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Aktualisiert – Οκτώβριος 10, 2024
Die Rückfahrkamera des MB Sprinter ab Bj. 2019 gegen eine PTZ Kamera von HIKVISION auszutauschen macht dann Sinn, wenn die eingebaute Kamera ausgefallen ist oder lediglich ein grau vermatschtes Bild liefert.
Die hier verbaute Kamera lieferte nur bei extremem Sonnenlicht ein tatsächliches Umfeld nahe der Stoßstange, gerade noch zum Rangieren / Einparken nützlich. Ansonsten wurden nur schemenhafte Abbildungen geliefert.
Die HIKVISION Kameras hatte ich bereits daheim, aber auch am Wohnmobil verbaut, gerade weil sie ein exzellentes, hochauflösendes Bild liefern, auch nachts. Daher fiel die Wahl auch beim MB Sprinter auf die HIKVISION Kamera DS-2DE2A404IW-DE3 (2.8-12MM). Die Kamera lässt sich via PoE (48 V DC Switch oder POE Adapter DCDC-Wandler) oder 12 V DC (Bordnetz) mit Betriebsspannung versorgen.
Es handelt sich nicht um eine WLAN-Kamera, sondern eine reine Netzwerkkamera. WLAN scheidet i.d.R: bei Blechkarossen (Faradayscher Käfig) aus, weshalb auf kabelgebundene Netzwerk-Kameras zurückgegriffen werden sollte.
Demontage der Original MB Kamera
Die Demontage der Kamera ist mit dem Lösen von lediglich vier Torx-Schrauben, sowie dem Trennen der beiden Steckverbinder (Video und Spannungsversorgung) schnell erledigt. Die Kabel werden nach Abheben der Kamera vom Dach des Sprinters sichtbar und die Steckverbindungen zugänglich. Eine röhrenförmige Kabelführung schützt die Kabel vor Durchscheuern an scharfen Blechkanten. Erfreulich: die Netzwerk-Steckverbindung der Kamera passt durch diese Öffnung.
Da nun das Originalgehäuse fehlt und somit lediglich die zwischen Dach und Gehäuse liegende Gummi-Isolierung verbleibt, ist die einfachste Art diese abzudecken und die Kabeldurchführung wetterfest zu verschließen, den auf der Gummidichtung aufliegenden Teil sauber vom Gehäuserest abzuflexen und anschließend entgratet wieder aufzuschrauben.
Montage der HIKVISION Kamera
Die Kamera sollte mit der Anhängerkupplung, ansonsten der Stoßstange, abschließen.
Wer einen Gepäckträger oder PV-Module installiert hat, kann über zwei Alu-L-Profile eine Traverse zur Montage der Kamera nutzen. Ansonsten bietet sich ein entsprechend gebogenes Alu-Blech von etwa 3 mm Stärke an. Der die Kamera tragende Schenkel sollte etwa 150 mm (oder länger, dann aber eine größere Blechstärke wählen, um Vibrationen auszuschließen) Länge aufweisen, der nach unten, Richtung Dach weisende Teil eine Höhe von etwa 120 mm und der nach hinten, parallel zur Dachfläche liegende und der Befestigung auf dem Dach dienende Teil rund 60 mm (erlaubt die Verwendung von 4 Blech-Schrauben) Länge.
Die Länge der einzelnen Schenkel der Alu-Halterung muss so messen sein, dass die Kamera wie oben beschrieben positioniert werden kann. Sie sollte nicht direkt oberhalb der Dach-Zusatzbremsleuchte montiert werden, um einerseits ungehinderte Sicht auf die Stoßstange oder Anhängerkupplung zu gewährleisten, andererseits nicht vom Aufleuchten der Bremsleuchte überstrahlt zu werden.
Ggf. muss die Oberseite der Rückleuchte entweder schwarz abgeklebt oder von innen eingefärbt werden, falls die Leuchte ein Überstrahlen verursacht.
Als Abdichtung der Schraubverbindungen kann eine 2 mm Weichgummi-Platte dienen oder man klebt die Montageplatte auf die zuvor gereinigte Dachfläche und erspart sich die Bohrungen.
Das Netzwerkkabel führt man von innen durch eingangs erwähnte Rohrdurchführung, verbindet es mit der kameraseitigen Kupplung, isoliert die von der Kamera kommenden restlichen (nicht benötigten) Kabel mit selbstverschweißendem Isolierband.
Jetzt schiebt man das Kabel soweit in die Karosserie zurück, bis es einen leichten Bogen nach unten (Tropfwasser) bildet und umwickelt das gerade im Rohr verschwindende Kabelstück soweit mit Isolierband, bis es so dick ist, wie das ursprüngliche Kabel der demontierten Original-Kamera.
Den dieses umgebende Gummi“stopfen“ schneidet man mit einem Cuttermesser sauber an einer Stelle ein, zieht es vom alten Kabel ab und setzt es auf die umwickelte Stelle auf, um es abschließend in das „Rohr“ zu drücken.
Es sollte etwas mühsam „eingepresst“ werden, um entsprechende Dichtigkeit zu erreichen. Falls das Kabel sich noch im Stopfen hin- und herschieben lässt, muss die entsprechende Stelle weiter mit Isolierband umwickelt werden, bis das Kabel richtig fest im Stopfen zu sitzen kommt.
Einrichten der HIKVISION Kamera
Beim ersten Login wird das Login-Passwort durch zweimalige Eingabe festgelegt. Danach gelangt man zur Live-Ansicht der Kamera und kann sich einen ersten Eindruck von der Wiedergabequalität der Kamera machen.
Benutzer hinzufügen
Υπό System – Benutzer verwalten erhält man Zugriff auf die Benutzer-Liste, über die mit Klick auf Hinzufügen oben rechts in der Menü-Leiste ein neuer Benutzer erstellt werden kann.
Im nachfolgenden Menü wird zuerst der Nutzer-Name, danach zweifach das Passwort eingegeben. Als Benutzertyp wählt man „Betreiber“ aus.
Die Liste der Berechtigungen führt alle selektierbaren Optionen auf. I.d.R. wählt man „Alles auswählen“ und speichert die Eingaben.
Zeit-Sync konfigurieren
Υπό System – Systemeinstellungen – Zeiteinstellungen können ein NTP-Server zur automatischen Zeiteinstellung oder die manuelle Zeitsynchronisierung ausgewählt werden.
Videostream einstellen
Die Einstellungen sind unter Video & Audio zugänglich. Bei drahtgebundener Verbindung (Rechner mit Monitor) können die maximalen Einstellungen übernommen werden. Bei WLAN Verbindung zwischen Router und Tablet oder Handy, müssen ggf. die Framerate, die Maximale Bitrate, sowie das Profil angepasst (vermindert) werden, um eine flüssige Wiedergabe des Videobildes zu erreichen.
Netzwerk konfigurieren
Die Netzwerkkonfiguration erfolgt unter Netzwerk – Grundeinstellungen, sowie den weiteren Untermenüs. Wer mit DHCP auskommt, braucht hier keine weiteren Anpassungen vorzunehmen. Andernfalls können hier IP, Subnet Mask, DNS, Ports, etc. konfiguriert werden.
Presets festlegen
Presets sind definierbar unter Ereignis – Ereignisse und dienen der schnellen Änderungen von Blickwinkeln. folgende fünf haben sich bewährt:
- Preset 1 – Funktion als normaler Rückspiegel
Einstellung so, dass gerade noch ein Streifen Himmel am oberen
Bildrand sichtbar bleibt, alles andere gibt das Verkehrsgeschehen wieder. - Preset 2 – Funktion als Einpark- oder Ankuppel-Hilfe
Die Stoßstange ist eben noch am unteren Bildrand erkennbar,
ebenso Anhängerkupplung und Nahbereich - Preset 3 – Zwischenbereich – (optional) -deckt einen Bereich von generellem Interesse
(z.B. beim Parken) ab, in den man Einblick behalten möchte - Preset 4 – Linkes Stoßstangenende in der unteren rechten Ecke,
um den linksseitigen Sicht-/Seitenbereich abzudecken - Preset 5 – Rechtes Stoßstangenende in der unteren linken Ecke,
um den linksseitigen Sicht-/Seitenbereich abzudecken
Bildwiedergabe
Die Wiedergabe des Video-Streams kann auf dem Handy, wie auch einem Tablet erfolgen. Als ideale App hat sich IP CamViewer herausgestellt. Die Pro Version, ohne Werbung, unterstützt nahezu jede handelsübliche Kamera, inkl. PTZ-Funktionen, Video und Audio.
Hier ist in den Einstellungen unter „More“ die Spiegelung des Kamerabildes (rechts-links vertauschen) einzustellen, um eine Rückspiegel-adäquate Bildwiedergabe zu erreichen. Andernfalls zeigt die rückwärts gerichtete Kamera das fahrerseitige Rechts als Links und vice versa an.
Da Handy oder Tablet den Videostream via internem WLAN empfangen, ist mit den Video-Parametern in den Kamera-Einstellungen ein ruckelfreies Videoergebnis experimentell zu ermitteln. Es ist empfehlenswert, das 5 GHz-Band zu nutzen, um die höchstmögliche Datentransferrate zu erhalten.
Tablet als Rückspiegel
Da beim MB Sprinter der Rückspiegel ohnehin nur die Rückwand zeigt, kann man ein Tablet direkt auf diesen kleben. Hierzu eignet sich doppelseitiges Klebeband, wie z.B. das von Finnbach. Mit diesem füllt man in drei Lagen die gesamte Spiegelfläche aus und klebt auf die letzte Schicht die Rückseite des Tablets. Zuvor darauf achten, dass der Spiegel senk- und waagrecht ausgerichtet ist. Dann mit den Fingern die etwaige Mitte ausloten, oben etwa 2 cm zum Scheibenrand hin Abstand halten und dann das Tablett beherzt gegen die Klebefläche drücken.
Nun kann der neue Rückspiegel in die für den Fahrer geeignete Position geschwenkt werden.
Tablet als Navigationsgerät
Nachdem das Tablet noch andere Funktionen erfüllen kann, bietet es sich als Navigationsgerät an, mit den jeweiligen Zusatzfunktionen, die so mancher wegen finanziellen Sparpotenzials ab und an schätzen gelernt hat ;-).
MagicEarth (kostenlos) und Sygic (kostenpflichtig und per individueller ID gebunden an das installierte Gerät) sind Favoriten. Übersichtlich, mit weltweitem Kartenmaterial, guter Verkehrsführung und Spurassistenz, Geschwindigkeitswarnung, etc. weisen sie den präferierten Weg zum Ziel.