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Eine defekte Gasdruckfeder am Fahrer- oder Beifahrersitz macht sich durch einen, bei Belastung, stetig absinkenden Sitz bemerkbar. Meist ist ein Leck und dadurch verursachter Ölaustritt ursächlich. Auch sie Bowdenzüge, die die Arretierung der Gasdruckfeder bewirken, mag nicht jeder sonderlich, weshalb der Defekt auch als Chance auf einen elektrisch höhenverstellbaren Sitz gesehen werden kann.
Wie man den Umbau bewerkstelligt, ist nachfolgend beschrieben.
Ausbau der Gasdruckfeder
Der Sitz wird auf höchste Stellung gebracht und mit z.B. Holzklötzen, besser einem passenden Holzstück, in der Höhe fixiert. Ideal ist die Abstützung an allen vier Ecken. Die Mitte sollte frei bleiben, da die Einbausituation ohnehin beengt und daher nicht ideal ist.
Zunächst werden die Bowdenzüge demontiert. Danach wird die untere, im Anschluss die obere Schraube der Gasdruckfeder am Sitzgestell gelockert. Sollte sie unter Spannung stehen und nicht leicht hin- und her bewegt werden können, ist die Höhe der abstützenden Elemente entsprechend anzupassen.
Sobald der gewünschte lose Status erreicht ist, können die beiden Schrauben entfernt und die Gasdruckfeder, die in diesem Zustand spannungsfrei ist, gefahrlos entnommen werden.
Wahl der Stellmotore
Wie aus elektrisch verstellbaren Sitz- oder Bettmöbeln bekannt, sorgen Stellmotore / Linearantriebe für die Positionierung der jeweiligen Möbelteile. Diese sind in verschiedenen Baugrößen, Hublängen, Belastbarkeiten und Geschwindigkeiten verfügbar.
Trotz dieser vermeintlich reichhaltigen Auswahl reduziert sich das Angebot deutlich, wenn man die gegebenen, nicht veränderbaren Einbaubedingungen beachten muss.
So bleibt kaum ein geeigneter Antrieb zur Wahl, außer dem hier im Einsatz befindlichen, der immerhin 326 kg (1.500 Nm) stemmen soll.
Da ich derlei Angaben eher skeptisch gegenüber stehe, habe ich mich für zwei dieser Antriebe entschieden, woraus sich eine reale Belastung von < 25 % ergibt und die Materialbeanspruchung damit weit unterhalb der üblicherweise zu kalkulierenden 50 % liegt.
Die eingebauten Endschalter können, da sie nicht justierbar sind, leider nicht zum Einsatz kommen, hier muss das eigene Empfinden, besonders der unteren Position, als ersatzweiser Begrenzungsschalter dienen.
Einbau der Antriebe
Die Antriebe werden über zwei V2A 90 mm M6 Inbus-Schrauben und zwei selbstsichernden V2A M6 Muttern, sowie passenden Distanzscheiben (zur Vermeidung von unkontrolliertem Hin- und Her-Rutschen) zunächst oben, dann unten an den gegebenen Halterungen der Konsole befestigt.
Elektrischer Anschluss der Antriebe
Die Bedienung erfolgt über einen an der Konsole angebrachten Wippschalter mit Neutralstellung, der die Umpolung für die Auf- und Ab-Bewegung übernimmt.
Die Kabelverlegung ist sorgsam zu planen, um ein Verklemmen oder Durchtrennen der Kabel durch die scherenförmige Bewegung der Sitzkonsole beim Auf- und Ab-Fahren sicher zu unterbinden. Ist eine sichere Position des Kabelweges gefunden, sollten Kabelbinder diese fixieren.
Die Absicherung eines Antrieb mit nominell 2,5 A kann mit 3 A, beider Antrieb mit 7,5 A vorgenommen werden.