Inhaltsverzeichnis
Aktualisiert – Juli 2, 2025
Starlink, Im Rahmen von EMF (Elektromagnetisches Feld) und gesundheitliche Auswirkungen wie z.B. EHS (Elektro-Hyper-Sensibilität), steigt, mit zunehmender Verbreitung der STARLINK-Zugänge, das Interesse an verwendeten Frequenzen und erlaubter Sendeleistung.
In diesem Beitrag werden Frequenzen und Sendeleistung mittlerweile haushaltsüblicher Technik aufgeführt, um einen Vergleich zu den von STARLINK verwendeten zu ermöglichen.
STARLINK
Starlink-Satelliten sind in 1.150 km Höhe mit einer Inklination (Neigung) von 53° stationiert und kommunizieren untereinander im Ka-Band (27,5 .. 29,1 GHz UL, 17,3 .. 18,6 DL).
Die terrestrischen Antennen senden auf 14,0 .. 14,5 GHz mit einer max. zulässigen Sendeleistung von lediglich 2,5 W, und empfangen auf 10,95 .. 12,7 GHz.
Der Antennenaufbau ist nach unten vollständig abgeschirmt. Strahlung wird ausschließlich nach oben (zum Satelliten) hin emittiert.
Die Antenne selbst besteht aus mehreren hundert Einzelantennen, die zusammen einen zirkular polarisierten Strahl formen, der elektronisch geschwenkt werden kann. Diese Antennen-Technologie nennt man Phased-Array (phasengesteuertes Feld). Ihr Vorzug ist eine sehr große Richtwirkung.
Die motorische Antennen-Verstellung dient lediglich der groben Ausrichtung der Antenne auf den nächsten Satelliten. Die Feinabstimmung wird über die elektronische Strahl-Ausrichtung dieses Antennen-Arrays bewirkt.
Die STARLINK-App zeigt in der schematischen Darstellung des „Strahles“ während des Suchen und nach dem Finden des Satelliten recht übereinstimmend die verwendete Strahlform. Ohne Kenntnis der Antennentechnik und Strahlformung würde man kaum vermuten, dass die Darstellung weitgehend der Realität entspricht.
Ein integriertes GPS übermittelt die terrestrische Position zur Weiterleitung an die Satelliten. Auf diese Weise können geografisch nächstgelegene Satelliten adressiert und regionale Bestimmungen berücksichtigt werden.
Strahlungs-Diagramm
Üblicherweise kennt man von Antennen sog. Strahlungs-Diagramme, so für Funk-Antennen, Richtantennen, WLAN-Antennen, etc..
Gegenüber Rundstrahlern weisen Richtantennen eine in die entsprechende Richtung ausgerichtete „Keule“, wie auch vom Mikrofon (Kugel-, Niere-, Superniere) bekannt, auf.
Dies ist bei einer Starlink-Antenne auf Grund der stetig sich ändernden „Strahl“-Formung nicht möglich, denn jede Messung würde nur eine Momentaufnahme der aktuellen Bedingungen repräsentieren.
Insoweit ist die häufige Reklamation von Organisationen diesbetreff zwar theoretisch berechtigt, praktisch aber nicht umsetzbar.
Satelliten-Abdeckung
Unter diesem Link können die aktuellen Starlink-Satelliten Positionen ersehen werden. Auffällig ist, dass ein breiter, mit sehr vielen Satelliten versehener, Gürtel die Erde umfasst, allerdings bereits ab Dänemark, Nord-Großbritannien und gesamt Skandinavien, etc. kaum noch Satelliten vorhanden sind, während die südliche Halbkugel, bis auf die Antarktis, nahezu in identischer Satelliten-Dichte versorgt ist.
Eine geringere Satelliten-Dichte weist häufigere Verbindungsabbrüche und Ausfälle auf. Während in dicht bestückten Arealen mehrere Satelliten parallel konnektiert sind, ist in den nördlichen Regionen oft nur der Kontakt zu 1 .. 4 Satelliten gegeben. Bei schlechten Sicht-(Wetter-)Bedingungen ist u.U. kurz vor „Sicht“weite des folgenden Satelliten die Verbindung zum aktuellen Satelliten verloren, was zu Ausfallzeiten von 3 .. 45 Sekunden (Praxiswert) führen kann.

WLAN
Das heimische WLAN sendet mit räumlich weiter reichenden, aber geringerer Datenrate im 2,4 GHz-Band (2,400 GHz – 2,4835 GHz) mit einer Sendeleistung von max. 100 mW, bzw. im 5 GHz-Band (5,150 GHz – 5,350 GHz, bzw. 5,470 GHz – 5,725 GHz) bei geringerer Reichweite, dafür aber größerer Datenrate, mit einer max. zulässigen Sendeleistung von 1 W.
WLAN-Antennen sind Rundstrahl-Antennen, d.h. sie senden in jeder Richtung kreisförmig mit nahezu identischer Leistung.
Wände, Betondecken, insbesondere Stahlbeton, aber auch Bäume, Regen, Schnee dämpfen die Frequenzen um so mehr, je höher die Frequenzen sind.
Deshalb konnte man früher bei Schneefall Fernsehsender im VHF-Band (unterhalb 300 MHz) klarer empfangen, als jene im UHF-Band (oberhalb 300 MHz).
Handy
Handys nutzen Frequenzen von 900 MHz mit einer Sendeleistung von 2 W, bzw. in den Netzen mit 1.800 und 2.100 MHz mit bis zu 1 W.
Ihre Antennen haben Rundstrahl-Charakteristik, senden und empfangen, wie WLAN-Antennen, aus allen Richtungen gleichermaßen in ebenso identischer Leistungsdichte..
Basisstationen senden mit 10 .. 50 W. Manche Stationen, gerade in Ballungsräumen, sind lediglich einige hundert Meter entfernt, in Überland-Regionen auch bis zu 30 km. Sie sind i.d.R. als Richtfunk-Strecken mit relativ breit auslaufendem Strahl in Keulenform ausgelegt, die eine netzförmige, überlappende Abdeckung des jeweiligen Gebietes erzielen.
Bewegt sich ein Mobiltelefon an den Rand einer Funkzelle, übernimmt die überlappende Zelle.
Fazit
Die Strahlungsintensität von Basisstationen der Handy-Netzbetreiber in Ballungszentren, die eines WLANs in unmittelbarer Nähe, wie daheim, in Büros, etc., aber auch des Handys am Ohr, ist jeweils ungleich höher, als eine STARLINK-Antenne oberhalb des menschlichen Körpers es jemals sein kann.
Abschließend aktuell ermittelte Strahlungsdaten:
Messdaten 40 cm unterhalb der STARLINK-Antenne ergeben (EF Elektrisches Feld, RF Hochfrequenz Leistung):
- EMF 0,01 µT
- EF 1,0 V / m
- RF 0,0001mW / m2
Handy Messdaten (Haut-Kontakt)
- EMF < 34,1 µT
- EF < 58 V / m
- RF < 270 mW / m2
WLAN Messdaten (1 m Abstand)
- EMF 0,02 µT
- EF 1,0 V / m
- RF 5,652 mW / m2
Themen angeregt von Lesern
„… Wir haben das Problem, dass unser Nachbar auf seinem Bungalow-Dach in ca. 8m Entfernung eine Starlink Antenne aufgestellt hat, die genau auf unseren Balkon gerichtet ist. …„
Wie eingangs skizziert, so handelt es sich bei der Starlink-Antenne NICHT um eine übliche Antenne, die eine Rundstrahl-Charakteristik aufweist, also in alle Richtungen sendet.
Die Antenne empfängt hemisphärisch (Sichtfeld 110°), wie auch aus dem Schaubild der Starlink-App hervorgeht.

Der blau gekennzeichnete Bereich gibt die freie Sicht auf den Himmel, respektive die freie Sicht auf die Starlink-Satelliten, wieder, während die roten Bereiche die „verdeckte“ Sicht darstellen.
Die Antenne sucht permanent nach Satelliten. Da diese nicht geostationär positioniert sind, sondern ihren Umlaufbahnen folgen, muss die Antenne bei Kontakt diesem Satelliten folgen, dabei aber den restlichen Himmel im Blick halten, um den nächsten am Horizont auftauchenden Satelliten zu sehen, parallel eine Verbindung auf Stand-By aufzubauen und zu halten. Verschwindet der aktuell verbundene Satellit aus dem Sichtfeld, wird kurz zuvor die Verbindung auf den anderen, neu ins Blickfeld kommenden Satelliten übertragen.
Der Vorgang geschieht unmerklich, da auch die Satelliten untereinander kommunizieren. Jetzt wird erklärlich, warum eine Rundumstrahlung anwendungsspezifisch völliger Unsinn wäre. Zweckmäßig allein ist also ein zielgerichteter, gebündelter „Strahl“, wie in der App schematisch dargestellt, um die Datenübertragung so effektiv wie möglich zu gestalten.

Dieser „Strahl“ muss nicht zwangsläufig, wie hier im Schaubild gezeigt, im Winkel von um die 90° ausgerichtet sein. Wenn die Antenne (Version Gen. 2) auch motorisch ausgerichtet wird, so dient diese Ausrichtung nur dem Erfassen des Mittel des mit Satelliten versorgten Himmelsabschnittes. Die eigentliche „Strahl“-Ausrichtung geschieht rein elektronisch, indem einzelne Antennenelemente des Antennen-Arrays dynamisch zusammengeschaltet werden. Damit wird das Nachführen des „Strahls“ auf den jeweils vorbeiziehenden Satelliten erreicht, ohne die Antenne physikalisch zu bewegen.
Deshalb ist eine Strahlungs-Belastung NICHT dort existent, wo Hindernisse, wie z.B. ein Haus, ein Balkon, etc. gegeben sind, sondern ausschließlich dort, wo eine freie Sicht auf den Himmel gewährleistet ist.
Die hohen Sendefrequenzen können keinerlei Hindernisse durchdringen. Je höher eine Frequenz, desto größer die Dämpfung durch Hindernisse. Wo Hindernisse sind (roter Bereich), wird auch kein Antennenelement zu senden versuchen.
Klettert man also aufs Hausdach und tritt zufällig gerade in den „Strahl“, wird die Antenne den Menschen sogleich als Hindernis („verdeckt“) erkennen, die aktiven Antennenelemente abschalten und die benachbarten Antennenelemente, die freie „Sicht“ haben, aktivieren.
Hier ist die Intelligenz der Steuerung im absoluten Eigeninteresse sehr gut ausgefeilt, denn die maximal zulässigen 2,5 W Sendeleistung sollen nicht vergeudet, sondern dafür eingesetzt werden, um sehr zielgerichtet die Internetverbindung herzustellen und aufrecht zu erhalten.
Das kommt freilich dem Strahlenschutz sehr zugute und macht, ganz im Gegensatz zu der allgemein und überall vorhandenen 5G-Strahlung, die Starlink-Technologie aus gesundheitlicher Perspektive sehr sympathisch.
Hallo Achim,
vielen Dank für die Bereitstellung der Strahlungsdaten! Wir haben das Problem, dass unser Nachbar auf seinem Bungalow-Dach in ca. 8m Entfernung eine Starlink Antenne aufgestellt hat, die genau auf unseren Balkon gerichtet ist. Könntest du vielleicht einmal messen, wie die Strahlungsdaten der Starlink Antenne in ca. 5 bis 10 m Entfernung mit frontaler Bestrahlung sind?
Vielen Dank und viele Grüße
Isabell