott gefunden haben, den Vorschlag zur Überzeugung zu machen, dass man sich ins Auto setze, um solange eine Kreuzung wiederholt zu passieren, bis jemand bei Rot selbige kreuzt und in das Auto fährt, um zu beweisen, dass die Engel tatsächlich zur Stelle sind.

So fiel auch Jesus nicht auf den Vorschlag des Teufels rein, als dieser ihn auf die höchste Zinne des Tempels führte und ihn aufforderte, die Zuverlässigkeit des Wortes Gottes und die Leistungsfähigkeit der Engel auf die Probe zu stellen (Matthäus 4,6).
Natürlich hätte Gott den Engeln befehlen können einzuschreiten, aber Jesus pariert diese teuflische Versuchung mit den Worten aus (Matthäus 4,7) „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht versuchen“.

Wie jetzt? Sind die Engel nun da, um uns zu beschützen oder nicht?

Ja, sie sind allgegenwärtig, – um uns aus Not zu erretten -, sei es vor einem Zusammenstoß mit einem Wild, das plötzlich aus dem Waldrand springt, sei es bei einem Kleinkind, das aus dem Fenster eines Wohnhauses aus dem vierten Stock fällt und unten auf der Straße aufschlägt, – aber, o Wunder, lediglich ein paar rote Flecke und keine weiteren, auch keine inneren, Verletzungen aufweist.

Das sind Situationen, die nicht von demjenigen aktiv herbeigeführt, sondern durch, auch Unachtsamkeit, Dritter verursacht wurden. Hier dürfen wir Menschen immer und uneingeschränkt gewiss sein, dass die Engel Gottes über uns wachen, Gefahren abwenden und uns auf Händen tragen, wie in dem wortwörtlichen „Fall“ des Kleinkindes.

Sie dienen jedoch nicht als Vollkaskoversicherung gegen unbedachte Handlungen und deren Folgen!

Abschließend noch ein Wort zu der oft gestellten Frage, warum lässt Gott z.B. ein Kind sterben und einem Aspekt, der, gerade in dem Zusammenhang, oft unbedacht bleibt, nämlich: wir Menschen wissen nicht, was in der Zukunft geschieht. Gott aber ist allwissend und kann auf diese Weise auch ein Kind vor manchem bewahren, was ansonsten u.U. großes Leid bedeutet hätte. Nun, was kann größeres Leid als der Tod bedeuten?

Der leibliche Tod ist für die Angehörigen leidvoll. Ein ewiger Tod jedoch für den Betroffenen ungleich leidvoller. Will sagen, Gott lässt Leid zu, um entweder größeres zu vermeiden oder uns näher zu sich zu ziehen. Leider erkennen wir Menschen meist erst in wirklich größter Not, ja, gar Lebensgefahr, die Allmacht Gottes an, indem wir uns – dann – seiner bis dahin eher theoretisch erachteten Allmacht entsinnen und ihn anrufen, ja, um Hilfe flehen.

Der Glaube an das Wort Gottes, nämlich, DASS es unfehlbar und in allen Belangen wahr ist, ist der Schlüssel zu sämtlichen Zusagen und letztlich zum Ewigen Leben, in Gemeinschaft mit Ihm und Seinen Heerscharen, Seinen Engeln.

In Zungen reden?

Mit der Zunge reden, klar, aber „in“? Was soll damit gemeint sein? Wie wäre es mit „In Sprachen reden“? Klingt schon plausibler …

Den Turmbau zu Babel, davon hat wohl jeder schon einmal gehört. Die Menschen wollten eine Stadt und als besonderes Zeichen einen Turm bauen. Dies gelang gut, alle verstanden sich, weil sie eine gemeinsame Sprache hatten. Sie wollten sesshaft werden, verhindern, dass sie sich in alle Welt verstreuten.

Die weit verbreitete Annahme, dass sie mit dem Bau des Turmes sich über Gott erheben wollten ist unzutreffend, denn in 1. Mose 11,4 heißt es fortsetzend „Wir wollen uns einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.“
Gottes Plan aber war, dass sie die ganze Erde bevölkern sollten. So beschloss er, ihre Sprache zu verwirren. Da sich nun kaum mehr jemand verständlich machen konnte, zogen die Menschen von der Stadt weg und ließen sich an unterschiedlichen Orte nieder, gründet neue Völker in anderen Ländern.

„In Zungen reden“ bedeutet also zunächst in einer Sprache zu reden, die für andere fremd ist. Erstmals ist davon zu Pfingsten in der Bibel berichtet.
Anlässlich der Wahl des zwölften Apostels hatten sich die Petrus und die Apostel, zusammen mit etwa 120 Menschen versammelt, als der Heilige Geist in Form von Flammen auf jeden Einzelnen kam, woraufhin sie in fremden Sprachen zu predigen begannen.

Dass es Fremdsprachen waren geht daraus hervor, dass die Umstehenden, die aus allen möglichen Ländern angereist waren, erstaunt waren, ihre eigene Sprache zu vernehmen. Das Reden in Zungen hatte hier also den einzigen Zweck, allen Menschen das Wort Gottes zu verkünden, jedem in seiner Sprache (Apostelgeschichte 2,8).

Weiter gibt es noch die Art von Zungenrede, wie in 1. Korinther 14,2 erwähnt: „Denn wer in Zungen redet, der redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; denn niemand versteht ihn: im Geist redet er Geheimnisse.“

Diese Art der Zungenrede wird gern von gewissen Glaubensrichtungen als elementar angesehen und mithin als Kriterium, wenn nicht gar Voraussetzung, einer Gemeindezugehörigkeit bewertet. Auch wird das Missen dieser Gabe gern als Zeichen eines nicht ausreichenden Glaubens interpretiert.

Aus 1. Korinther 12,11 z.B. geht jedoch unmissverständlich hervor: „Dies alles aber wirkt derselbe eine Geist, der einem jeden das Seine zuteilt, wie er will.“ und bezieht sich damit auf die vorangehenden Verse, die die unterschiedlichen Gaben, dass nämlich durch den Geist Gottes dem einen (Menschen):

  • ein Wort der Weisheit gegeben wird
  • dem andern ein Wort der Erkenntnis
  • einem andern Glaube
  • einem andern die Gabe, gesund zu machen
  • einem andern die Kraft, Wunder zu tun
  • einem andern prophetische Rede
  • einem andern die Gabe, die Geister zu unterscheiden
  • einem andern mancherlei Zungenrede
  • einem andern die Gabe, sie auszulegen.

In 1. Korinther 12,28 stellt Paulus fest: „Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann gab er die Kraft, Wunder zu tun, dann Gaben, gesund zu machen, zu helfen, zu leiten und mancherlei Zungenrede.“ und fragt in den Folgeversen „Sind sie denn alle Apostel? Sind sie alle Propheten? Sind sie alle Lehrer? Haben sie alle die Kraft, Wunder zu tun, haben sie alle Gaben, gesund zu machen? Reden sie alle in Zungen? Können sie alle auslegen?“, um schließlich zu sagen „Strebt aber nach den größeren Gaben! Und ich will euch einen noch besseren Weg zeigen.“

Was ist dieser bessere Weg? Nun, wir hatten ihn schon in einem der vorigen Abschnitte erwähnt: es ist die Liebe! So schreibt er in 1. Korinther 13,1-3 „Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und meinen Leib dahingäbe, mich zu rühmen, und hätte der Liebe nicht, so wäre mir’s nichts nütze.“

Er schließt mit Vers 13 „Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“

So vermeintlich groß die eine oder andere Gabe erscheint, so klein wird sie im Verhältnis zur Bedeutung der Liebe. Ja, es ist sogar alles nichts, wenn diese Liebe fehlt.

Deshalb sei die Liebe als größte Gabe stets allen anderen übergeordnet und erstes Kriterium im Umgang mit Mitmenschen, Gemeindemitgliedern, ganz gleich welchen „Rang“ sie innehaben mögen!

Abschließend sei noch zu bedenken gegeben, dass die – unverständliche – Zungenrede auch dämonisch sein kann: In einer Gemeinde war ein Prediger eingeladen, der bekannt dafür war, dass er oft in Zungen redete. Als er spontan, mitten in der Predigt zur Zungenrede wechselte, sahen sich die Gemeindeglieder in ihrer Annahme bestärkt, dass dieser Prediger besonders gesegnet sein müsse.
Ein afrikanisches Gemeindeglied jedoch verstand, was der Prediger in Zungen redete: es waren übelste Flüche gegen Jesus, Gott und den Heiligen Geist, gesprochen in einer sehr seltenen afrikanischen Stammes-Sprache.

Deshalb gilt auch hier gemäß 1. Johannes 4,1 „Ihr Lieben, glaubet nicht einem jeglichen Geist, sondern prüfet die Geister, ob sie von Gott sind: denn es sind viele falsche Propheten ausgegangen in die Welt”.

Rettungsweg

Rettungsweg steht auf dem rot umrandeten Schild. „Rettungsgasse bilden“ gilt auf der Autobahn. Was aber, wenn der Rettungsweg blockiert ist, jemand das Schild einfach missachtet und seinen Lieferwagen in der frei zu haltenden Zuwegung abgestellt hat? Was, wenn ein Schwertransporter mit Überbreite die Rettungsgasse vereinnahmt? Was, wenn ein Unfall passiert ist, aber keine Netzabdeckung einen Notruf abzusetzen unmöglich macht? Was, wenn …

„Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre …“ – diesen Spruch bekam ich als Kind öfter zu hören, wenn ich einen Satz mit wenn begonnen und meine Vorstellung wiedergegeben hatte, wie es wäre wenn.
Wenn ist eigentlich ein Unwort, denn es setzt immer voraus, dass etwas gegeben ist, das erst etwas möglich werden lässt. Und da das Wenn immer in einem Konjunktiv endet, also keinen wirklichen Weg aufzeigt, ist es eher nutzlos, sich solchen Gedanken hinzugeben.
Es hilft in den einleitenden Situationen nicht zu sagen „Wenn der Lieferwagen nicht die Einfahrt versperren“, „… der Schwertransporter nicht den Rettungsweg blockieren würde“, „Handy-Empfang gegeben wäre“.

Es muss eine Lösung her, – jetzt!

Aber auch eine Lösung lebt nur von der Existenz einer Anweisung und Befolgen derselben. Nun, Anweisungen gibt es ja, aber selten auch ein Befolgen. Und so kann dieser Fehltritt u.U. Leben kosten.

Dieses Verhalten ist so alt wie die Menschheit selbst. Solange wir im Ich verhaftet sind, bleiben Rücksicht und Fürsorge auf der Strecke. Stecken wir gerade in einer unguten Situation, sind wir selbst Betroffener, dann sind wir freilich froh, wenn dieses konjunktivistisch geprägte Wenn nicht auf unsere Situation zutrifft. Da geloben wir mitunter sogar Besserung des eigenen unguten Verhaltens. Einer Umkehr auf unserem bequemen und meist wenig emphatischen Wege in Richtung eines auch für uns selbst verträglicheren, wenngleich ggf. mühsameren Weges stehen unsere eingefahrenen Gleise im Wege. Aber auch die Ungewissheit, was wäre wenn – wir diesem Weg folgen würden?!

Wie in den geschilderten Situationen die Ignoranz der Hinweise den Tod der Betroffenen bedeuten kann, so kann das Befolgen Leben retten.

Bereits in 1. Mose 7 gingen die Menschen ihren Weg wider alle Warnungen, die Ihnen zuteil wurden. Sie ignorierten alles, das Leben war einfach zu schön, man wollte genießen, über die Maßen. Auch die Androhung Gottes einer alles überschwemmenden Flut verlachten sie lauthals. Noah, der von Gott den Auftrag erhalten hatte, eine Arche, ein großes Schiff, zu bauen, mitten auf einem Berg(!) belächelten sie allenfalls. Er muss Verrückter sein: wer baut schon ein Schiff auf einem Berg?!
Gottes Rettungsplan, einen das Leben rettenden Zufluchtsort zu gewährleisten, stand das ausufernde Leben der Menschen entgegen. Einzig Noah, seine Familie und etliche Tiere entkamen in der Arche dieser alles verschlingenden Flut. Sie waren Gottes Rettungsweg gefolgt.

Auch im alten Ägypten gab es klare Hinweise, was in konkreten Situationen zu tun sei. Da der ägyptische Pharao die Juden nicht ziehen lassen wollte, vollzog Gott ein Strafgericht und ordnete die Tötung jeder Erstgeburt an. Gleichzeitig gab er aber den lebensrettenden Rat, dass in jedem Haus ein Lamm geschlachtet und dessen Blut außen an den Türpfosten gestrichen werden solle. Dann würde die Erstgeburt nicht getötet, sondern am Leben bleiben (2. Mose 12).

Ein anderes Beispiel liefert 4. Mose 21: Die Juden hadern mit Gott gegen Ende ihrer Wüstenwanderung. Gott sendet giftige Schlangen unter sie, deren Biss sie tötet. Wiederum hält Gott sogleich den Rettungsweg parat: Er befiehlt Mose eine eherne (aus Kupfer hergestellte) Schlange auf einen Stab zu setzen, damit alle diese Schlange sehen konnten. Jeder, der nach einem Biss auf diese Schlange blickte, sollte nicht an den Bissfolgen umkommen, sondern am Leben bleiben.

Ich tue was ich will! Der Satz fast eines jeden gerade volljährig gewordenen Jugendlichen, mitunter auch eine Menschen, selbst im hohen Alter. Hochmut kommt vor dem Fall, sagt ein altes Sprichwort. Und ich kenne keinen, der nicht schon etliche Male mehr oder weniger unsanft im Leben auf die Nase gefallen ist.

Und ehrlich gesagt: müssen wir uns wirklich immer erst Blessuren holen, ehe wir uns jemandem anvertrauen, der es wirklich besser weiß?!
Die ständige Suche nach diesem Jemand zeigt sich in den oft verzweifelten Versuchen, mit allen möglichen und unmöglichen eigenen Anstrengungen aus dem Loch, in das man gefallen ist, hinaus zu kommen. Sei es mittels Drogen, Selbsterlösungsversuchen, vergeblicher Hoffnung auf Wiedergeburten in bessere Leben, bis hin zum Selbstmord.

Warum nicht auf jahrtausendelang Bewährtes zurückgreifen? Warum nicht Gott unser Leben anvertrauen? Wer weiß besser, als der, der uns geschaffen hat, was gut für unser Leben ist? Der uns so sehr liebt, dass es für Ihn, trotz all unserer Unzulänglichkeiten, unseres Unvermögens, unserer unzähligen Fehler, kein einziges Hindernis gibt, das ihn abhält unser Leben zu retten!

Seine (Jesu) Zusage haben wir (Johannes 3, 18) – Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich. Was wollen wir mehr?

Folgen wir Ihm – Sein Rettungsweg ist immer frei!

Gott – mit dem hab ich schon lange abgeschlossen!

Eine Vortragsreihe neigte sich dem Ende zu. Man tauschte sich noch etwas aus und verließ dann den Saal. Ein Zuhörer hingegen schickte sich an, den Redner aufzusuchen.

Sagen Sie mal, wenn ein Kleinkind noch leicht zu überzeugen ist, oder aber alte Menschen den letzten Strohhalm ergreifen und darin ihre Hoffnung sehen, aber ein wissenschaftlich denkender Mensch wie Sie an solche Märchen glaubt, das verstehe ich beim besten Willen nicht!

Der Redner schaute den Zuhörer einen kuren Moment an, schlug die Bibel auf und zitierte (Römer 3, 3-4) „Was nun? Wenn einige untreu wurden, hebt dann ihre Untreue die Treue Gottes auf? Das sei ferne! Es bleibe vielmehr so: Gott ist wahrhaftig, und alle Menschen sind Lügner …“

Im Gast stieg Zorn auf und er antwortete aufgebracht, ob er ihn wohl als Lügner darstellen wolle? Aber er glaube ja überhaupt nicht an Gott, schon gar nicht an einen, den es nicht einmal gibt!

Der Redner entgegnete, dass er darüber nicht verwundert sei, denn schon zu Zeiten des Königs Davids und der Entstehung der Psalmen hieß es (Psalm 53, 2) „Der Tor sagt in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott.“

Das war nun doch der Tropfen, der bei dem Zuhörer das Fass zum Überlaufen brachte. Wutschnaubend stürmte er hinaus. Der Redner hingegen bat Gott, diesem Mann die Augen zu öffnen.

Am letzten Abend der Vortragsreihe staunte der Redner nicht schlecht, als er in den Reihen der Zuhörer jenen Mann erblickte, der am Vorabend so verärgert und abrupt den Saal verlassen hatte.

Nach Ende seines Vortrags kam selbiger erneut zu ihm. Seine Mine war alles andere als finster. Dem Redner lag ein leichtes Schmunzeln auf den Lippen und er fragte ihn schon fast liebevoll, ob er vor Gott kapituliert habe.

Der Mann gestand, dass er die Nacht kein Auge zu getan habe und immer wieder an die Worte „Lügner“ und „Tor“ denken musste. Das habe ihn nicht losgelassen. Deshalb sei er nun hier, um sein Leben in Gottes Hände zu legen und ihm fortan die Führung zu überlassen …

Ähnlich erging es einem Organisten, der die Musik liebte, aber keine Anstellung in einem Orchester gefunden hatte. So spielte er sonntags die Orgel in seiner Heimatstadt. Wenn nur nicht diese Predigten wären!

Nun hätte er die rund zwanzig Minuten Predigtdauer auch schlicht vor der Kirche zubringen können, aber das wollte er dann auch nicht so provokativ zeigen, dass er die Predigten nicht hören wollte. Also begnügte er sich damit, den Kopf in seine Hände zu stützen und seine Ohren, so gut es ging, relativ unauffällig, gegen die Predigtworte zu schützen.

Wie das aber im Sommer häufig so ist, treiben Fliegen ihr Unwesen, auch in der Kirche. Ganz dumme Geschichte: eine Fliege machte sich die Nase des Organisten als wiederholten Landeplatz zu Nutze. Nach nicht allzu langer Dauer nervte sie den Organisten dermaßen, dass er nicht umhin kam, mit einer Hand ein Ohr frei zu geben und die Fliege zu vertreiben. Die aber war hartnäckig und liebte seine Nase mehr als ihr Leben, während der Organist nun mit beiden Händen versuchte ihrer habhaft zu werden. Dabei ließ es sich nicht vermeiden, dass er einen Wortfetzen von der Predigt mitbekam (Matthäus 11,15; 13, 9; 13,43; Markus 4, 9; 4, 23; Lukas 8,8; 14,35; Offenbarung 2,7; 2,11; 2,17; 2,29; 3,6): „Wer Ohren hat zu hören, der höre …“

Ausgerechnet! Diese Worte gingen auch ihm nicht mehr aus dem Kopf, drangen letztlich in sein Herz vor und verrichteten dort ihre wohltuende Arbeit.

Ja, Gott findet Wege, während der Mensch dazu neigt, Gründe zu finden, die ihm den Weg zu Gott versperren. Eines Tages aber bleibt es dem Menschen zu erkennen, dass er mit seinem Verstand lediglich den Holzweg findet, während Gott für ihn das Ewige Leben, die Vergebung seiner Sünden und Errettung aus aller Not bereit hält.

Gut, dass Gott nicht mit dem Menschen abgeschlossen hat!

Mit dem Sohn hast Du Alles

Vater und Sohn sind Kunstsammler und erwerben im Laufe der Zeit Gemälde bedeutender Künstler. Die Sammlung stellt letztlich ein Vermögen in Höhe mehrerer Millionen dar.

Im Krieg fällt der Sohn. Sein Freund überlebt und lässt den Freund von einem Künstler portraitieren, um das Gemälde dessen Vater zu schenken.

Als der Vater des Gefallenen letztlich stirbt, hinterlässt er ein Testament. In diesem verfügte er, dass die gesamte Kunstsammlung durch den überlebenden Freund seines gefallenen Sohnes auf einer Auktion versteigert werden soll.

Der Freund beauftragt daraufhin einen Auktionator. Die Gemälde werden begutachtet und der aktuelle Wert bestimmt.

Da es sich um bekannte Künstler handelt, deren Gemälde auf der Auktion ihren neuen Eigentümer suchen, ist die Auktion gut besucht. Auch der Freund ist zugegen.

Großes Erstaunen, verbunden mit ungläubigem Staunen und verständnislosem Kopfschütteln, im Saal, als der Auktionator nicht eines der millionenschweren Gemälde auf die Staffelei zur Auktion stellte, sondern – das Gemälde, das den Gefallenen zeigte.

Fast schon erboste Stimmen wurden laut, dieses Gemälde sei ja wohl nicht zu versteigernm, allenfalls zu verschenken! Der Auktionator solle doch mit einem der wertvollen Gemälde beginnen. Dieses Gemälde sei doch keinen Pfifferling wert!

Einzig der Freund kramte in seinen Taschen sein ganzes Geld zusammen und rief dem Auktionator zu „Zehn Mark kann ich bieten, mehr habe ich nicht …“.

Der Auktionator blickte um sich und rief „Höre ich mehr als zehn Mark?“ Doch niemand aus der Menge machte auch nur andeutungsweise Anstalten, überhaupt auf diese Frage einzugehen. So ging der Zuschlag an den Freund, für zehn Mark erhielt er das Gemälde seines gefallenen Kameraden.

Es wurde wieder ruhig im Saal. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können. Gespannt fieberten die Anwesenden dem Wort des Auktionators entgegen, das erste der wahrhaft wertvollen Gemälde zur Versteigerung anzupreisen.

Doch, was tat er? Nichts dergleichen. Statt dessen blickte er in die Runde und erklärte die Auktion als beendet, „Was?!“ „Was soll das denn?“ „Und was ist mit den anderen Gemälden?“ „Wieso werden die nicht versteigert?“ „Frechheit sowas!“

Der Auktionator erhob die Hand, und als wieder Stille eingekehrt war, sprach er mit ruhiger, aber fester Stimme: „Wer den Sohn hat, bekommt alles.“

Wer den Sohn Gottes hat, bekommt alles – Vergebung aller Schuld und das Ewige Leben dazu!

… Ich habe dich nie gekannt!

Da besucht man eine Bibelschule, spendet regelmäßig an diverse Organisation, Missionen, Kinder in Not, etc., hört tagein, tagaus eine Predigt nach der anderen, gibt gar den Zehnten, stellt Menschen Räumlichkeiten zur Verfügung, lädt zu Bibelstunden ein, – und dann muss man sich womöglich letztlich anhören „Ich habe dich nie gekannt“?!

Diesen Ausspruch (Matthäus 7, 21, vgl. Mt 4,17Mt 5,3Mt 12,50Mt 18,3Mt 19,14Mt 21,28Jak 1,22) „Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr!, wird ins Himmelreich hineinkommen, sondern wer den Willen meines Vaters im Himmel tut.“ tat Jesus um klarzustellen, dass Lippenbekenntnisse und gute Taten allein nicht als Eintrittskarte ins Himmelreich ausreichen. Auch gibt es keine Abstufung, wie im Kino oder Theater, billige oder teure Plätze, die man sich mit mehr der weniger Einsatz erkaufen kann.

Nun, ist es denn verkehrt, wie eingangs beschrieben zu handeln, Gutes zu tun? Nein, natürlich nicht. Doch, wenn das Herz nicht im selben Kontext schlägt, man in Gedanken, Worten und Werken dem Guten, Gottes Willen zuwider handelt, würde selbst alles Vermögen der Welt an die Armen zu verschenken in Gottes Augen Nichts sein.

Hingegen schildert Lukas folgende Begebenheit (Lukas 21, 1 .. 4)
„Und Jesus setzte sich dem Gotteskasten gegenüber und sah zu, wie das Volk Geld einlegte in den Gotteskasten. Und viele Reiche legten viel ein.
Und es kam eine arme Witwe und legte zwei Scherflein ein; das macht zusammen einen Pfennig.
Und er rief seine Jünger zu sich und sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Diese arme Witwe hat mehr in den Gotteskasten gelegt als alle, die etwas eingelegt haben.
Denn sie haben alle etwas von ihrem Überfluss eingelegt; diese aber hat von ihrer Armut ihre ganze Habe eingelegt, alles, was sie zum Leben hatte.“

Deutlich zu erkennen: Jesu Meinung über die Freigebigkeit der Menschen im Vergleich.

Heißt das nun, dass man arm sein und das Letzte seiner Habe hergeben muss, um in den Himmel zu kommen? Nein. Es zeigt die Wichtung auf, den Maßstab, den Jesus anlegt: Aus dem Überfluss geben ist keine Kunst, noch zeugt es von Gottvertrauen.
Die Witwe aber hatte nur das, was sie spendete. Sie vertraute in dem Moment, als sie ihr Geld in den Kasten legte, darauf, dass Gott ihr Nahrung für diesen Tag zukommen lassen würde. Sie nahm Gott beim Wort.

Es braucht weder große Taten, Reichtümer, außerordentliche Freigebigkeit, Bildung, Bibelstudium, mehrfache Predigten täglich, Gottesdienstbesuche, Riten, noch sonstiger Anstrengungen, sondern nur den schnörkellosen, schlichten Glauben an Gottes Wort und das daraus folgende, einfache, wie konsequente Handeln, aus dem Herzen heraus, ohne Berechnung, Hintergedanken oder der Fallback-Lösung im Hinterkopf.

Soll das heißen, man kommt ohne Bibellesen, Gemeindebesuche, Spenden, etc. in den Himmel? Denken wir an einen der mit Jesus Gekreuzigten (Lukas 23, 39 ..43):
„Aber einer der Übeltäter, die am Kreuz hingen, lästerte ihn und sprach: Bist du nicht der Christus? Hilf dir selbst und uns!
Da antwortete der:
Wir sind es zwar mit Recht, denn wir empfangen, was unsre Taten verdienen; dieser aber hat nichts Unrechtes getan.
Und er sprach: Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!
Und Jesus sprach zu ihm: Wahrlich, ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.

Er hat sein Leben nicht mit guten Taten verbracht, vermutlich kaum etwas Gutes getan, weshalb er unumwunden zugab, dass er empfing, was seine Taten verdienten. Und dennoch, was sagt Jesus? Verurteilt er ihn, sichert Er ihm einen Platz in der Hölle zu? Nein, ganz im Gegenteil: Er sagt ihm, dass er heute noch im Paradies sein werde!

Wie jetzt?! Das reicht? – Ja! Warum? Weil dieser Mensch seine Taten als Schuld (Sünde), Jesus um Gedenken an ihn Sünder (Vergebung seiner Schuld) gebeten und Jesus als gerecht (den Herrn) erkannt hatte.


– Vorstehende Beiträge stehen hier als PDF-Download zur Verfügung –

2 коментар за “Meine Wege?”

  1. Lieber Achim,
    danke für diesen Beitrag. Kennst Du auch „Hour of Power“, ich war in Amerika in der Kirche aus Glas, wow. Durch eine christlich angelehnte Gemeinde in Marburg (Christus-Treff) und Hour of Power habe ich zu meinem Glauben an eine Schöpfermacht zurück bekommen.
    Herzliche Grüße
    Ulla

  2. Lieber Achim, du hast eine wunderbare Art, die Dinge auf den Punkt zu bringen ! Ich musste beim Lesen deines Weges zwischendurch herzhaft lachen und hab mich selbst dabei gesehen . Die Sache mit JESUS kann ich nur bestätigen, es ist wunderbar zu wissen, dass er immer bei uns ist …. und das wir wissen dürfen, wohin wir gehen werden….. zu unserem himmlischen Vater !
    Das Leben auf dieser Erde ist nur eine kleine Vorsuppe, das Beste kommt erst noch !
    Liebe Grüße Sassi

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