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TN-C-S System – Verdrahtung

Lesedauer 2 Minuten

Aktualisiert – Oktober 7, 2025

Das TN-C-S System ist eine der möglichen Netzformen für Drehstromsysteme nach IEC60364-1 / VDE0100-100 und stellt die für die öffentliche Versorgung übliche Netzform dar. Die Verdrahtung bei Verwendung von FI-Schaltern erfordert besondere Aufmerksamkeit.

TN, von terre neutral (franz.), beschreibt als wichtigstes Merkmal die Erdung an der Stromquelle und der Verbraucher in Gebäudeinstallationen.

Je nach Art der Ausführung des Schutzleiters werden TN-C (combiné, franz.), TN-S (séparé, franz.) und TN-C-S (combiné séparé, franz.) Systeme unterschieden. Hier soll das TN-C-S System näher betrachtet werden.

Merkmal des TN-C-S Systems

Eingangsseitig, also vom Versorger aus gesehen, werden vier Leiter (L1, L2, L3 und PE/N) zur Verfügung gestellt. Neben den drei Phasen (L1, L2 und L3) werden Schutz- (PE) und Neutral-Leiter (N) in EINEM Leiter zusammengefasst (PE/N), sind in der Verbraucheranlage jedoch getrennt ausgeführt, wenn auch mit einer Brücke mit einander verbunden.

Besonderheit bei FI-Installation

Diese Eigenschaft ist besonders bei Installation von FI-Schaltern von elementarer Wichtigkeit, denn: Die Auftrennung von PE/N in die Einzelleiter PE und N muss VOR FI-Schalter(n) erfolgen, um die Schutzfunktion zu erhalten.

Funktion eines FI-Schalters

Der FI-Schalter (setzt sich zusammen aus Fehler und dem physikalischen Zeichen für Strom I), im englischen RCD (Residual Current Device) genannt, vergleicht die durch den Leiter Lx und N fließenden Strom. Beide Ströme sind i.d.R. identisch.

Tritt ein Isolationsleck oder ein anderweitig ableitender Strom, z.B. durch einen Menschen auf, fehlt dieser Stromanteil. Steigt die Differenz über die Ansprechschwelle des FI-Schalters, meist nominell 30 mA, – in der Praxis einer tatsächlichen Differenz von 18 .. 24 mA entsprechend -, schaltet der FI-Schalter allpolig ab.

Die Abschaltzeit muss unter 200 ms liegen, um Herzflimmern beim Menschen zu vermeiden.

Verdrahtung eines FI-Schalters

Installationen sind i.d.R. von unten (vom Versorger kommend) nach oben (zu den Verbrauchern hin) aufgebaut. Entsprechend werden die Phasen L1 .. L3 über eine, am unteren Schraubkontakt der Sicherungen angebrachte Phasenschiene, eingespeist.

Wenngleich es beim FI-Schalter keinen definierten Ein- oder Ausgang gibt, spricht man doch von eingangsseitig (vom Versorger kommend; die unteren Kontakte), bzw. ausgangsseitig (zu den Sicherungsautomaten hin; die oberen Kontakte).
Faktisch gibt es diese Unterscheidung jedoch nicht.

Praxis-Beispiel 3-phasig

Nachfolgender Verdrahtungsplan veranschaulicht dies. Die Farbcodierungen der Leiter und Klemmen entsprechen der aktuellen Normung. Abweichende Codierungen aus älteren Installationen sind sinngemäß zu adaptieren.

Die PE-Schiene versammelt

  • den versorgerseitig eingehenden PE/N-Leiter
  • auf den eingehenden N-Anschluss der FI-Schalter führende Leiter
  • zu den Verbrauchern abgehende Leiter als deren Schutzleiter (PE)

Die N-Schiene vereinigt in sich

  • Den jeweiligen N-Ausgäng eines jeden FI-Schalters als Neutralleiter (N)
  • Die zu den Verbrauchern abgehenden Neutralleiter (N) dieses FI-.Schalters

Im 3-phasigen Installationsfall mit 3 FI-Schaltern sind also 3 N-Schienen (N1 .. N3) vorzusehen. Tritt an einem Verbraucher eines der drei FI-Schaltern ein Fehlerstrom auf, folgt durch die sich ergebende Differenz des Stromes zwischen Phase und Neutralleiter bei Überschreiten des Schwellwertes die sofortige allpolige Abschaltung durch den zugehörigen FI-Schalter.


Alle Angaben ohne Gewähr – Installationen an elektrischen Anlagen sind grundsätzlich nur von autorisiertem Fachpersonal vorzunehmen!

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