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Schlechtes WLAN im Hotel – Was tun?

Lesedauer 4 Minuten

Ein schlechtes WLAN im Hotel, was tun? diese Frage stellt sich weniger dem Urlauber, als vielmehr demjenigen, der öfter geschäftlich unterwegs ist und in Hotels auf deren WLAN-Angebot angewiesen ist.

Warum ist das WLAN in Hotels oft wenig leistungsfähig?

Ob das 5-Sterne Ressort oder die schlichte Unterkunft, allen gemeinsam ist i.d.R., dass sie über eine DSL-Leitung verfügen, die letztlich keine überragende Bandbreite bietet. Immerhin wird gespart wo es möglich ist, so auch bei den Internet-Verträgen.

WLAN-Hotspots findet man nicht immer auf allen Etagen, manchmal nur in der Lobby, die mehr oder weniger zum Verweilen einlädt. Oft weniger, denn die Gäste sollen dort nicht zu lange die wenigen Sitzplätze blockieren, um auch anderen die Chance zur – sitzenden – Internet-Nutzung zu geben.

Die endliche Bandbreite wird zunächst einmal für den Hotelbetrieb reserviert. Was „übrig“ ist spendiert man, oft gegen Entgelt, den Gästen. Es soll als zusätzlicher Service verstanden werden, der den Gästen den rudimentären Zugang zu Internet-Inhalten und Mail gewährt.
Damit nicht ein z.B. Online-Spiele-Fan die ganze Bandbreite beansprucht, teilt man das Kontingent auf die Anzahl der Gäste bei mittlerer Belegung auf. Somit bleibt von dem allen Gästen zur Verfügung stehende „Rest“ nur ein Bruchteil für den jeweiligen Gast übrig, gerade genug, um o.g. Online-Grundbedürfnisse zu befriedigen.

Manche Hotels bieten „Premium“-Zugänge gegen Aufpreis an. Hier wird schlicht das Kontingent erhöht. Dennoch bleibt es bei einem, wenn auch nunmehr größeren, Anteil vom „Rest“. Dabei ist es unerheblich, ob das Hotel dem Gast WLAN oder einen eigenen Router zur Verfügung stellt.
Wer auf den Down- und Upload von Cloud-Inhalten angewiesen ist, dessen Geduld wird spätestens hier auf die Probe gestellt, ebenso sind z.B. Zoom-Meetings nur selten lückenlos umsetzbar.

Der Ausweg

Das Handy als Hotspot oder ein akkubetriebener Taschen-Router mit eigener SIM-Karte.

Handy als Hotspot

Das Handy als Hotspot ist, bei guter Netzabdeckung, der am häufigsten genutzte Rettungsanker in solchen Situationen, wenngleich nur temporär als Behelf genutzt, weil das WLAN des Handys, das als Hotspot zur Verfügung gestellt wird, nur geringe Bandbreiten bedient und somit die Geschwindigkeit für berufliche Zwecke selten ausreichend ist.

Taschen-Router

Mobile Router, die über eingebaute Akkus mit z.T. beträchtlicher Ausdauer von einem Arbeitstag verfügen, werden mit einer eigenen SIM-Karte betrieben und stellen WLAN mit maximal möglicher Bandbreite zur Verfügung.

Der Vorteil beim Einsatz im Ausland: man erwirbt eine lokale Prepaid-Daten-Karte und ist damit i.d.R. deutlich günstiger als ein WLAN im Hotel an Kosten verursachen würde, von der vergleichsweise bescheidenen Leistung ganz abgesehen.

Der mobile Router bietet zwar meist externe Antennenbuchsen (das ist eher für Wohnmobilisten oder daheim von Interesse), um die Strahlung im Raum / Hotelzimmer zu minimieren. Allerdings lässt sich das gute Stück auch schlicht auf der Fensterbank (auch außen) deponieren, womit einerseits maximale Empfangsleistung und minimale Strahlung gewährleistet sind, andererseits die Fensterscheibe den gebotenen WLAN keine merkliche Einbuße beschert.

Solche Geräte eignen sich nicht nur für die gleichzeitige Verbindung mehrerer Endgeräte (Handy, Tablet, Laptop, etc.), sondern auch für den exzessiven Cloud-Zugriff, Tele-Konferenzen u.s.w..

5G – ja oder nein?

Da scheiden sich die Geister. Wer an EHS (Elektro-Hyper-Sensibilität) leidet, wird einen weiten Bogen um 5G zu machen suchen. Doch ist es ein Unterschied, ob man sich im direkten Strahlungsfeld einer 5G-Sendeantenne befindet (die eine deutlich höhere Sendeleistung / Strahlungsdichte als ein Handy oder Mobiler Router aufweist).

Das Handy am Ohr lässt sich, außer beim Freisprechen, leider nicht vermeiden. Auch das kabelgebundene Headset ist keine gute Alternative, denn das Kabel fungiert als Leiter für die vom Handy abgegebene Sendeleistung. Alternativ bietet sich die Nutzung eines Bluetooth-Headsets an, doch auch hier wird man mit einer, wenn auch deutlich geringeren und weniger schädlichen, Strahlung beaufschlagt, während das Handy idealerweise am Fenster platziert wird und man sich selbst an das andere Ende des Raumes begibt.

5G bietet eine – theoretisch – bis zu zehnfach höhere Datenrate und nur ein Hundertstel der Latenz von 4G (LTE), Der deutlich schnellere Verbindungsaufbau fällt fast mehr ins Gewicht als die – praktische – Zunahme der Bandbreite. Der Entwicklung zu Grunde lag die Echtzeitkommunikation, z.B. zu Steuerungszwecken.

Zudem ist 5G nicht gleich 5G. Denn im 700 MHz betriebene 5G-Sendeanlagen liegen nur etwas höher als damals die Privatsender im UHF-Fernseh-Band sind gesundheitlich unbedenklich. Dafür haben sie eine große Reichweite, denn niedrigere Frequenzen werden durch Laub, Gebäude, etc. weniger gedämpft.
Sendet die 5G-Anlage jedoch im Bereich ab 6 GHz aufwärts, nimmt die Reichweite mit zunehmender Frequenz deutlich ab, weshalb die Sendemasten in sehr viel kleinere Abständen zu einander errichtet werden müssen, um auch bei Schnee oder starkregen noch eine zuverlässige Verbindung unterhalten zu können, womit die Strahlungsbelastung sehr viel höher und, auf Grund der Frequenz, gesundheitsschädlicher ist.

Ein Mobiler 5G-Router ist, wie das Handy auch, keine stationäre 5G-Sendeanlage und damit hinsichtlich gesundheitlicher Aspekte auch nicht vergleichbar.
Auf Grund der möglichen Verlegung der Antennen außerhalb des Raumes ist der WLAN-Router dem Handy gegenüber eindeutig im Vorteil. Dank des leistungsfähigen WLANs bietet sich auch die angenehme Alternative, sich VoIP-Anbietern zwecks Telefonie zu bedienen und damit auch die Handystrahlung auszuschalten.

Welcher mobile Router ist der beste?

Diese Frage stellt man sich verständlicherweise, möchte man doch eine Investition tätigen, die nicht nur aktuell, sondern auch künftig den Ansprüchen weitgehend gerecht zu werden vermag.

Derartige Geräte sind im Bereich von etwa 100 .. 900 Euro im Angebot.
In Gedenken an den Leitsatz, wer billig kauft, kauft zwei Mal; und wer dafür das Geld hat, ist auch im Stand etwas Besseres für etwas mehr Geld zu erwerben …, liegt mit dem Goldenen Mittelweg meist richtig.

Entsprechend gebührt dem TP-Link M8550 besonderes Augenmerk:

  • 5G – bis 3,4 GBit/s Down / 900 MBit/s Upload
  • 4G – bis 1,6 GBit/s Down / 200 MBit/s Upload
  • WiFi – bis 3,6 GBit/s (2,4 GHz bis 688 MBit/s, 5 & 6 GHz 2,88 GBit/s)
  • MicroSD bis 2 TB
  • Wechsel-Akku 4680 mAh, Betriebszeit bis 15 Stunden, USB-C Ladebuchse
  • 1,44″ Touch-Screen
  • TS-9 ext. Antennen-Anschlüsse
    Über TS-9 auf SMA Adapter lassen sich alle handelsüblichen 5G-Antennen verwenden
  • bis zu 32 Clients
  • Nano-SIM
  • Gewicht 273 g
  • ca. 340 Euro

Externe Antennen

Für Antennenkabel gilt: je kürzer desto weniger Verluste. Es hilft nichts, wenn ein langes Kabel den Antennengewinn kompensiert.

Steck- oder Schraubverbindungen sind stets fest anzuziehen, um schlüssige Kontakte der HF-Verbindungen zu gewährleisten.

Antennenkabel dürfen nicht geknickt oder gar zwischen Fenster und Fensterrahmen eingeklemmt werden, da hierdurch die HF-Eigenschaften des Kabel in Mitleidenschaft gezogen werden.

Nachfolgend zwei für diesen Mobil-Router konzeptionierte, bzw. besonders geeignete Antennen zur Auswahl:

Poynting XPOL-2-5G

  • Stationäre Anwendung
  • 5G-MIMO-Antenne (omnidirektional, Mastmontage)
  • Gewinn 3 dBi (horizontal), 5 dBi (vertikal)
  • 698 – 3.800 MHz
  • SMA-Anschluss
  • Abmessungen 287 x 262 x 151 mm (inkl. Halterung)
  • Gewicht 1.860 g
  • Link

Netgear 6000451-10000S

  • Mobile Anwendung (omnidirektional MIMO)
  • Gewinn 2,5 dBi
  • 1710 – 5.925 MHz
  • TS-9-Anschluss
  • Abmessungen 160 x 120 x 5.5 mm
  • Gewicht 200 g
  • Link

Fazit

Für den eingangs erwähnten Anwendungsfall ist der TP-Link M8550 in Verbindung mit der externen Antenne von Netgear ideal, alle Komponenten kompakt, leicht, ohne Adapter zu verbinden und extrem leistungsfähig.

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