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Ο όρος Sekte stammt aus dem Lateinischen secta, was soviel heißt wie Lehre, Partei. Der Begriff als solcher ist neutral, weder negativ, noch positiv belegt, wird heute aber überwiegend negativ verstanden.
Eine Sekte stellt eine kleine Minderheit von Mitgliedern dar, die sich von einer großen Religionsgemeinschaft abgespalten haben, weil sie sich von Lehrinhalten deutlich distanzieren und diese nicht weiter zu akzeptieren bereit sind.
Wir gründen eine Sekte …
Jeder kann also aus seiner Überzeugung eigene Ideen und Glaubensgrundsätze entwickeln.
Im Anschluss kann er Menschen suchen und um sich vereinen, die seine eigene Auffassung der „richtigen“ Glaubensgrundsätze teilen.
Wenn er diese eigene Sicht auf die Dinge mit einem Regelwerk versieht, als Dogma für seine neu erworbene Glaubensauffassung verallgemeinernd vertritt und seine Anhänger darunter vereint, so hat er beispielhaft eine Sekte gegründet.
Die „kleine“ Sekte wächst mit zunehmender Mitgliederzahl u.U. zu einer ausgewachsenen Gemeinde heran und bildet später gar eine anerkannte neue Glaubensrichtung, so seine Glaubensgrundsätze von einer nennenswerten Mitgliederzahl anerkannt und vertreten werden.
Eine Sekte ist also zunächst eine neutral zu betrachtende Gruppe von andersdenkenden Menschen.
Religiöse Sekten
Sekten gibt es weltweit und in allen Religionen gleichermaßen. Viele heute anerkannte Glaubensrichtungen sind auf oben skizzierte Weise entstanden, so z.B. die Zeugen Jehovas und die Mormonen. Ebenso werden die Amischen, die Christadelphianer, die, ähnlich den Zeugen Jehovas, der Auffassung sind, dass nur ihre Mitglieder die Auferstehung und das Ewige Leben erhalten, sowie andere Evangelikale Bewegungen dem Sektierertum zugerechnet.
Auch in den Weltreligionen gibt es Sekten, so z.B.:
Ισλάμ
Ahmadiyya
- Herkunft: Gegründet Ende des 19. Jahrhunderts in Indien durch Mirza Ghulam Ahmad.
- Glaubensmerkmale:
- Glaube, dass Mirza Ghulam Ahmad der verheißene Messias und Mahdi ist.
- Betonung von Frieden und Toleranz.
- Praktiken: Weltweite Missionstätigkeit, Ablehnung von Gewalt.
Aleviten
- Herkunft: Abweichung vom schiitischen Islam, besonders in der Türkei verbreitet.
- Glaubensmerkmale:
- Betonung auf spiritueller Interpretation des Islam.
- Ablehnung von Scharia und strikten Ritualen.
- Verehrung von Ali, dem Schwiegersohn Mohammeds.
- Praktiken: Versammlungen in Gemeindezentren (Cemevi), Musik und Tanz (Semah).
Drusen
- Herkunft: Entstanden im 11. Jahrhundert im Nahen Osten.
- Glaubensmerkmale:
- Kombination islamischer, christlicher, jüdischer und gnostischer Elemente.
- Glaube an Reinkarnation.
- Strikter Ausschluss von Außenstehenden aus ihrer Gemeinschaft.
- Praktiken: Geheimhaltung religiöser Rituale.
ινδουϊσμός
Hare-Krishna-Bewegung (ISKCON)
- Herkunft: Gegründet 1966 in den USA durch A.C. Bhaktivedanta Swami Prabhupada.
- Glaubensmerkmale:
- Verehrung von Krishna als höchstem Gott.
- Strikte vegetarische Ernährung.
- Wiederholung des „Hare-Krishna-Mantras„.
- Praktiken: Straßenmission, Tanz und Gesang.
Radha Soami
- Herkunft: Gegründet im 19. Jahrhundert in Indien.
- Glaubensmerkmale:
- Glaube an einen lebenden spirituellen Meister.
- Meditation auf das innere Licht und den inneren Ton.
- Praktiken: Strenge Disziplin, Meditation, Ablehnung von Alkohol und Fleisch.
βουδισμός
Nichiren-Shoshu (Soka Gakkai)
- Herkunft: Entstanden in Japan, basierend auf den Lehren von Nichiren (13. Jahrhundert).
- Glaubensmerkmale:
- Rezitation des Mantras „Nam-myoho-renge-kyo„.
- Glaube, dass alle Probleme durch das Studium und die Praxis der Lotus-Sutra-Lehren gelöst werden können.
- Praktiken: Weltweite Missionstätigkeit, Betonung von sozialem Engagement.
Aum Shinrikyo
- Herkunft: Gegründet 1984 in Japan durch Shoko Asahara.
- Glaubensmerkmale:
- Vermischung buddhistischer, hinduistischer und apokalyptischer Elemente.
- Erwartung eines baldigen Weltuntergangs.
- Praktiken: Meditation, aber auch (in der Vergangenheit) kriminelle Aktivitäten wie der Sarin-Gasanschlag in Tokio 1995.
Sonstige
Scientology
Scientology ist eine kontroverse religiöse Bewegung, die in den 1950er Jahren von dem US-amerikanischen Schriftsteller L. Ron Hubbard gegründet wurde, spirituelle Erleuchtung und persönliches Wachstum verspricht.
Ihre Organisation und Praktiken, darunter Auditing und die Geheimhaltung höherer Lehren, stehen jedoch unter ständiger Kritik.
Während Scientology von ihren Anhängern als Weg zur Freiheit gepriesen wird, sehen Kritiker sie oft als manipulative Sekte mit wirtschaftlichem Interesse.
Ursprung und Geschichte
- Gründung: Scientology entstand 1954 in den USA, basierend auf Hubbards Buch Dianetics: The Modern Science of Mental Health (1950), das eine Selbsthilfemethode zur Lösung emotionaler und psychologischer Probleme vorstellte.
- Transition zur Religion: Nach Kritik an Dianetics als pseudowissenschaftlich wandelte Hubbard seine Bewegung zu einer religiösen Organisation, um steuerliche Vorteile zu erhalten und spirituelle Dimensionen einzuführen.
- Wachstum: Die Bewegung verbreitete sich international und wurde zu einer straff organisierten und einflussreichen Gemeinschaft.
Grundlegende Glaubenslehren
Scientology basiert auf der Annahme, dass der Mensch ein spirituelles Wesen ist, genannt Thetan, das unabhängig von Körper und Geist existiert. Die Hauptlehren umfassen:
Der Thetan
- Der Thetan ist unsterblich und durchläuft unzählige Wiedergeburten.
- Der Mensch hat das Potenzial für unbegrenzte Fähigkeiten, die durch spirituelles Training freigesetzt werden können.
Die reaktive und analytische Geist
- Der Geist wird in zwei Teile unterteilt:
- Reaktiver Geist: Speichert traumatische Erfahrungen (Engramme), die unbewusst das Verhalten beeinflussen.
- Analytischer Geist: Der bewusste, rationale Teil des Denkens.
- Ziel ist es, den reaktiven Geist zu „löschen“, um ein höheres Bewusstseinsniveau zu erreichen.
Der Zustand von Clear
- Der Zustand Σαφής ist das Hauptziel: eine völlige Befreiung von den negativen Einflüssen des reaktiven Geistes.
- Clear zu werden, ermöglicht dem Thetan, sein volles Potenzial zu entfalten.
Die Brücke zur völligen Freiheit
- Scientology bietet eine „Brücke zur völligen Freiheit“, die eine Reihe spiritueller Trainings- und Beratungsstufen umfasst.
- Die höheren Ebenen, bekannt als Operating Thetan (OT)-Stufen, beinhalten Geheimlehren über das Universum und die wahre Natur des Thetans.
Praktiken und Rituale
Auditing
- Auditing ist eine Kernpraxis, bei der ein Mitglied mit einem Auditor (einer Art spiritueller Berater) arbeitet, um Engramme aufzudecken und aufzulösen.
- Ein Gerät namens E-Meter wird verwendet, um elektrische Veränderungen in der Haut zu messen, die angeblich emotionale Reaktionen anzeigen.
- Ziel des Auditing ist es, spirituelle Klarheit zu erlangen.
Kurse und Training
- Mitglieder durchlaufen zahlreiche kostenpflichtige Kurse und Programme, die spirituelles Wachstum und persönliche Entwicklung fördern sollen.
- Diese Kurse sind oft teuer und stellen eine bedeutende Einkommensquelle der Organisation dar.
Missionierung
- Scientology betreibt eine aktive Missionierungsarbeit und wirbt Mitglieder über Seminare, kostenlose Persönlichkeitstests und soziale Programme.
Organisationsstruktur
Hierarchie
- Scientology ist straff organisiert und zentralisiert. Die oberste Führung liegt bei der Church of Scientology International.
- Der aktuelle Führer ist David Miscavige, der nach Hubbards Tod 1986 die Leitung übernahm.
Sea Organization (Sea Org)
- Die Sea Org ist eine elitäre religiöse Ordensgemeinschaft innerhalb von Scientology, deren Mitglieder sich zu einem „Milliardenjahresvertrag“ verpflichten.
- Mitglieder leben unter strengen Bedingungen und arbeiten oft lange Stunden bei geringer oder keiner Bezahlung.
Finanzstruktur
- Scientology finanziert sich durch hohe Gebühren für Kurse, Auditing-Sitzungen und Spenden.
- Kritiker werfen der Organisation vor, finanziellen Druck auf Mitglieder auszuüben.
Kontroversen
Scientology ist weltweit umstritten und wird häufig wegen ihrer Praktiken und ihres Umgangs mit Mitgliedern kritisiert. Hier einige zentrale Punkte:
Manipulation und Kontrolle
- Kritiker behaupten, Scientology manipuliere Mitglieder durch psychologischen Druck und emotionale Abhängigkeit.
- Aussteiger berichten oft von Überwachung und Einschüchterung.
Umgang mit Kritikern
- Scientology ist bekannt dafür, Kritiker aggressiv zu bekämpfen. Dies geschieht durch das Programm Fair Game, bei dem Kritiker rechtlich, finanziell oder persönlich angegriffen werden.
Familienzerstörung
- Scientology wird vorgeworfen, Familien zu trennen, wenn ein Mitglied die Organisation verlässt oder kritisiert.
Steuerbefreiung
- In einigen Ländern, wie den USA, genießt Scientology den Status einer steuerbefreiten Religionsgemeinschaft. Andere Länder, wie Deutschland, betrachten Scientology als wirtschaftlichen Konzern oder Sekte.
Geheimhaltung
- Die höheren OT-Lehren, die Mitglieder erst nach Jahren und hohen Kosten erreichen, sind geheim. Aussteiger berichten, dass diese Lehren oft als bizarr empfunden werden, wie die Geschichte von Xenu, einem galaktischen Diktator, der die Seelen von Außerirdischen auf die Erde gebracht haben soll.
Verbreitung und Einfluss
- Scientology ist weltweit aktiv, mit großen Zentren in den USA (z. B. Los Angeles und Clearwater, Florida), Europa und Australien.
- Prominente Mitglieder wie Tom Cruise και John Travolta tragen zur Bekanntheit bei.
- Trotz schrumpfender Mitgliederzahlen in einigen Ländern bleibt Scientology aufgrund ihres Einflusses und ihres Vermögens eine einflussreiche Organisation.
Scientology und der rechtliche Status
- USA: Anerkannt als Religion und steuerbefreit.
- Deutschland: Wird vom Verfassungsschutz überwacht und als potenziell verfassungsfeindlich eingestuft.
- Frankreich: Scientology wurde mehrfach als kriminelle Organisation verurteilt.